Kapitel 46/ Heirate mich

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Mit voller Energie trete ich einen Schritt nach vorn, mustere mich im Spiegel und streiche mit der rechten Hand langsam über meinen Körper

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Mit voller Energie trete ich einen Schritt nach vorn, mustere mich im Spiegel und streiche mit der rechten Hand langsam über meinen Körper. Begonnen an meinem gehobenen Kinn, über meine Brüste und meinen Bauch, bis hin zu meiner Mitte. Dann lasse ich von mir ab, werfe beide meiner Arme zur Seite und gehe elegant zu Boden. Vorsichtig, um meine Kniescheibe nicht zu provozieren, lande ich auf dem harten Boden und bleibe auf Knien, während mein Oberkörper gestreckt ist. Ich schwinge meinen Kopf nach vorn, lasse mein Haar fliegen und beginne zu grinsen, als ich mich aufstelle und die Beine durchstrecke, während meine Hände flach am Boden bleiben. Mit aller Kraft beginne ich meinen Körper zu drehen, bis ich mich komplett auf einer Hand abstützen und mein Gleichgewicht halten kann. Nun beginne ich mich zu bewegen, springe von einer auf die andere Hand und tue dies immer abwechselnd, sodass ein perfekter Airflare zustande kommt.
[Video oben als Beispiel]

Außer Atem werde ich indessen langsamer, bis ich schließlich auf dem Boden lande und einfach liegen bleibe.

"Heilige Scheiße, den hab ich schon Ewigkeiten nicht mehr gemacht", murmle ich leise und versuche zu Atem zu kommen, wäre da nicht mein Telefon, das plötzlich laut beginnt zu klingeln. Da es außerdem noch mit der Anlage verbunden ist, stoppt meine Musik und der Ton schellt um einiges lauter als gewollt in meinen Ohren.
Genervt springe ich auf, werfe mein schweres Haar zurück und jogge zur Musikanlage, die im anderen Eck der Tanzhalle steht. Mit zusammengekniffenen Augen lese ich den Namen meines Vaters auf dem Display und überlege, erst gar nicht abzunehmen. Sie haben meinen Geburtstag vergessen und ich verwette meinen und Lucians Arsch darauf, dass es ihnen erst heute, eineinhalb Wochen später, eingefallen ist. Schließlich ringe ich mit mir selbst und ziehe das Kabel vom Handy, ehe ich den grünen Knopf drücke und mein Handy auf Lautsprecher stelle.

"Eva meine Süße, warum gehst du nicht früher dran? Lässt du deine Eltern etwa warten?!", ruft die tiefe Stimme meines Vaters laut ins Telefon, und ich bewundere seinen neuen Rekord, mir schon nach einer Sekunde Telefonat einen Vorwurf zu machen. Stabil, Papa.

"Dir auch einen guten Mittag. Was gibts?", brumme ich in mein Handy und lege es zur Seite, während ich meine Wasserflasche vom Boden aufhebe und sie aufschraube.

"Wie auch immer, Süße. Wir gratulieren dir ganz herzlich zu deinem achtzehnten Geburtstag und hoffen, du machst dir heute einen schönen Tag mit all deinen Freunden. Mama und ich haben dir vorhin etwas Geld auf dein Konto überwiesen, schau dann mal nach. Hast du schon Pläne, was du heute machen wirst?", spricht er motiviert ins Telefon und merkt dabei gar nicht, dass mein Herz gerade wie Glas zersplittert. Fast hätte ich mein Wasser wieder ausgespuckt und mich verschluckt, jedoch reiße ich mich zusammen und schlucke, bevor ich die Flasche schließe und schweige. Das ist nicht deren Ernst, oder? Sagt mir bitte, wo das Kamerateam von Verstehen sie Spaß ist. Sofort.

"Dann antworte mir eben nicht. Ich gebe dir mal Mama, die möchte auch noch mit dir reden, bevor wir weiter müssen. Mach dir einen schönen Tag, Süße!", spricht mein Vater ins Telefon, dann raschelt es kurz und die Stimme meiner Mutter ertönt neben mir.

Bad Neighbor | Don't Lose Your HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt