28

4 2 5
                                    

Er zuckte mit den Schultern. „Aber ich mache mir keine Sorgen wegen dieser Krankheiten. Ich habe mehr Angst vor einem Pflock im Herzen oder einer Axt im Genick.«
„Ist das alles?", neckte ich ihn. „Ich hätte gedacht, so ein strammer Kerl wie du würde sich auch Sorgen um seinen Cholesterinspiegel machen."
Plötzlich wurde er ernst. Er nahm mein Kinn in die Hand und drehte mich zu ihm herum, sodass ich ihm in die Augen schauen musste. „Dein Herz und dein Kopf. Wenn du eines der beiden verlierst, bist du tot.«
Wie wirst du mich töten?, dachte ich. „Was ist mit verbrennen? Kann man sterben, wenn man verbrennt? Oder ertrinken?"
Als würden ihn unsere morbiden Themen anwidern, wobei er ja mit dem Gespräch angefangen hatte, ließ er mich los und sah mich entschuldigend an. „Die kurze Antwort lautet: ja. Du kannst durch alle Verletzungen sterben, von denen du dich nicht in einer angemessenen Zeit erholen kannst. Aber lass' uns jetzt nicht davon reden. Du musst dich ausruhen." Ich hätte gern noch mehr von ihm gehört, aber ich bedankte mich nur bei ihm. „Danke. Du müsstest das nicht alles für mich tun."Ohne mich anzusehen, begann er die Verpackung von der Spritze vom Bett aufzusammeln. „Niemand ist jemals daran gestorben, dass er zu höflich war. Außerdem brauchst du Hilfe.
Die nächsten Monate werden hart für dich werden."
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass es noch schlimmer werden kann, als es jetzt schon ist.
„Du musst dich von deiner Familie und von deinen Freunden verabschieden. Von allen." Er stand auf „Man ist einsam als Vampir.«
Ich habe keine Verwandten mehr, von denen ich mich verabschieden müsste. Ich meine, meine Eltern sind tot und ich habe ihre Verwandten nicht mehr geschen, seitdem ich klein war: Abgesehen von der Beerdigung. Ich bin erst vor acht Jahren nach Mahnaten hergezogen, also hatte ich noch keine großartige Gelegenheit, Freundschaften zu schließen." Ich unterbrach mich „Vielleicht von dir abgesehen. Du bist derjenige, der bis jetzt einem Freund am nächsten kommen würde." Nathan sah nicht besonders glücklich darüber aus, dass er diese Rolle für mich erfüllte. „Du wirst deinen Job aufgeben müssen. Du kannst nicht länger im Krankenhaus arbeiten. Du stellst für die Menschen dort und deine Mitarbeiter eine Gefahr dar."
Das konnte ich nicht abstreiten. Ich hatte ihr Blut gestohlen, was nicht wirklich im Sinne der Patienten sein konnte. Aber die Aussicht, meine Arbeit als Ärztin aufzugeben, war für mich, nun ja, unvorstellbar. Nach Jahren an der Uni und einer endlosen Ausbildung in der Praxis hatte ich endlich das Ziel erreicht, von dem ich immer geträumt hatte. Ich hatte mein Privatleben fast völlig aufgegeben, um an dieses Ziel zu kommen. Wenn ich das aufgeben müsste, bliebe mir nichts mehr. Ich hatte nicht vor, durch das Schicksal oder was auch immer mir das Einzige, was mir etwas bedeutete, wegnehmen zu lassen. „Darüber debattiere ich nicht. Das geht dich nichts an."
Er seufzte. „Du hast recht, es geht mich nichts an. Aber wie willst du ihnen erklären, dass du keine Tagesdienste übernehmen kannst oder bei Sitzungen immer fehlen wirst? Wie willst du über die 'Tatsache hinwegtäuschen, dass du in zwanzig Jahren immer noch aussiehst wie ... Wie alt bist du?"„Achtundzwanzig."
"In zwanzig Jahren wirst du immer noch so aussehen wie mit achtundzwanzig. Was willst du dann den Leuten erzählen?" Botox.?

Meine erste Verwandlung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt