Kapitel 15/ Bitches in knappen Röckchen

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Schon als wir die weiße Villa von Ryan, dem absoluten Oberbadboy, betreten, strömt uns der Geruch von Gras und Alkohol entgegen

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Schon als wir die weiße Villa von Ryan, dem absoluten Oberbadboy, betreten, strömt uns der Geruch von Gras und Alkohol entgegen. Der ekelhafte Geruch von Kotze und aufdringlichem Parfüm vermischt sich damit, doch wir gehen weiter und finden uns in der großen, Getränke befüllten Küche wieder.

"Da, unser Lieblingsgetränk!", ruft Cherry über die wummernde Musik hinweg und zeigt auf mehrere Flaschen Wodka, die aufgereiht auf der Küchenzeile stehen. Wir schauen uns an, dann nicken wir, grinsen und machen uns dran, zwei Becher voller Wodka-cola zu mischen. Schließlich lehnen wir an der Küchenzeile, nippen an unserem Getränk und unterhalten uns leise über die Party, bis ein grölender Ian in die Küche platzt. Verwundert schaue ich zu Cherry, die ebenfalls die gemachten Augenbrauen zusammengezogen hat, und sich fragt, was mit Ian, dem sonst ruhigen Außenseiter, los ist.

Auch Diego, der braunhaarige, voll tätowierte Kumpel von Ian, kommt zusammen mit Sylvester, einem langhaarigen Blondschopf, in die Küche gesprungen. Zu dritt mischen sie sich irgendwelche hochprozentigen Getränke zusammen und lachen, wenn einer der Dreien zusammen knickt oder sich weh tut. 

"Da sind definitiv Substanzen im Spiel", raunt mir die Orange haarige ins Ohr. Ich nicke kräftig und schaue zum Türrahmen, in dem plötzlich Lucian erscheint. Er schaut zu seinen Kumpels, die ihn bemerken und ihm einen vollen Becher anbieten, den er mit angeekelt verzogenen Lippen ablehnt. Dies alles erkenne ich sogar von weitem, weil die Kapuze nach wie vor auf seinem Kopf sitzt. Cherry neben mir kichert leise, als sie bemerkt, dass ich Lucian anstarre.
Sofort schaue ich weg, doch im nächsten Moment spüre ich einen brennenden Blick auf mir. Ich weiß, dass Lucian mich nun ansieht. Denn niemand anders hat so einen schlimm brennend, intensiven Blick wie er.

Ian, der bloß einen Boxerschnitt zur Frisur trägt, taumelt und fällt nach hinten, genau in die Arme von Cherry.
Meine beste Freundin und ich kreischen auf, und während Cherry Ians Körper von sich zerrt, stehe ich daneben und versuche mir das Lachen zu verkneifen. Die Situation sieht einfach zu lustig aus, und es ist schade, dass Tommy nicht bei uns ist. Doch der Blondschopf hat heute ein hinreißendes Date am Strand.

Cherry verzieht das Gesicht und liegt auf dem Küchenboden unter dem Muskelprotz Ian, der mit dem Rücken auf ihr liegt. Ian scheint es gemütlich zu haben, bis Cherry ihn von sich wirft und ächzend aufsteht. Ians tätowierter Arm fällt in die Wodka-Cola, die mit den Beiden auf dem Boden gelandet ist, und ich lache leise auf.

"Pisser!", knurrt Cherry und schaut mich böse an, weil ich immer noch lache. Ians Kumpels lachen sich ebenfalls den Arsch ab, während Lucian einfach in der Dunkelheit verschwunden ist. So, wie ich es kenne.

__Later__

Wir bahnen uns einen Weg durch die vielen Schüler, die alle an unserer Schule lernen, oder es zumindest versuchen. Cherry war auf Toilette und ich war natürlich dabei, doch es erweist sich als sehr schwierig, zurückzukommen. Überall sind spitze Ellenbogen, denen man gut ausweichen muss, hüpfende Menschen, die dich anrempeln oder herumknutschende Pärchen, die mitten drin stehen und sich halb auffressen.

Ich erkenne Jessica, die Bitch der Bitches, in einem knappen Röckchen mit Ryan herummachen. Cherry, die sich neben mir an die Wand gelehnt hat, drückt mir einen Becher in die Hand und verzieht das Gesicht angeekelt. Ich rieche an dem Becher, weiß das es Tequila ist, und nehme einen großen Schluck der in meinem Hals brennt. Unsere Blicke liegen auf der tanzenden Menschenmasse und ich frage mich, was wir hier machen. Die Musik ist scheiße, überall stinkt es nach Kotze und die Bitches präsentieren uns ihre bunten Stringtangas, bei denen man sich fragt, warum sie überhaupt einen tragen.

Gerade als ich mich aufregen will, wird die schreckliche Musik leiser gedreht, und ein lautes Piepen ertönt im ganzen Haus. Ich verziehe das Gesicht und schaue zu Cherry, die es mir nachtut.
Unsere Miene wird jedoch noch ekelhafter, als Jessica beginnt, mit quitschiger Stimme ins Mikro zu reden.

