Kapitel 41/ Drei Regeln

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Es ist noch mitten in der Nacht von Donnerstag, als ich an meinem Schreibtisch sitze und mir Joints drehe

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Es ist noch mitten in der Nacht von Donnerstag, als ich an meinem Schreibtisch sitze und mir Joints drehe.
Musik läuft lautstark im Hintergrund, mein Zimmer ist spärlich beleuchtet und die schwarzen Gardinen sind sicherheitshalber zu gezogen. Ich traue mich nicht, sie offenzulassen, weil Lucians Vater erneut jeden Moment in sein Zimmer platzen könnte. Immerhin war die Situation von vor 5 Stunden unangenehm genug und ich frage mich jetzt schon, wie ich seinen Eltern jemals wieder unter die Augen treten kann, ohne dunkelrote Wangen zu bekommen.

Ich lege erneut etwas von dem Stoff auf das Paper, packe einen Filter hinzu und drehe das ganze ein, ehe ich das Endstück vom Paper der Länge nach ablecke und den Joint schließlich versiegle. Noch einmal drehe ich ihn in meiner Hand, dann grinse ich voller Vorfreude und lege ihn zu den anderen, die ich bereits vorgedreht habe. Es sind 15 Joints, die vor mir liegen. 15 Highs und 15 gedankenfreie Stunden. Leise summend zu One step closer- Linkin Park räume ich die ganzen Materialien zurück in meinen Nachttisch, schließe die Schublade und ziehe die Gardinen meines Balkons zur Seite, um ihn zu betreten. Kalte Luft strömt mir entgegen und ich genieße den Wind, der mir durchs offene Haar fliegt, ehe ich mich auf meine Sitzecke setze. Mein Körper sinkt in die weichen Kissen und ich ziehe mein Feuerzeug aus dem Aschenbecher vor mir, um den dicken Joint zwischen meinen Lippen anzuzünden. Tief atme ich den giftigen Rauch in meine Lungen, schließe die Augen und spüre unmittelbar danach, wie heftig die Wirkung des Marihuana ist. Mein Kopf beginnt sich zu drehen und ich spüre, wie meine ganzen Gedanken immer weiter und weiter von mir ziehen. Zusammen mit dem weißen Rauch, den ich sanft lächelnd in die dunkle Nacht puste. Meine laute Musik, die hinter mir aus meinem Zimmer dröhnt, wird jedoch nicht leiser, sondern gibt mir das Gefühl, zu schweben. Erneut nehme ich einen tiefen Zug des Joints, merke allmählich die rasante Wirkung und frage mich, ob ich nicht doch etwas übertrieben habe. Ich habe heute das Doppelte der eigentlichen Menge in das Paper gedrückt, einfach um zu vergessen, was passiert war. Und nun vergesse ich es, doch spüre ich ebenfalls die mordlustigen Gedanken in mir aufkommen. Ich überlege, ob es sinnvoll wäre, einfach mal in die Schule einzubrechen, um Sätze an die Wände zu sprayen, oder das Büro des Direktors etwas "umzudekorieren". Schließlich schüttle ich jedoch meinen Kopf und streiche mir mein Haar aus dem Gesicht, während ich erneut an meinem Joint ziehe. Entspannt schließe ich die Augen, lege den Kopf in den Nacken und genieße die Musik in meinen Ohren. Leise beginne ich mitzusingen und fühle den Text des Liedes in meinem Kopf rattern.

"I cannot take this anymore
Saying everything I've said before
All these words, they make no sense
I find bliss in ignorance
Less I hear, the less you say
You'll find that out anyway
Just like before.."

Meine Gedanken schweifen zu Lucian und ich sehe ihn plötzlich vor mir stehen. Langsam schaue ich ihn an, angefangen an seinen schwarzen Sneakern und der schwarzen Jeans, die ihm so unglaublich gut steht. Sie hängt locker in seinen Hüften, genau unter seinem Tattoo. Come for me, little slut. Mein Blick wandert weiter nach oben, weiter zu seinem leichten Sitzsack und der trainierten Brust, die unter Tattoos noch schöner aussehen würde. Ich stelle mir Lucian mit Tattoos vor. Seine trainieren, muskulösen Oberarme, und seine bereits tätowierten Hände, die mit silbernen Ringen beschmückt sind. Wie sich seine Hand wohl um meinen Hals anfühlen würde..? Die Wärme seines Körpers gemischt mit der Kälte seiner Silberringe..

Bad Neighbor | Don't Lose Your HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt