Kapitel 18/ Worte voll Emotionen

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Wie paralysiert starre ich Lucian an

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Wie paralysiert starre ich Lucian an.
Seine roten Lippen, die sich bewegen und mir Worte sagen, die mein Herz treffen. Schon lang höre ich ihm nicht mehr zu, denn nach diesen Sätzen, hat mein Hirn aufgehört zu arbeiten. Wie ein Mantra höre ich seine gesagten Worte schallend laut in meinen Ohren.
Immer und immer wieder.

"Ich will dich, Eva. Ich sehne mich nach dir, deinen Lippen und deiner Wärme. Nachdem ich dich das erste Mal auf deinem Balkon gesehen habe, wusste ich, dass ich dich brauche. Genau so, wie du mich brauchst. Doch es ist nicht so einfach, wie es scheint. Etwas tief in mir, meine schreckliche Vergangenheit, stellt sich dagegen. Gegen mein Glück"

Mir wird schwindelig und ich kralle mich fester in seine Oberarme, die bloß von einem Pulli bedeckt sind. Ich spüre Muskeln unter meinen Händen, doch seine Sätze wiederholen sich erneut.
Ich will dich, Eva. Etwas tief in mir, meine Vergangenheit, stellt sich dagegen. Gegen mein Glück.

"Eva, hörst du noch zu?", höre ich Lucian leise murmeln. Meine gesenkten Lider öffnen sich und ich schaue zu ihm auf. Direkt auf seine Lippen, die kirschrot leuchten. Mich dazu einladen, sie zu küssen.

"Ja... ja. Mir gehts gut", spreche ich leise und spüre das leichte Zittern in meiner Stimme. Meine Schultern, auf denen nach wie vor seine Hände liegen, kribbeln plötzlich wild.
Gegen mein Glück.

"Wirst du mir erzählen, was deine Vergangenheit mit deinem Glück zu tun hat? Wirst du mir erzählen, was dich hindert? Wirst du mir zeigen, was du versteckst?", spreche ich leise, und spüre, dass Lucian sich entfernt.
Von mir. Seine Wärme verschwindet plötzlich und ich muss aufpassen, dass ich nicht umknicke. Ohne seine Wärme ist mir kalt und ich fühle mich komplett schutzlos. Als Lucian nichts sagt, schaue ich langsam auf. Ich spüre das Brennen seines Blickes auf mir, doch er redet nicht. Und dies ist seine Antwort.

"Okay, ich habe verstanden. Es ging zu schnell, du kannst und willst nicht, und damit komme ich klar, Lucian", murmle ich leise und drehe mich um. Nur noch in Entfernung bekomme ich mit, dass ich in meinen Wagen steige und vom Parkplatz rase. Dass ich Lucian dort stehen lasse. Das meine letzten Worte gelogen waren.

__Later__

Ich fahre in die Auffahrt unserer Villa und parke meinen Audi direkt vor der Garage. Mein Rucksack liegt noch in meinem Auto, als ich aussteige und auf direktem Weg in die Garage gehe. Das Tor öffnet sich, ich trete ein, kalte Luft strömt mir entgegen. Ich reagiere nicht auf die Gänsehaut, die ausgelöst von der Kälte, nun meine Arme überzieht. Stattdessen steige ich auf meine rote Cross, drehe den gerade eingesteckten Schlüssel um und genieße das laute Aufbrummen meiner Maschine. In einer Jeanshose mit Löchern, einem schwarzen Top mit Rosen und einem einfachen paar Converse fahre ich aus der Garage, höre das vollautomatische Tor hinter mir schließen und fahre schneller als erlaubt auf die Straßen, um mich frei zu fühlen. Ich spüre den Wind in meinem offenen Haar, das wild durch die Luft fliegt, als ich auf eine Landstraße fahre und schneller werde. Ich genieße den Wind, lege meinen Kopf in den Nacken und schließe für einen kurzen Moment meine Augen. Doch diese eine Sekunde, in der ich meine Augen schließe, ist die zweit- schlimmste Sekunde meines Lebens. Denn plötzlich höre ich ein lautes Hupen, reiße die Augen auf und fasse nach meinem Lenker, der mir Halt geben soll. Ich schaue geradeaus, erzittere vor Angst. Ein Auto rast auf mich zu. In komischen Schlenkern.
Und plötzlich realisiere ich, dass es nicht das Auto ist, das auf mich zu rast. Nein. Ich bin es, die auf der falschen Spur fährt, zu schnell, ohne Kontrolle, direkt auf das blaue Auto zu.

