Stell dir vor, dein Leben ist eintönig, langweilig und voller Trauer, die du nicht loswirst. Mit jedem einzelnen Tag verschließt du dich mehr und deine Eltern, die nie zu Hause sind, tragen nicht gerade zu einer Besserung deiner Gefühle bei. Du lebs...
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"Männer und Frauen sind das nackte Grauen, wie sie sich stundenlang tief in die Augen schauen. Und die Frauen anderen Frauen ihre Männer klauen und die Männer an den Frauen ihren Frust abbauen. Denn Männern und Frauen ist zuzutrauen, dass sie sich gegenseitig gerne die Nacht versauen, wenn sie schmachten bis zum Morgengrauen, und dann doch wieder allein nach Haus abhauen!"
Meine Stimme bebt, als ich den Text des Liedes M&F von den Ärzten lautstark in Evas Garten brülle und nebenbei die nächste Girlande an ihren riesigen Wänden aufhänge. Sie sind lila, weiß und Flieder Farben. Genau die Farben, die Eva über alles liebt und es uns immer wieder deutlich macht. Schwungvoll steige ich von der Leiter hinab, mustere grinsend die fünfte Girlande in diesem Garten und wische mir ein vom Baum gefallenes Blatt aus dem Gesicht. Dann drehe ich mich um und schaue zu Tommy und Lucian, die zusammen auf der Lounge sitzen und von mir gezwungen wurden, die Luftballons mit Helium zu füllen. Was die beiden Idioten jedoch nicht tun. Stattdessen lehnen sie mit einem Glas in der Hand an der Couch und scheinen sich zu unterhalten, was ich bloß an Tommys Mund erkennen kann. Lucian trägt immer noch eine Kapuze, doch ich werde nicht nachfragen, warum er das tut. Alles hat einen Grund. Und der Grund, warum ich heute Evas Garten schmücke, ohne dass sie anwesend ist, ist einfach. Es ist der 8.10 und meine geliebte Eva hat heute ihren 18. Geburtstag. Da ihre Eltern jedoch kein Interesse daran zu haben scheinen, ihre Tochter zu besuchen, habe ich zusammen mit Tom und Lucian eine kleine Überraschungsparty für sie geplant. _____
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Während Anika und Cherry die Torte für Eva auf dem geschmückten Esstisch platzieren und Getränke zusammen mit Geschirr nach draußen befördern, unterhalte ich mich mit Lucian über Evas Eltern.
"Eva hat schon einiges von ihnen erzählt … und das war nichts Positives", erklärt Lucian und schaut mich, glaube ich, an. Ich erkenne seine Augen unter der tief gezogenen Kapuze nicht. Das einzige, was ich wirklich sehe, ist sein Kiefer und volle Lippen, die Eva so bewundert. Ich kann es ihr jedoch nicht übel nehmen, denn das, was ich bis jetzt von Lucian gesehen oder gehört habe, scheint wirklich perfekt zu sein.
"Ich weiß, ich weiß. Früher waren Asra und Jonathan andere Menschen, als die, die sie heute sind. Mittlerweile sind sie nahezu unerreichbar für Eva, und sie scheinen nicht einmal zu bemerken, dass es Eva immer schlechter geht." , spreche ich leise und senke meinen Blick auf meine Schuhe, während ich an ihre traurigen oder abwesenden Gesichtsausdrücke denke. Lucian neben mir richtet sich auf und schaut mich an. So drängend, dass ich seinen Blick das erste Mal auf mir spüren kann.
