Crazy games (Chishiya FF)

Kapitel 40

Ich komme in einem Raum an. Hier ist nichts, außer ein runder Tisch mit ein paar Halsbändern drauf. Nicht mehr viele, nur noch vier. Ich weiß aber auch nicht, wie viele an diesem Spiel teilnehmen können. Auf dem Schild steht: Leg ein Halsband an und geh nach oben in die Zentrale Wachstube. Vorsichtig trete ich näher an den Tisch ran. Ich greife nach einem der Halsbänder. Bevor ich es mir anlege, mustere ich es für einen Moment. Ich hasse es jetzt schon. Tief atme ich durch und lege es mir an. Es ertönt ein klingeln und schließlich ein komisches Geräusch. So, als würde sich ein Rad drehen. Dann schaue ich mich nach einer Treppe um. Neben mir erscheint ein Mann, der sich nun auch ein Halsband nimmt und das Schild ließt. Er wirft mir noch einen grimmigen Blick zu, bevor er in eine Richtung verschwindet. Oh, da ist die Treppe. ,,Entschuldige das ich nicht jeden Tag in einem Gefängnis bin und mich deshalb leider nicht so gut auskenne", murmele ich leise, während ich dem Mann hinterherlaufe. Oben angekommen, sehe ich schon ein paar Menschen. Sie stehen in einem großen Kreis, jeder für sich alleine. Kein Chishiya. Meine Selbstbewusste Miene, die ich vor ein paar Minuten aufgesetzt habe, sackt in sich zusammen. Wie soll ich das nur ohne ihn schaffen? Okay Mei, ruhig bleiben und beobachten. Was mir auffällt ist, dass die meisten Frauen beziehungsweise Mädchen auf der linken und die Jungs auf der rechten Seite stehen. Zufall? Wahrscheinlich. Ich mache mir einfach zu viele Gedanken. Was ein Scheiß.

Ich laufe nach hinten durch und stelle mich neben einen Jungen, der eine Latzhose trägt. Darunter hat er ein gelbes T-Shirt mit schwarzen streifen an. Ich taufe ihn auf Minion. Minion sieht ganz friedlich aus, aber man kann ja nie wissen. Als er mich bemerkt, dreht er sich zu mir um und sagt: ,,Hey, ich bin Ippei!" Mist, jetzt fällt mein toller Spitzname also weg. Egal, ich nenne ihn trotzdem weiter Minion. Etwas überfordert nicke ich nur, bevor auch ich mich kurz vorstelle: ,,Mei." Dem Jungen scheint die Situation ziemlich unangenehm geworden zu sein, weshalb er sich wieder nach vorne dreht. Gut so. Ich höre Schritte. Mein Blick springt hoch. Eine weiße Jacke. Das ist alles, was ich bis jetzt sehen kann. Und es reicht vollkommen. Ich halte meinen Atem an. Chishiya tritt in den Raum und schaut sich erst mal alle Teilnehmer genau an. Ein Grinsen kann ich mir nicht verkneifen. So kenne ich Chishiya ja. Wen er in einem Spiel ist, ist er relaxt und konzentriert. Nach einer Weile trifft sein Blick endlich auf meinen. Kurz weiten sich seine Augen leicht unmerklich. Dann kommt er in langsamen Tempo auf mich zu. Am liebsten hätte ich ihn angeschrien, dass ich ihm den Hintern versohle, wen er nicht schnell seinen Arsch hier herbewegt. Aber- ich lasse es lieber. Anschreien, für alle dummen Dinge die er in letzter Zeit getan hat, kann ich ihn später schließlich auch noch. 

Der Junge stellt sich neben mich und schaut an mir hoch und runter. ,,Dir geht es gut", stellt er fest. Ungläubig sinkt meine Kinnlade nach unter. ,,Ich? Du wurdest doch von diesem Psycho verfolgt", zische ich, damit uns nicht alle hören. ,,Mir geht es blendend", versichert Chishiya einfach nur. Okay, ich wollte das anschreien zwar verschieben, aber- ,,Ich bin aber froh, dass es dir gut geht", schiebt er hinterher. Ich kann diesem Trottel echt nicht böse sein. ,,Ich würde sagen, das Rummachen verschieben wir, auf nach dem Spiel. Wir kennen uns nicht wirklich gut, verstanden? Ist für uns beide sicherer", stellt Chishiya klar. Sicher, wen uns bis jetzt nicht schon die ganze Gruppe zusammen gesehen hätte, würde das bestimmt klappen. Trotzdem nicke ich einfach. Um etwas Abstand zwischen uns beide zu bringen, mache ich einen Schritt auf den Minion zu. Dieser hat mittlerweile einen etwas ängstlichen Blick drauf. Chishiya steht nun mit seiner Kapuze an der Wand gelehnt. Hände in den Taschen und entspannter Blick. Wie macht er das nur immer? Ich habe echt keinen Plan, wie er immer so ruhig bleiben kann. Naja, wir schaffen das schon. Ippei schaut mich jetzt an. ,,Was denkst du, wird es für ein Spiel?", fragt der Junge mich. Ich zucke nur mit den schultern. ,,Ich habe keine Ahnung."