Crazy games (Chishiya FF)

Kapitel 53

Mei Pov

Schach. Ein Spiel das jeder kennt. Ein Spiel das jeder spielen könnte. Aber nicht viele tun es. Nicht viele setzten sich wirklich aus Leidenschaft an ein Schachbrett und spielen gegen jemand anderen, der Schach genau so liebt. Nicht viele haben die nötige Geduld oder gar Intelligenz für Schach. Auch ich nicht. Ich habe vielleicht ein mal Schach in meinem Leben gespielt. Ich bin zwar nicht dumm, aber Schach war nie mein Ding. 

Bis jetzt habe ich noch nichts gesagt. Ich weiß das Kuina darauf vertraut, dass ich auch Schach spielen kann, aber das kann ich nicht. Ich beobachte Ann dabei, wie sie die ersten Schritte macht. Und dann ist es soweit. Der erste Spieler wird geschlagen. Ein Spieler der Königin. Dieser wirft nur einen verzweifelten Blick zurück, bevor er es über sich ergehen lässt. Naja, was auch immer gleich passieren wird. Nach einer kurzen Zeit fängt das Halsband von ihm an laut zu piepen. Ich schaue dabei zu, wie das Band explodiert. Die Leiche fällt schlaff auf den Boden. Der Bauer von uns, der den Spieler gerade geschlagen hat, starrt ungläubig auf die Leiche. Dann lässt er einen kleinen Schrei raus. Ich sehe, dass er gleich sein Feld verlassen wird, weshalb ich rufe: ,,Vorsicht, sonst bist du gleich nicht mehr in deinem Feld!" Aber er hört nicht auf mich. Zwei Sekunden später wird er von einem Laser getroffen. Ich schlage meine Hand gegen die Stirn. ,,Na toll", murmele ich seufzend. Jetzt haben auch wir einen Spieler weniger. Ich schaue mir das Spielfeld genauer an. Probiere schlau zu denken. Vielleicht fällt mir ja was auf. Aber, ich habe noch nie Schach gespielt. Ich glaube nicht, dass ich eine große Hilfe sein werde. 

Ich beobachte das Spiel weiter. Trotzdem vermeide ich es, richtig auf das Spielbrett zu schauen. Ich weiß nicht, wie viele Leichen dort schon liegen. Diese Spiele sind grausam. Das waren sie schon von Anfang an. Aber das schlimmste daran ist, dass ich mich mittlerweile fast daran gewöhnt habe. Aber nur fast.

Immer wieder gehe ich in meinem Kopf mögliche Spielzüge durch. Ich habe bestimmt schon alle durch, aber irgendwie. Gerade als Ann jemandem einen Zug vorgibt, sage ich: ,,Stop." Bevor ich weiterrede, gehe ich meinen Plan erneut in meinem Kopf durch. Als ich sichergestellt habe, dass er wirklich klappen kann, sage ich zu einem Mann, der einen Turm darstellt: ,,Du da. Vier Felder nach vorne." Dieser schaut mich nur an. Er tut nichts. Als ich ihn auffordernd anschaue, fragt er: ,,Auf dich höre ich nicht. Du hast die ganze Zeit nichts gemacht?" Ann schaut mich an. Sie schaut so, als würde sie abwegen, ob sie mir vertrauen kann. Dann nickt sie. ,,Mach einfach, vertraut mir, ich weiß jetzt was ich tue", sage ich jetzt. Immer noch landen misstrauische Blicke auf mir. ,,Jetzt kommt schon", drängt Kuina nun. 

Endlich geht der Mann vier Felder nach vorne. Jetzt schaue ich mir das Spielfeld an. Das Team der Königin macht ihren Zug. Dabei schmeißt einer ihrer Springer einen unserer Bauern. Es stehen nicht mehr so viele. Auf beiden Seiten sind ungefähr die gleiche Anzahl an Spielern. Ich schlucke. Wir sind wieder dran. ,,Hast du einen Plan?", fragt Ann, die neben mir steht. Ich nicke. Dann gehe ich selbst drei Schritte nach vorne. Das war unser Zug. Somit habe ich mich gerade vor die Kanone gestellt. Aber für meinen Plan ist das gerade nötig. ,,Wie kommt es, dass du die Karo Königin bist?", frage ich nun. Die Frau im schwarzen Kleid schaut vom Spielfeld zu mir auf. Sie dreht sich zu einem ihrer Spieler und sagt: ,,3 Felder." Dieser macht es. Mir ist schon seit Anfang an aufgefallen, dass sie alle das machen, was die Königin sagt. Ohne es anzuzweifeln. Ein bisschen wie Freunde-