Panisch reiße ich die Augen auf, höre lautes Reifenquitschen, doch schaffe es nicht mehr, den Lenker meiner Maschine zur Seite zu reißen. Ich versuche sofort zu bremsen, doch es klappt nicht mehr. Meine Cross knallt hart gegen das blaue Auto. Es schellt, ein lautes Knallen des Aufpralls ertönt. Wir bremsen beide. Ich habe dennoch keinen Halt mehr und meine Kraft lässt plötzlich nach. Dann falle ich, mit einem Überschlag der mir die Luft raubt, direkt auf die Frontscheibe des blauen Autos. Ich spüre einen harten Aufprall meines Körpers und stechende Schmerzen in meinem Arm und dem linken Bein. Dann klingelt es in meinen Ohren, und bevor ich weiteres tun kann, tauchen schwarze Punkte vor meinen Augen auf und ziehen mich mit sich in die endlose Dunkelheit.

War es das nun?
Werde ich sie sehen?
Hilf mir, Amira. Bitte.

Als wir mitten im Unterricht einen Anruf bekamen, waren wir skeptisch

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Als wir mitten im Unterricht einen Anruf bekamen, waren wir skeptisch.
Skeptischer als sonst, denn es war nicht Eva, die angerufen hatte, um uns mitzuteilen, dass sie die Schule heute schwänzt, obwohl wir es schon ahnten.
Nein. Es war ihre Mutter. Aufgelöst.
Asra Faye, eine erfolgreiche, aber vor allem emotionslose Anwältin, die zusammen mit ihrem Mann die Welt bereist, um reiche Mandanten zu verteidigen. Und sie weinte.

Zusammen mit Cherry an meiner Seite hechte ich in das örtliche Krankenhaus von Kalifornien, direkt an den vollen Empfangstresen, an dem eine sehr gestresste, junge Frau steht und wild rumtelefoniert. Wir nähern uns dem Tresen, drängeln uns zwischen den vielen Menschen vor und ignorieren wütende Beleidigungen der Personen, die denken, ein Schnupfen ist tödlich.

"Entschuldigung!", rufe ich und sehe, dass die Blondine uns kurz ansieht, daraufhin aber weiter telefoniert.
Wir hören einige Stichworte wie Hubschrauber, Brüche und Bewusstlosigkeit heraus.

Für einige Minuten warten wir und lauschen den Worten der jungen Empfangsdame, die gestresst wirkt.
Dann rennen plötzlich sämtliche Ärzte in weißen Kitteln aus der großen Doppeltür des Krankenhauses, das gefüllt mit Leuten ist. Die Blondine dreht sich zu uns und fragt bemüht höflich, was unser Anliegen seie.

"Eva Faye, wo ist sie?", platzt es laut aus mir heraus. Cherry tippt ungeduldig mit den Fingern auf den Tresen vor ihr, während die Blondine mich fucking durcheinander ansieht.

"Hier ist keine Eva Faye, von der ich weiß", murmelt sie und schaut zu ihrem Computer, auf dem sie hofft, Informationen zu finden.

"Braunhaarig, etwa 1,70 cm groß und ziemlich hübsch. Sie hatte einen Unfall mit ihrer Motorcross-Maschine!", platzt es wütend aus Cherry, der die Frau, genau wie mir, gehörig auf den Sack geht. Ich schaue kurz zu ihr herüber, doch die geladene Orangehaarige starrt missmutig zur Blondine hinter dem Tresen, der ganz plötzlich ein Licht aufzugehen scheint.

"Ich weiß, wen ihr Beiden meint ...
Eva wird jeden Moment mit dem Rettungshubschrauber eingeflogen und direkt in den Op-Saal 3 gebracht, falls ihr das wissen wollt. Wer seid ihr eigentlich?", erklärt sie und blättert nun in einem Notizbuch, das mir jedoch ziemlich egal ist.

Türen werden plötzlich aufgestoßen, laute Stimmen ertönen und eine Liege wird eilig durch den Flur geschoben. Cherry und ich drehen uns um, rennen zu der Masse aus Ärzten und Sanitätern und rufen verzweifelt laut Evas Namen. Doch vier männliche Krankenpfleger ziehen uns zurück und alles, was uns bleibt, ist ein scheiße schreckliches Bild in der Erinnerung. Blut, verbogene Knochen, Sauerstoffmasken, Angst, Eile.

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Das nächste Kapitel wird mehr als 3000 Wörter haben, macht euch bereit!!

Bitte meine gepostete Nachricht lesen und drauf antworten! Es geht um den weiteren Verlauf dieser Geschichte!

Bad Neighbor | Don't Lose Your HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt