Crazy games (Chishiya FF)

Kapitel 79

Nach einer kleinen Stille hat sich die Situation wieder etwas aufgelockert. Er hat seitdem probiert mich aufzumuntern. Ich lächele. Wir sitzen jetzt schon seit zwei stunden hier. Als ich mir schon meinen dritten Mango Smoothie bestelle verzieht Chishiya das Gesicht. ,,Jetzt mal ganz ehrlich, ich hab mir bis jetzt einen Kommentar verkniffen aber das kann doch nicht schmecken.", sagt er. Ich trinke noch einen Schluck und schiebe ihm dann mein Glas hin. Er schaut auf das gelborange Getränk runter. ,,Ähm, nein danke", lehnt er ab. Ich starre ihn an. ,,Trink!", sage ich. Er verdreht leicht die Augen. Dann trinkt er. Nach einem kleinen Schluck stellt er mir das Glas wieder hin. Nachdenklich schaut er mich an. ,,was?", frage ich lachend. ,,Du hast echt keinen Geschmack." 

Ich will gerade mein Geld rausholen, als Chishiya schon bezahlt. Ich schaue ihn an. ,,Gib mir mal den Kassenzettel, ich muss gucken wie viel du kriegst", sage ich zu ihm, während wir das Gebäude verlassen und in eine etwas verlassene Seitenstraße abbiegen. Er nimmt den Zettel, reißt ihn in zwei und wirft die Reste in den nächsten Mülleimer. ,,Ups", sagt er und schaut mich an. Ich verdrehe meine Augen und hole 40 Euro raus. Die will ich ihm reichen aber er schüttelt den Kopf. Seufzend will ich es ihm in die Jackentasche stecken aber er weicht aus. Ich bleibe stehen und schaue ihn an. ,,Chishiya", sage ich. ,,Ich meine es ernst Mei. Es ist in Ordnung", sagt er ohne eine Miene zu verziehen. Dann geht er weiter los. 

Plötzlich spüre ich etwas kaltes an meiner Stirn. ,,Oh mein-", entfährt es mir. ,,Wen du leben willst halt deine klappe und gibt mir deine Wertgegenstände, Prinzessin", flüstert jemand nah an meinem Ohr. Nun kann ich deuten, dass das an meiner Stirn kein Eis sondern eine Waffe ist. Wundervoll... Ich schlucke. Es ist, als wäre ich zurück in Borderland. Chishiya ist mittlerweile stehengeblieben und schaut in meine Richtung. Vorsichtig kommt er auf uns zu. ,,Einen Schritt weiter und ich schieße ihr den Kopf weg", droht der Typ hinter mir. Ich schließe meine Augen. ,,Wir können das auch anders klären", höre ich Chishiyas ruhige stimme. ,,Sie soll mir einfach ihr verdammtes Geld geben!", schreit der Typ nun. Ich zucke zusammen. Öffne schwer atmend meine Augen. Dann schaue ich zu Chishiya. Dieser scheint nicht zu wissen, was er jetzt machen soll. ,,Es ist okay. Bleib einfach stehen und mach nichts", sage ich zu ihm. ,,Kluge Entscheidung", wispert der Mann. Ich atme tief ein und aus. Unerwartet drehe ich mich um und ramme ihm mein Knie in die Eier.  Keuchend sinkt er auf den Boden. ,,Lauf!", schreie ich Chishiya zu und renne dann auch los. Zusammen laufen wir in die Nächste Seitengasse. Ich drücke mich gegen die Wand und halte meinen Atem an. Chishiya steht neben mir, die Arme verschränkt. Schritte sind zu hören. Sie kommen näher und dann- laufen sie an der Gasse vorbei. 

Ich atme aus. Schaue zu Chishiya. Dieser starrt in die Leere. ,,Chishiya, alles gut?", frage ich. Keine Antwort. ,,Hey, rede mit mir", sage ich besorgt und stelle mich vor ihn. Immer noch keine Antwort. Ich haue ihm leicht gegen den Arm. Probiere seine Aufmerksamkeit zu kriegen. Plötzlich weicht er einen Schritt zur Seite. Schaut mich an. ,,Mei", murmelt er. Ich schaue ihn an. ,,Ist alles gut?", frage ich erneut. Er nickt. Dann kommt er auf mich zu. Etwas verwirrt starre ich in seine Augen. Plötzlich legt er seine Lippen auf meine. Ich atme erstaunt aus, küsse ihn dann aber. Seine Hände wandern zu meiner hüfte. Er drückt mich vorsichtig gegen die harte Steinwand. Als er sich löst, blinzele ich. ,,Kann mich wer kneifen?", frage ich leicht lachend und atme tief ein. ,,Mei, ich liebe dich. Ich- hätte dir das schon viel früher sagen sollen", sagt er nun und legt eine Hand an meine Wange. Sofort fängt alles in meinem Körper an zu kribbeln. ,,Du... erinnerst dich wieder", flüstere ich lächelnd. Er nickt. ,,Ich hatte flashbacks. Erinnerst du dich noch an unseren lieben Freund, den Pik König und unsere Flucht?", sagt er. Ich falle ihm um den Hals. Drücke mein Gesicht an seine Brust. ,,Gott, du kannst dir nicht vorstellen wie lange ich auf diesen Moment gewartet habe", murmele ich. Eine angenehme stille entsteht, in der ich einfach in seinen Armen liege. ,,Ich liebe dich auch, Chishiya"