Kauend sitze ich am Tresen, gegenüber von Anika, die mir vor wenigen Minuten einen Teller Pancakes serviert hat. Gerade als ich mir den letzten Bissen in den Mund schiebe und den Teller abspülen will, brummt mein Handy und auf dem hellen Bildschirm erscheint Lucians Nachricht. Entschuldigend sehe ich Anika, die bloß abwinkt, an und verlasse die Küche, um in mein Zimmer zu gehen. Ich lasse mich auf meinen Stuhl fallen, öffne Lucians Nachricht und verziehe gequält das Gesicht, während ich mich an gestern Nachmittag erinnere.
"buenos dias, mariposa. ich hoffe du hast gut geschlafen und weißt, das meine dankbarkeit zu dir riesig ist. nicht jeder hätte mir geholfen und drei weiber verprügelt."- Lucian
Grinsend über seine Nachricht und die Erinnerung an die drei heulenden Schulbitches antworte ich Lucian und lache leise, als ich die Nachricht abschicke.
"Guten Morgen.. Mit den Gedanken bei dir kann man nur gut schlafen, Schatten. Ich hoffe, dir geht es wieder besser und dein Vater hat sich um dich gekümmert :)"
"natürlich hat er das.. ich soll dich darüber informieren, das wir heute gegen 10 ein gespräch mit dem direktor haben. du wirst aus dem unterricht gezogen, freu dich drauf ;)"- Lucian
"Wenn ich dich sehen kann, freue ich mich schon zu sehr, um mich noch auf etwas Anderes freuen zu können. Sind die Bitches wenigstens auch dabei? Will sehen, wie hässlich sie nun aussehen ;)"
"die sind auch vorgeladen. und glaube mir wenn ich sage, das meine eltern und ich genau so gespannt sind..sie wollten unbedingt sehen wie gut du ihnen die fresse poliert hast- die worte meines vaters"- Lucian
"Na dann hab ich ja alles richtig gemacht :). Geht es dir wieder besser?"
"dank deiner rettung fühle ich mich wirklich um einiges besser als erwartet, mariposa. aber los jetzt, du musst zur schule"- Lucian
Lächelnd hebe ich den Kopf, schaue auf meine Wanduhr und reiße vor Schreck die Augen auf.
"Verdammte Scheiße, ich bin schon 5 Minuten zu spät!", rufe ich laut in mein Zimmer und greife in aller Eile zu meinem Rucksack, der sich unfassbar leer anfühlt. Betend, das ich ihn gestern noch gepackt habe, reiße ich den Reißverschluss auf und werde bitter enttäuscht. Er ist leer.
"Ok... fuck!", fluche ich laut, krame mein Handy aus meiner Hosentasche und öffne den Stundenplan, um zu wissen, welche Fächer ich heute habe. Schließlich werfe ich die Bücher von Englisch, Chemie, Geografie und Deutsch in meinen Rucksack, drücke einen Block dazu und schließe den Rucksack. Bis zur Hälfte klappt dies auch, jedoch beginnt er Verschluss zu klemmen und ich renne mit halb offenem Rucksack zur Haustür. Eilig ziehe ich mir weiße Sneaker an die Füße, renne mit Schlüsseln in der Hand aus dem Haus und steige in meinen Wagen, den ich sofort starte.
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Bad Neighbor | Don't Lose Your Heart
RomanceStell dir vor, dein Leben ist eintönig, langweilig und voller Trauer, die du nicht loswirst. Mit jedem einzelnen Tag verschließt du dich mehr und deine Eltern, die nie zu Hause sind, tragen nicht gerade zu einer Besserung deiner Gefühle bei. Du lebs...