Kapitel 25/ -Nur ein Wort-

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"Ich habe das Gefühl, dass du die Person bist, die mich am besten versteht

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"Ich habe das Gefühl, dass du die Person bist, die mich am besten versteht. Denn nicht nur mein Kopf, sondern auch mein kaputtes Herz ruft nach dir und deinen Taten, weil es geheilt werden will. Von dir Lucian. Also sag mir, bist du trotz deiner verletzenden Worte die Person, die mein Herz und mich wieder zusammenflicken wird?"

Lange Zeit ist es still in meinem Krankenzimmer, kein einziger Ton ist zu hören. Nicht einmal meinen Atem höre ich, weil ich ihn angehalten habe. Aus Angst vor Worten, die aus Lucians kirschroten Lippen fließen werden.

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Heute ist der 28. August und somit der Tag meiner endgültigen Entlassung aus dem örtlichen Krankenhaus von Kalifornien. Ich bin endlich Frau Dr. Sommer, James, die alten nervigen Krankenschwestern und das ekelhafte Essen los. Wobei ich Jessica, die sich immer bemüht hat, etwas vermissen werde.

Gerade bin ich dabei meine Taschen zusammenzupacken, nach knapp zwei Wochen Aufenthalt fliegen die ein oder anderen Kleidungsstücke und Bücher überall umher, als sich plötzlich die Tür öffnet und ich mich sofort umdrehe. In der Tür steht Frau Dr. Sommer und fast hätte ich die Augen verdreht, als ich den Block in ihrer Hand wahrnehme.
Ich dachte, ich bin sie endlich los.

"Falls du dachtest, du kannst vor mir abhauen, hast du dich gewaltig geirrt, Eva. Das Ergebnis deiner zweiwöchigen Therapie muss ich dir nun mal mitteilen.", summt sie und kommt auf mich zu. Sofortige Anspannung legt sich in die Luft und auf meinen verkrampften Körper. Diese Frau weiß, wie man jemandem den Tag versaut.
Doch widerwillig setze ich mich auf das Bett und höre ihr zu.

"Die Ergebnisse sind nicht sonderlich gut, Eva Faye. Ich habe eine leichte Depression und eine posttraumatische Belastungsstörung feststellen müssen.
Da du nicht Selbstmordgefährdet bist, liegt es nun in deiner Hand, ob du weiterhin zur Therapie gehen willst, oder dich dazu entscheidest, mit diesen Erkrankungen zu leben. Hier hast du meine Visitenkarte, auf der die Adresse und Telefonnummer meiner Praxis steht", erklärt sie in bedauerlichem Ton und schaut mich an.

Stillschweigend nehme ich die Karte an, stecke sie in die Tasche meiner grauen Jogginghose und nehme meine beiden Reisetaschen in die Hände. Ohne eine Verabschiedung verlasse ich mein Krankenzimmer, melde mich langsam am Empfang ab und verlasse das sterile Gebäude wie paralysiert. Kalte Luft weht mir ins Gesicht, als ich zum ersten Mal nach zwei Wochen an die frische Luft komme, und mir wird klar, dass der Herbst nicht mehr lang auf sich warten lässt. Langsam schreite ich über den Parkplatz und erkenne meinen Wagen, den Cherry letzte Woche hier geparkt hat, schon von weitem. Ich laufe auf den schwarzen Audi zu, öffne den Kofferraum und lege die Taschen hinein. Dann steige ich auf die Fahrerseite und genieße das kalte Leder unter mir, während ich den Wagen starte. Das Radio geht an und Beggin von Maneskin dröhnt mir entgegen. Sofort schalte ich es wieder ab, verbinde an der Ampel mein Handy mit der Musikanlage und spiele meine Playlist von Spotify ab, was mich direkt glücklicher macht. Diese Musik lenkt mich von Problemen ab und somit auch von meiner scheiß Diagnose, die ich eben erhalten habe.

Bad Neighbor | Don't Lose Your HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt