Crazy games (Chishiya FF)

Kapitel 75

Pov Arisu

Mei scheint schockiert. Schockiert über den Fakt, wie sehr Chishiya sie geliebt hat. Ich muss bei der Erinnerung leicht lächeln. Borderland generell ist echt kein schöner Ort gewesen, aber dieses Gespräch mit Chishiya wird für immer in meinen tiefsten Erinnerungen bleiben. Es war wie die Ruhe vor dem Sturm, obwohl wir davor schon einen Sturm hinter uns gebracht hatten- 

***Ich schaue geschockt zu Usagi. Dem Mädchen, für das ich morden würde. Das Mädchen, für das ich alles machen würde. Es klingt krass, sowas überhaupt zu denken. ,,Spiele brauchen Helden, findest du nicht?", fragt Niragi. Mein Blick springt erneut zu dem runtergekommenen Jungen. ,,Was redest du da?", will ich verzweifelt wissen. Ich halte immer noch das Gewehr, mit meinen zitternden Fingern bereit auf den Abschuss zu drücken. ,,Wen sie Tod ist, können wir drei endlich wieder so sein wie früher. Ich will nicht mehr alleine sein", flüstert Niragi. Dann schießt er ab. Sofort reagiere ich, geleitet von Wut und Verzweiflung. Drücke auch ab. Und treffe. Schnell drehe ich mich zu dem Mädchen um welches- nicht luftringend auf dem Boden liegt oder gar eine Kugel in der Brust hat. Stattdessen sehe ich Chishiya. Sein Blick ist leer. Als wäre er gerade nicht hier sondern wo anders. Ein roter Fleck, der sich langsam auf seiner weißen Jacke ausbreitet. Dann fällt er um. Kippt zur Seite und kommt auf dem harten Boden auf. ,,Chishiya!", rufe ich und auch Usagi ruft seinen Namen. 

Schnell  renne ich auf ihn zu. Usagi kniet schon neben ihm. Ihre Hände liegen auf der frischen Schusswunde. Sorgen dafür, dass nicht zu viel Blut seinen Körper verlassen kann. ,,Wieso, wieso hast du mich gerettet?", fragt sie außer Atem. Ich lasse das Gewehr neben mich fallen und starre den Jungen mit leicht offenem Mund an. ,,Ich dachte ich probiere einfach mal was neues. Liegt an den Leuten die ich hier kennenlernen durfte. So wie Kuzuryu, Arisu oder auch Mei", bringt er hervor. Schaut zu mir hoch als würde er sichergehen wollen, dass ich verstanden habe was er mir gerade gesagt hat. Ich probiere meinen schnellen Atem unter Kontrolle zu bringen. Chishiya ist nicht so, wie er immer vorgibt zu sein. Auch er ist nur ein Opfer der Schicksäle die manche Menschen durchmachen mussten.

,,Hey, was wolltest du den vorhin sagen?", frage ich, um ihn abzulenken. Abzulenken von seinem Schmerz, den er gerade spüren muss. Oder auch um zu verhindern, dass er gleich seine Augen schließt und stirbt. Er atmet aus. Dabei hört man, wie ihm das atmen langsam schwerfällt. ,,Ich finde, Anständige Leute sind irgendwie Idioten. Ich kann nicht anders. Ich muss mich einfach über ihren Fleiß und über ihre Strebsamkeit lustig machen. Ich habe ihren guten willen immer gehasst. Aber ich war einfach nur neidisch. Den sie hatten etwas, was ich nicht hatte. Ich hab mich wie der traurigste, widerlichste und nutzloseste Mensch aller Zeiten gefühlt und das war schrecklich", antwortet Chishiya. Immer wieder muss er pausen machen, um tief Luft zu holen. ,,Das verstehe ich", sage ich sofort. Und ja, das tue ich. ,,Ich wusste das du das verstehst Arisu. Aber- ich bin noch nicht fertig", sagt er. Ich bilde mir ein, ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen sehen zu können. ,,Seit- ich Mei kennengerlernt habe da... Seitdem ist alles anders. Ich kann nicht mehr wirklich selbstlos sein." Er lacht erstickt auf. ,,Ich habe es echt probiert. Aber sie hat mir das Gefühl gegeben, geliebt zu werden. Dieses Gefühl, was mir mein Vater nie gegeben hat. Und es wurde immer schwerer nur an mich zu denken. Immer wieder habe ich sie mir vorgestellt. Die Situation über Leben und Tod. Ich habe mir immer gesagt, dass Menschen egoistisch sind aber- plötzlich habe ich die Leute verstanden die gesagt haben, dass sie für jemanden sterben würden." 

Chishiya hustet. Schaut zu mir hoch. Wissend. Ich schlucke. Ich habe ihm auf dem Dach vom Beach erzählt, was mein Ziel ist. Usagi in die richtige Welt zurück zu bringen, egal was passiert. ,,Ich habe gemerkt, dass- ich sie liebe. Und dass verdrängen nichts bringt aber- da war es schon zu spät. Das war, nachdem ich sie vertrieben habe. Und nun habe ich keine Ahnung, ob sie noch lebt. Keinen blassen Schimmer, ob sie mich noch liebt oder... Nun ja, jetzt werde ich es wohl nie erfahren", beendet Chishiya seinen Satz. ,,Hey, das stimmt nicht. Du schaffst das. Wir schaffen das!", ruft Usagi nun und schaut mich an. Ich nicke. ,,Du wirst sie wieder sehen", stimme ich zu und stehe dann auf.***