Stell dir vor, dein Leben ist eintönig, langweilig und voller Trauer, die du nicht loswirst. Mit jedem einzelnen Tag verschließt du dich mehr und deine Eltern, die nie zu Hause sind, tragen nicht gerade zu einer Besserung deiner Gefühle bei. Du lebs...
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Der erste Schultag nach den Ferien beginnt damit, dass ich völlig verpennt aus meinem Bett falle und nicht weiß, wo ich bin und wie viel Uhr es ist. Mein Wecker klingelt ununterbrochen laut und ich schüttle verwirrt meinen Kopf, während mein Haar zerzaust auf meinem Kopf thront und in meinen roten Augen liegt. Wütend streiche ich mir meine Haare aus den Augen und binde sie zu einem komischen Zopf, ehe ich meinen Wecker hart tippend ausschalte und auf die Uhr schaue. Das helle Display blendet mich und sorgt dafür, dass ich meine Augen zusammen kneife.
"Ohhh.. fuck!", rufe ich jedoch wütend, als ich bemerke, dass ich schon wieder 20 Minuten zu spät bin. In 10 Minuten beginnt die erste Schulstunde, in der der Direktor alle Informationen weiter gibt. Und ich Vollidiotin hab verpennt! ____
Hitzig renne ich ins verlassene Schulgebäude, halte meinen offenen Rucksack nur halb auf der Schulter und beleidige nebenbei die Menschen, die die Schule erfunden haben. Schließlich komme ich in der Cafeteria an, stoße beide Türen auf und sehe mich nach meinen Freunden um. Wie immer sitzen sie an unserem Tisch, während alle Augen auf dem Direktor, der auf der Bühne steht, liegen. Ich bewege mich zu ihnen und komme vorbei am Tisch der Badboys, die sich mit den Cheerleadern verbündet haben. Dass Cherry und Ian dort sitzen, überrascht mich jedoch so heftig, dass ich abrupt stoppe und Cherry mit brennendem Blick ansehe. Sie hat nie auf meine Nachrichten reagiert, bis sie irgendwann gar nicht mehr ankamen und ihr Profilbild verschwunden ist. Sie hat mich blockiert, ohne mir jemals einen Grund zu nennen. Als Cherry meinen Blick zu bemerken scheint, sieht sie auf, erkennt mich und findet meinen Blick. Die schönen Augen meiner ehemaligen besten Freundin sind leer, und ich zucke zusammen. Dann gehe ich wortlos weiter zu dem Tisch, an dem meine Freunde sitzen.
"Heilige Scheiße", sind die ersten Worte, die ich sage, als ich mich neben Tommy fallen lasse. Dieser sitzt links neben mir und Lucian müsste rechts neben mir sitzen, während Diego und Sylvester gegenüber von uns dreien ihren Platz haben. Doch sitzt neben Sylvester plötzlich eine Mitschülerin, die ich schon lang nicht mehr gesehen habe. Sydney.
"Sydney? Du bist wieder da?", frage ich sie überrascht, nachdem ich alle Anderen begrüßt habe. Lucian ist nicht hier.
"Bin ich. Endlich. In der Klink war es schrecklich scheiße", erzählt die blasse Frau mit dunkellila Haaren, die bloß schulterlang sind, augenrollend. Sie kaut Kaugummi und macht eine Blase, die Sylvester mit den Zähnen kaputt beißt. Spielerisch grinst er Sydney, die sich nicht ablenken lässt, an.
"Oh Mann, es gingen viele Gerüchte über dich herum. Du sollst etwas mit Mr. Schneider gehabt haben und dich hast umbringen wollen, als er eure Affäre beenden wollte.", murmle ich und sehe die gepiercte, linke Augenbraue der jungen Frau in die Luft schwingen. Ein Grinsen breitet sich auf ihren schwarz geschminkten Lippen mit einem weiteren Piercing daran aus. Ich schnappe nach Luft.
"Das stimmt etwa?", rufe ich etwas zu laut und bekomme im nächsten Moment Tommys Hand auf den Mund gelegt. Sydney nickt grinsend und schaut zu Sylvester, der sie knapp auf die Lippen küsst. Ich jedoch beiße in Tommys Hand und spreche weiter, als er sie schreiend entfernt.
