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Nachan neigte seinen Kopf und sah mich neugierig aus grauen Augen an. Er räusperte sich und stellte die Axt am Tür hahmen ab, bevor er die Arme über der Brust verschränkte
„Ames. Sind Sie die Ärztin aus den Nachrichten?"
Seine Stimme war verführerisch männlich, er sprach mit einem vernehmbaren schottischen Akzent. Es fiel mir schwer, mich auf seine Frage zu konzentrieren, weil ich seine perfekt geschwungenen Lippen anstarrte.
„Oh ... ja. Genau die bin ich «
Er lächelte, aber es war nicht das netteste Lächeln, das ich jemals gesehen hatte. Es erinnerte mich an den Gesichtsausdruck, den ein Zahnarzt hat, bevor er einem sagt, dass man sich einen Termin für eine Wurzelbehandlung geben lassen
soll.
„Dann gibt es eine Menge, über das wir reden müssen, Doktor. Ich muss mich für Jan entschuldigen. Er ist von der Idee besessen, er sei ein Vampir-Jäger. Wie hat er Sie eigentlich gefunden?"
„Mich gefunden?" Zigmeister69. Ich war in eine Falle getappt. „E-Mail.«
Nathan grinste. „Verstehe. Nightblood.com?"
Ich tat so, als müsste ich husten, um mir eine Antwort zu überlegen. „Genau.
Er schüttelte den Kopf. „Regel Nummer eins: Gehe nie an die Öffentlichkeit."
„Regel Nummer eins? Worüber reden Sie eigentlich?" Als hätte er alle Zeit der Welt, zu erklären, worum es ging, drehte er sich um. Er ging hinter den Tresen zur Stereoanlage, stellte den CD-Spieler ab und beendete damit das nervig beruhigende New-Age-Gedröhne.
„Worüber reden Sie?", hakte ich nach und ging hinter ihm her, als er durch den Laden schritt und an den Kerzen roch. Wären Sie so nett, mal stehen zu bleiben und mit mit zu
reden?"
Er seufzte und ließ seinen Kopf hängen, während er sich mit den Armen auf dem Tresen abstützte. Es sah nicht so aus, als könne der zierliche Holzbau sein Gewicht halten.
„Es gibt Regeln, die du befolgen musst. Regeln, die jeder Vampir befolgen muss."
Ich stellte fest, dass meine Hand schon auf der Türklinke lag, bevor ich mich entschlossen hatte, fortzurennen.
„Warte!", rief er mir nach. Er ging um den Tresen herum und hielt mich am Ärmel fest, bevor ich hinauslaufen konnte.
,Wenn du jetzt fortläufst, dann wird es kein gutes Ende nehmen."
Sein Griff an meinem Arm machte mich nervös, ebenso wie die Spannung, die ich in seiner Stimme hören konnte. Als ich sprach, hörte ich mich heiser und seltsam an. „Ist das eine Drohung?"
„Hör zu", fing er an, aber die Bedrohlichkeit war aus seiner Stimme gewichen. „Ich weiß, dass du dir ein paar Fragen stellst. Sonst wärest du nicht an Jan geraten."
„Ja, ich habe einige Fragen." In meiner Wut spuckte ich die Worte fast aus. „Wer zum Teufel sind Sie? Warum wurde ich angegriffen, als ich hier zur Tür hereinkam? Und wieso zur Hölle glauben Sie, ich sei ein Vampir?"
Ich riss die Tür auf und trat in die Eiseskälte hinaus. In meiner Manteltasche suchte ich nach einer angebrochenen Packung Zigaretten.
Er folgte mir bis zu der Treppe und sprach erst wieder, als ich schon die Hälfte der Stufen hinter mir gelassen hatte. Gerade als ich versuchte, mein Feuerzeug in Gang zu bekommen, rief er mir nach.

Meine erste Verwandlung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt