Crazy games (Chishiya FF)

Kapitel 55

Mei Pov:

,,Ignorierst du mich?", frage ich jetzt. Ich weiß das wir dran sind, aber ich brauche antworten. ,,Nein", antwortet die Frau einfach. Seufzend schaue ich mich um. Dann sage ich meinen nächsten Zug. Unser Springer schlägt einen Läufer von dem anderen Team. Ich schaue zu der Königin. Wen man nicht genau hinguckt, würde man es nicht sehen, aber- Irgendwie habe ich da so ein Gefühl. ,,Wird das hier je enden?", frage ich nun. Die Königin schaut an mir hoch und runter. ,,Das wirst du selbst sehen. Oder halt auch nicht", antwortet sie. Sofort sage ich: ,,Also weißt du es? Was passiert, meine ich?" Sie seufzt: ,,Menschen. So neugierige Wesen." Dann macht sie ihren Zug. ,,Du weißt es, weil ihr auch Spieler wart", stelle ich fest. Auch ich konzentriere mich wieder auf das Spiel. Ich schaue zu Ann. Diese beobachtet mich und die Karo Königin ganz genau. Als sie sieht, dass ich sie anschaue, lächelt sie leicht. Ich glaube, sie hat meinen Plan verstanden. Na dann, kann es ja jetzt richtig losgehen. 

Chishiya Pov:

,,Die Welt trägt hinter ihrer schönen Versade so viel Elend und Leid. Kinder sterben, weil ihre Eltern sich keine Medizin leisten können. Oder Töchter die verkauft werden, um eine Schuld zu begleichen. Sie sind gefangen in einer Spirale der Armut", sagt Kuzuryu. Ich denke kurz zurück, an meine Zeit als Doktor. Aber bevor ich zu weit in meinen Gedanken versinken kann, ertönt eine Ansage.

Eine neue Regel wird hinzugefügt: Hat ein Spieler die 0 gewählt, gewinnt der andere Spieler, in dem er die  100 gewählt hat. 

,,Verstehe. Also das Ergebnis ist der Durchschnitt mal 0,8. Bei 2 Spielern siegt also automatisch die niedrigere Zahl. Somit kann man mit der 0 auf jeden Fall gewinnen und um das zu verhindern, gibt es nun als Trumpf die 100. 100 schlägt 0 obwohl sie sonst zwangsläufig immer verliert. Das bedeutet, dass ab jetzt nur noch 3 Zahlen im Rennen und alle anderen uninteressant sind. Wie Schere, Stein, Papier mit 0, 1 oder 100", stelle ich klar. Normalerweise würde ich es nicht laut aussprechen, aber ich sage nur dass, was Kuzuryu schon längst weiß. ,,Da ich nur noch einen Punkt hab, ist selbst ein Unentschieden mein Ende", ich atme tief ein und aus, ,,Wirklich eine Herausforderung."

Ich starre auf den Bildschirm vor mir. Runde 13 beginnt. Kuzuryu hat immer noch seine Hände vor sich auf dem Tisch verschränkt. Er senkt gerade seinen Kopf. ,,Ich sehe, dass du verzweifelst versuchst gerecht zu bleiben. Was hat dich dazu gebracht?", frage ich ihn. ,,Wen es 1 Millionen Dosen eines Impfstoffes gäbe, welche Menschen würdest du retten?", will er wissen. Sofort schweift mir ein Name durch den Kopf. Mei. Schnell probiere ich mich wieder zu konzentrieren. Darauf will er sicher nicht hinaus. ,,Ich verstehe. Das erklärt alles. Es geht nicht darum den Wert eines Lebens zu messen, denn das würde nämlich bedeuten, ihn bestimmen zu müssen", fange ich an. Der Karokönig stimmt mir zu. Dann sagt er: ,,Für mich haben Leben keine unterschiedlichen Werte. Ein leben wird gerettet und ein anderes nicht. Aber worin unterscheiden sie sich? keine Ahnung. Hast du eine Antwort. Du bist sehr klug, vielleicht kennst du ja die richtige Antwort." Das Leben von Mei ist definitiv mehr wert, als von jemand anderem. Ich würde sie immer über wen anders stellen. Aber auch darauf will er nicht hinaus. Er meint das Generelle. Die Gesellschaft. 

,,Ich verstehe deinen Punkt. Aber Naja, Kinderlose und Arme werden Geimpft", antworte ich. ,,Wie unerwartet", meint der Mann mir gegenüber. ,,Reiner Idealismus. Geld regiert die Welt, habe ich recht? Ohne Geld aber, wird einem nicht geholfen. Selbst wen man im Recht ist. Und die reichen gewinnen immer. Das hast du erlebt, nicht wahr?", frage ich, ohne hinzuzufügen, dass auch ich durch so etwas gehen musste. Durch so etwas gegangen bin. ,,Ja, viele sind gestorben, weil ein Unternehmen sich geweigert hat ihnen eine Entschädigung zu zahlen und sie hatten kein Geld", erklärt Kuzuryu genauer. ,,Genau darum geht es. In der Welt gibt es keine Gleichheit oder Gerechtigkeit-", fange ich an. Aber ich werde von dem Mann unterbrochen: ,,Das darf aber nicht sein. Darum geht es mir doch! Sollten wir nicht genau dafür kämpfen?" Ich schweige. Meine Gedanken driften ab.