"Alle, die jetzt Flaschendrehen spielen wollen, kommen raus in den Garten!", kreischt sie, und ihre Freundinnen sind die ersten, die mit einstimmen.
Viele Leute bleiben drinnen, doch ein paar gehen definitiv in den Garten. Ich schaue zu Cherry, die mich auffordernd ansieht.

"Wenigstens etwas Spaß muss sein. Vielleicht ist dein Verehrer ja dabei!", grinst sie und stößt mir lachend in die Rippen. Ich zische und schaue sie böse an.

"Lucian ist nicht mein Verehrer, du Ehrenlose!", knurre ich, kann mir ein Grinsen aber nicht verkneifen. Weil die Musik wieder lauter gedreht wurde, müssen wir ebenfalls lauter reden.

"Dafür dass er nicht dein Verehrer ist, weißt du aber ziemlich gut, wen ich meine, Baby!", grinst meine beste Freundin frech. Ihre feuerroten Locken liegen wild auf ihren Schultern, und ich schnaube sauer. Dann kippe ich jedoch meinen Tequila mit einem Mal weg und schnappe mir eine Flasche Bier, ehe wir zusammen in den großen Garten spazieren. Eine Gruppe von ungefähr 15 Personen sitzt mitten im Garten und bildet einen Kreis, während eine leere Sektflasche auf einer Platte in der Mitte liegt. Ich finde eine Lücke und quetsche mich hinein, was Cherry mir nachtut. Ein paar der Teenager beschweren sich laut, doch als die Flasche von Asher, einem der Freunde von Ryan, gedreht wird, beruhigen sie sich sofort.

Der Flaschenkopf landet nach kurzer Zeit auf Alexa, einer der Bitches, die Jessica wie Hündinnen folgen. Alle drei Bitches kichern wie wild.

"Alexa, Wahrheit oder Pflicht?", fragt Asher und grinst hinterhältig. Alexa wählt quitschend Wahrheit.

"Bist du noch Jungfrau?", fragt Asher, was viele im Kreis lachen lässt. Ich verdrehe die Augen und schaue zu Cherry, die es mir nachtut. Sind wir in der fünften Klasse oder was?

"Nein", kichert Alexa und streicht sich die dunkelblonden Haare aus dem Gesicht. Sie versucht süß zu sein, was gewaltig scheitert. Ihr Gesicht, das als Schminkkoffer durchgehen kann, sieht ekelhaft künstlich aus.

Alexa dreht schließlich die Flasche und verzieht das Gesicht, als es auf Diego landet. Klar, er gilt als Außenseiter. Trotzdem fragt sie ihn.

"Wahrheit oder Pflicht, Außenseiter?", grinst sie und lächelt hinterhältig.
Jessica und die möchte gern Badboys lachen wild, während Diego ruhig bleibt.

"Pflicht", wählt er grinsend, während Sylvester ihn lachend anstößt. Alexa grinst und scheint nicht wirklich lange überlegen müssen, was Diego tun muss.

"Sieh dein Shirt aus und zeig uns deine Tattoos, Außenseiter"

Diego tut, was Alexa von ihm verlangt, und so geht das Spiel weiter, bis die Flasche auf Jessica landet. Ian will, dass Jessica twerkt, worauf sie natürlich sofort anspringt. Die gefärbt blonde Bitch springt auf, gibt uns einen Blick unter ihren knappen Rock und genießt das erregte Zischen aus Ryans Richtung.
Langsam beginnt sie, sich versucht sexy zu bewegen. Jessica schwingt ihre dünnen Hüften zur Musik aus der Villa, springt und zeigt uns ihren Stringtanga in pink, ehe sie auf die Knie geht und das lange Haar schwingt, während sie ihren runden Arsch in die Luft hält. Ihr Tanga, ihr Arsch und die kompletten Beine sind entblößt bis auf das letzte Bisschen, was mich leicht anekelt. Wie kann man sich so billig verkaufen, nur um Aufmerksamkeit von Notgeilen zu bekommen?

Ich stehe auf, entferne mich vom Kreis und verdrehe die Augen, als ich die Jungs nochmal laut grölen höre. Cherry folgt mir und fragt, wohin ich gehe, doch es reicht mir langsam mit dieser Party. Erschöpft drehe ich mich zu ihr um.

"Ich will nach Hause, Cherry", murmle ich und sehe, wie ihre Miene sich verändert. Besorgt schaut sie mich an.

"Was ist los? Warum willst du gehen?", fragt sie mich leise, als wir zusammen die Villa verlassen. Ich verziehe das Gesicht, als ein Mädel neben uns kotzt.

"Hier stinkt es, überall kotzen Leute und die Party ist langweilig. Hast du Jessicas Rock gesehen?", frage ich und halte bei dem Wort Rock Gänsefüßchen in die Luft. Cherry verdreht die Augen und umarmt mich feste.

"Ich wollte dich nur etwas ablenken, aber du hast recht, hier ist es wirklich scheiße. Lass uns gehen"

Was haltet ihr von Jessica?
Wie stellt ihr sie euch vor?

Bad Neighbor | Don't Lose Your HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt