Klärungsbedarf

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Anakin brachte mich zurück zu meinem Quartier. Allein hätte ich sicher nicht dorthin gefunden, denn der Weg den wir gingen verschwamm vor meinen Augen. Irgendwie schaffte ich es dennoch ohne Anakins Hilfe halbwegs bis zu meinem Quartier zu taumeln. Als ich es betreten wollte, hielt Anakin mich auf.
"Ahsoka, kann ich... mit dir reden?", fragte er unsicher, bevor er sich nach allen Seiten umsah. Natürlich war niemand zu sehen, es war mitten in der Nacht.
"Ich dachte du hast alles geklärt mit Padme. Was hat das mit mir zu tun?", ich versuchte beim besten Willen nicht eifersüchtig zu klingen und meiner Meinung nach funktionierte es besser als gedacht. Allerdings kannte mich Anakin noch immer besser als jeder andere.
Er legte die Stirn in Falten und verschränkte die Arme vor der Brust. "Das habe ich, aber mir kommt es so vor als wäre zwischen uns noch nicht alles geklärt."
Genervt verdrehte ich die Augen und wand ihm meinen Rücken zu.
"Kann das bis morgen warten? Ich bin wirklich müde", versuchte ich ihn noch einmal abzuwimmeln.
Leider war Anakin da anderer Meinung.
"Nein, es kann nicht warten", widersprach er sofort und folgte mir ohne Aufforderung in mein Quartier.
"Na schön", murrte ich und setzte mich schwerfällig auf meine Matte, in der Hoffnung, dass sich mein Quartier aufhörte zu drehen. Mein Kopf fühlte sich so schwer an, dass ich nichts anderes wollte als mich hinzulegen und zu schlafen. Aber leider hatte Anakin andere Pläne. Er hatte noch immer die Arme vor der Brust verschränkt und starrte finster auf mich hinunter.
"Was ist? Hat dir Padme die Laune verdorben oder warum musst du mir auflauern und mir um die Uhrzeit auf die Nerven gehen?", fragte ich mürrisch und sah ihn herausfordernd an.
"Padme hat mir nicht die Laune verdorben. Wir haben alles geklärt und danach war ich auf der Suche nach dir. Ich habe versucht dich zu erreichen, aber du warst unauffindbar. Und dann greife ich dich mit diesem Klon auf. Sturzbetrunken wohlgemerkt!", knurrte er wütend.
Ich schnaubte verächtlich. Ich war ihm keinerlei Rechenschaft mehr schuldig.
"Das freut mich sehr für dich. Hat sie dir auch von Clovis erzählt? Oder war das gar nicht nötig?", auf seine zweite Anschuldigung ging ich gar nicht erst ein. Es ging ihn nichts an was ich in meiner Freizeit tat.
"Sie hat mir von ihm erzählt. Und von der Scheidung von der du vermutlich weißt. Wir haben uns darauf geeinigt Freunde zu bleiben und ich bin froh darüber, denn ich liebe Padme nicht mehr. Es war besser so." Dass er Padme nicht mehr liebte war ein kleiner Schock. Ich hatte gedacht ihn würde es härter treffen. Aber es schien ihm nicht viel auszumachen. Warum nicht?
Die beiden waren verheiratet gewesen. Ich war jahrelang Zeuge gewesen wie sich die beiden angehimmelt hatten. Was hatte sich geändert?
Anakin schien meine Gedanken gelesen zu haben, denn er begann erneut zu sprechen.
"Ich könnte nicht mehr mit Padme zusammen sein, denn mein Herz gehört ihr nicht mehr", erklärt er. Anakin setzte sich zu mir auf die schmale Matte, sodass sich unsere Schultern leicht berührten.
"Warum?", fragte ich matt. Ich wusste nicht was ich davon halten sollte.
"Ich habe... Gefühle für jemand anderen", gab er nach kurzem Zögern zu.
Es waren die Worte die mir das Herz brachen. Er liebte jemand anderen.
Anakin würde mich niemals lieben können. Es war dumm von mir sich etwas zu erhoffen. Selbst wenn er mit mir geschlafen hatte. Es hatte nichts zu bedeuten.
"Dann hoffe ich, dass sie es zu schätzen weiß", wies ich ihn kalt ab und wollte aufstehen, aber er hielt mich zurück.
"Das kann man nicht sagen. Denn sie weist mich ständig ab", grinste er nun. Etwas perplex blinzelte ich ihn an, was ihn auflachen ließ.
"Ich rede von dir, Snips."

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