die Verstärkung

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Ich war eingekesselt. Von beiden Seiten schossen sie auf mich und ich versuchte bemüht den Beschuss abzuwehren, aber mir war durchaus bewusst, dass ich nicht lange Gegenwehr leisten konnte. Taktisch gesehen wäre es leichter die beiden Droidekas auszuschalten, aber ich hatte in diesem schmalen Korridor keinen Platz um ihre Strahlenschilde zu umgehen. Vielleicht... vielleicht konnte ich hinter sie gelangen und dem Beschuss der Droiden lange genug ausweichen um meine Lichtschwerter langsam unter den Strahlenschild der Droidekas zu bekommen. 
Ohne weiter darüber nachzudenken setzte ich meinen Plan in die Tat um. Mit einem kräftigen Machtstoß in Richtung der Droiden, lenkte ich sie lange genug ab um auf die Droidekas zuzulaufen. Noch bevor ich sie erreicht hatte, begann der Beschuss von hinten von Neuem. Einer der Schüsse traf mich hart und ließ mich taumeln, aber Schmerzen spürte ich keine. Mit zusammengebissenen Zähnen, musste ich einsehen, dass dieser Plan zu riskant war. Ich würde es nicht hinter die Droidekas schaffen ohne von hinten erschossen zu werden. Mit einem Rückwärtssalto ging ich wieder in Ausgangsposition zwischen meinen Gegnern. Meine Arme wurden langsam schwer und meine Sicht verschwamm, so schnell musste ich mich immer wieder drehen um jeglichen Beschuss abzuwehren. Mein Kopf schien zu explodieren, während ich fieberhaft nach einer Lösung suchte. 
Wenn meine Berechnungen stimmten, dann... dann musste der Reaktorraum nur wenige Korridore von hier entfernt sein. Wenn die Bomben detonieren würden, dann könnte ich mit dieser Ablenkung in den Hangar fliehen und die Droidekas ebenso loswerden. Wenn ich Glück hatte, würden die Hangartore die Explosion so lange aufhalten, bis wir aus dem Hangar verschwunden waren. 
In einer Drehung schaffte ich es auf meinem Komlink einen Knopf zu drücken und Appo anzufunken. 
"Appo! Hört Ihr mich?! Zündet die Bomben! Ich wiederhole: Zündet die Bomben, Appo!", rief ich in den Komlink. 
"Aber... General! Ihr seid noch immer nicht im Hangar! Das Schiff wird uns um die Ohren fliegen, wenn wir die Bomben jetzt zünden!", klang Appos Stimme zurück. 
"Dessen bin ich mir bewusst! Ist die Verstärkung schon eingetroffen?!", fragte ich hektisch und wehrte im letzten Moment einen Schuss ab. 
"Ja, sie ist eingetroffen! General Sk...", weiter kam er nicht, denn ich unterbrach ihn. "Gut, dann zündet die Bomben! Sofort! Das ist ein Befehl! Kümmert euch nicht um mich, ich werde gleich im Hangar sein!", damit beendete ich die Übertragung, damit er keine weiteren Widerworte geben konnte. 
Als plötzlich der gesamte Korridor erzitterte, wusste ich, dass Appo meinem Befehl gefolgt war. Die Droiden stellen für einen Moment das Feuer ein und ich nutzte sofort den Moment. Ich stürmte auf die Droiden zu und metzelte sie allesamt nieder. Leider begannen die Droidekas nun wieder auf mich zu schießen. Aber das war nicht mein größtes Problem. Das größte Problem war, dass es nun immer heißer in diesem Korridor wurde und ich spürte die schnell herannahende Gefahr direkt hinter mir. Eine riesige Feuerwalze bahnte sich ihren Weg durch die Korridore des Schiffes. Schnell nahm ich trotz des Beschusses der Droidekas die Beine in die Hand. 
Das heranrollende Geräusch der Droidekas sagte mir, dass sie die Verfolgung aufgenommen hatten. Ich könnte jetzt stehen bleiben und sie zerstören, aber dann hatte ich gegen die Feuerwalze keine Chance mehr. Also lief ich weiter bis endlich das große Tor zum Hangar vor mir aufragte. 
Mit der Macht  öffnete ich es und rannte darauf zu. Schon von weitem erkannte ich ein im  Hangar schwebendes Shuttel. Meine Männer standen auf der aufgeklappten Rampe und schossen auf die Droidekas hinter mir, als sie mich entdeckten. Direkt hinter meinen Männern stand mit erhobenem Haupt... Anakin?! Wollte mir Appo das vorhin noch mitteilen? Was tat er hier? Er sollte doch im Tempel bleiben. 
In meinem Rücken wurde es immer heißer und ich stauchelte für ein Moment als ich das Tor passierte. Aus dem Augenwinkel sah ich wie Anakin vom Shuttel sprang und direkt hinter mir landete. Konzentriert schloss er die Augen und steckte beide Hände nach vorn um die Feuerwalze mit der Macht zurückzudrängen. Schnell raffte ich mich auf und durchschnitt das Steuerelement des Hangartores. 
Allerdings schloss es sich nicht schnell genug. Ich wirbelte zu Anakin herum. Sein Gesicht war verkniffen und er presste so sehr die Zähne zusammen, dass sein Kiefernmuskel hervortrat. Eine Schweißperle rann im die Schläfe hinunter. 
Ich dachte nicht nach, ich handelte einfach. Denn tief in meinem Inneren brannte die Angst ihn erneut zu verlieren. Ich erinnerte mich an einen ähnlichen Vorfall vor einigen Jahren, er wollte uns retten und hatte sich selbst damit in Lebensgefahr gebracht. 
Aber nicht heute...
Schnell rannte ich auf ihn zu und stieß Anakin unsanft zur Seite. Stattdessen nahm ich nun seinen Platz ein und hielt die Feuerwand mit der Macht auf. 
"Verschwindet!", rief ich Anakin zu, aber ich spürte sein Zögern. "Na los!", brüllte ich ihn erneut an. Mein Atem ging stoßweise und meine Beine und Arme begannen zu zittern. Endlich spürte ich wie er sich entfernte und wieder auf das Shuttle sprang. Kurz bevor sich das Tor zum Hangar endgültig schloss, spürte ich eine Veränderung. Der Druck der Feuerwand wurde weniger, aber mit einem Mal, stieg er wieder rasant schnell an. Ich konnte dem nicht mehr standhalten und wurde von der Explosion nach hinten geschleudert. Dumpf schlug ich auf dem kalten Metallboden auf und hörte nur am Rande meines Bewusstseins, dass mir jemand zurief. Mit stockendem Atem rappelte ich mich wieder auf und versuchte mich zu orientieren. Das Shuttel... Ich musste zum Shuttel. 
Taumelnd und noch immer benommen von der Explosion machte ich das Shuttel ausfindig. Sie schwebten kurz vor dem Strahlenschild bereit um zu flüchten. Anakin kniete an der Laderampe und sah besorgt auf mich hinunter. So schnell ich konnte taumelte ich auf das Shuttel zu und sammelte noch einmal all meine Kraft für einen Machtsprung. Die Rampe begann sich langsam zu schließen und eine weitere Explosion ließ das Schiff erzittern. Mit all meiner Kraft stieß ich mich vom Boden ab und schaffte es tatsächlich unsanft auf der Rampe zu landen bevor sie sich schloss. Allerdings hatte ich zu viel Schwung. Ich rollte die Rampe hinunter und schlug hart mit dem Kopf auf. 

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