Kapitel 8/ Sitznachbar

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Ein schrilles Piepen weckt mich und zieht meinen Körper aus der tiefen Dunkelheit, in der ich wie erstarrt lag

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Ein schrilles Piepen weckt mich und zieht meinen Körper aus der tiefen Dunkelheit, in der ich wie erstarrt lag.
Ich öffne meine Augen, schalte meinen Wecker halb blind aus und bleibe regungslos in meinem Bett liegen, um zu verstehen, was passiert ist. Ich hatte keinen Alptraum. Stattdessen lag ich acht Stunden lang in völliger Schwärze und habe mich ausgeruht. Wie ein normaler Mensch.

Ich quäle mich aus dem Bett, schnappe mir ein neues Outfit aus meinem Kleiderschrank und gehe damit ins Badezimmer, um mich anzuziehen. Aus einer schwarzen Jeans mit Löchern, einem weinroten Top mit schwarzen Rosen und weißen Converse besteht mein heutiges Outfit, in dem ich mich wohlfühle. Nachdem ich angezogen bin, putze ich meine Zähne, gehe auf Toilette und kämme mein langes Haar, das ich spontan in einen hohen Zopf binde, weil mir sonst zu warm im Nacken wird. 

Ich schnappe mir meinen gepackten Rucksack und stehe vom Stuhl meines Schminktisches, an dem ich mich eben leicht geschminkt habe, auf. Mit meinem Handy in der Hand gehe ich runter in die Küche, hole mir meine Trinkflasche von Anika und verschwinde aus dem Haus.

Mein Rucksack fliegt auf die Rückbank, mein Handy schließe ich am Auto an und ich selbst ziehe die Tür meines schwarzen Audi kräftig zu. Mit lauter Musik und mittelmäßig guter Laune fahre ich vom Grundstück und biege wie immer ab, um Tom zuerst abzuholen.

"Auf die Rückbank mit dir!", befehle ich dem Blondschopf, als er es tatsächlich wagt, auf Cherrys heutigen Platz zu steigen. 

"Ach komm schon, Evaaa", summt mein bester Freund und schaut mich mit großen, blauen, Augen an. Ich bleibe hart und schüttle, wenn auch schmunzelnd, den Kopf.

"Tommy, mach einfach so wie es abgesprochen wurde. Heute kommt Cherry zu mir, und morgen dann wieder du. Los"

Ich lache, als Tommy wie ein begossener Pudel aus meinem Wagen steigt und wenig später wie ein bockiges Kleinkind auf die Rückbank steigt und sich anschnallt. Er hält die Arme verschränkt und schnaubt leise, was mich zum lauten Lachen bringt.

"Jetzt sei doch nicht bockig, Tommyyy", summe ich und ziehe das Y seines Namen in die Länge. Dann halte ich vor Cherrys Haus an und bin überrascht, dass sie schon davor steht und gewartet hat.

"Du bist ja pünktlich, was ist denn mit dir los?", frage ich sie etwas verdutzt, als sie sich neben mir auf den hellen Ledersitz wirft und die Tür schwungvoll schließt.

"Ich bin halt auch mal pünktlich, Evalein. Ich hab gute Laune, das ist alles", summt meine beste Freundin und dreht sich zum eingeschnappten Tommy, der sie schmollend ansieht.

"Was ist denn mit unserem Tommy los?", fragt sie gespielt kindlich und streckt den Finger nach Tom aus. Doch Tommy wäre nicht Tommy, wenn er jetzt nicht in Cherrys Finger beißen würde und danach lacht, weil Cherry wie immer laut aufschreit.

Ich schüttle belustigt den Kopf und höre bei der Diskussion über das Beißen in Finger gar nicht mehr zu, sondern konzentriere mich auf die Straße, die jetzt schon komplett überfüllt ist.

Bad Neighbor | Don't Lose Your HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt