Stell dir vor, dein Leben ist eintönig, langweilig und voller Trauer, die du nicht loswirst. Mit jedem einzelnen Tag verschließt du dich mehr und deine Eltern, die nie zu Hause sind, tragen nicht gerade zu einer Besserung deiner Gefühle bei. Du lebs...
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Es ist Halloween. Ich stehe gerade in meinem Zimmer, style mein frisch gewaschenes Haar zu Locken und schminke mich in den passenden Farben zu meinem heutigen Kostüm. Meine Augenlider werden schwarz geschminkt, silbernes Glitzerpigment kommt obendrauf. Ich schminke mir einen Ombre-Look, ziehe einen langen Eyeliner und male meine Wasserlinie mit schwarzem Kajal nach. Grinsend mustere ich mich in dem Spiegel vor mir, ziehe die Konturen meiner rosa Lippen mit schwarzem Lipliner nach und verteile diesen auf den oberen Hälften meiner Lippen. Dann nehme ich mir dunkelroten Lippenstift, fahre die inneren Seiten meiner Lippen nach und vervollständige den Look mit Lipgloss, der einen Farbverlauf von Schwarz zu Dunkelrot herbeizaubert. Aufgeregt mustere ich mein Make-up, stehe von meinem Hocker auf und ziehe mich um. Zuerst schlüpfe ich in frische, dunkelrote Unterwäsche, dann in mein schwarzes Minikleid und zu guter Letzt in kniehohe Highheels, die mein Outfit perfekt abrunden. Lächelnd mustere ich mich im Spiegel vor mir, hebe den schwarzen Hut vom Bett und setze ihn auf meinen Kopf. Eine wahre Hexe. Schwungvoll werfe ich meine gelockten Haare über meine Schulter, schnappe mir eine kleine, schwarze Handtasche aus dem Schrank und beginne schnell, alles Nötige hineinzupacken. Handy, Taschentücher, etwas Geld und meine AirPods. Zum Abschluss sprühe ich mir etwas Parfüm auf den Hals, dann renne ich die Treppe hinunter und schnappe mir meinen Haustürschlüssel, den ich noch in meine Tasche werfe.
"Jetzt bin ich definitiv bereit", lächle ich mich selbst im Spiegel an, mustere ein letztes Mal mein Outfit und öffne schließlich die Haustür, vor der überraschenderweise Lucian und Alina stehen, und sich lachend gegenseitig in die Hüfte pieksen.
"Ihr seit ja schon hier", lächle ich und schaue zuerst zu Alina, die mich sofort glücklich anstrahlt. Ihr zierlicher Körper steckt in einem weißen, mit Blutspritzern beschmiertem, Kleid und weißen Ballerinas mit dunkelroten Blutflecken. Ihr Heiligenschein ist ebenfalls mit Kunstblut verschmiert und passt sich ihrem schwarzen Haar, das sie eindeutig von Anne bekommen hat, perfekt an. Ein kleiner Engelsteufel.
"Eva, da bist du ja! Schau mal, ich bin ein Engelsteufel!", ruft Alina begeistert, dreht sich ein paar Mal im Kreis und grinst mich schließlich stolz an. Ich beobachte sie belustigt und halte beide Daumen nach oben, um meine Meinung zu bestätigen.
"Du siehst super aus, Kleines! Man könnte dich ja glatt mit einem Echten verwechseln", lache ich und halte ihr meine Hand hin. Alina klatscht glücklich ein und zeigt mir stolz ihren schwarzen Beutel, mit dem sie heute Süßigkeiten abstauben will. Ich lächle sie geduldig an und warte bis sie mit ihrer Erzählung fertig ist, ehe ich mich aufrichte und zu ihrem großen Bruder schaue. Doch was ich sehe, lässt mich so laut loslachen, dass sogar die Nachbarschaft neugierig aus den großen Glasfenstern schaut.
"Ach du-, Nein, hahaha!", lache ich lautstark und kann mich nicht mehr halten. Atemlos lehne ich mich gegen meine Haustür und grinse Lucian so breit an, das ich Angst bekomme, mein Gesicht bleibt so stehen. Dann, als ich mich etwas beruhigt habe, richte ich mich auf und rücke den Hut auf meinem Kopf wieder an seine richtige Stelle.
