Gegengift

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Als ich das Haus verließ, sprühten die elektrischen Schalter im Foyer Funken. Dieses Mal rannte ich über den Rasen, aber nur um für uns ein wenig mehr Zeit zu gewinnen. Ohne zu wisse, wie Nathan auf das Gegengift reagiert würde, wollte ich ihn an einen sicheren Ort bringen, bevor seine Wirkung eingesetzt hatte. Jan saß nicht mehr auf dem Fahrersitz. Ich nahm an, dass er hinten bei Nathan im Laderaum war, um sich um ihn zu kümmern. Ich klopfte an die hintere Türen und musste einen Schritt zurückgehen, als sie aufflogen. Jan war über Nathans Körper gebeugt, aber er sah mich an und richtete einen hölzernen Pflock genau auf mein Herz. Als er mich erkannte, ließ er die Waffe fallen. ,,Oh Entschuldigung. Man kann nie vorsichtig genug sein.'' ,,Das ist schon okay'', grummelte ich und kletterte in den Wagen, bevor ich die Türen hinter mir zuzog. Wie geht es ihm? Er ist am Leben, aber das soll nicht viel heißen. Was hast du herausgefunden? Ich zeige ihm das Fläschchen mit dem Gegengift, das schmutzig-blau hin und her schwappte. Fahr los. Ich werde es ihm einflößen, und hoffentlich wird es noch nicht wirken, bevor wir zurück in der Wohnung sind. Was willst du damit sagen? Jan zog die Segeltuchabtrennung zur Seite und setzt sich hinter das Steuer. Weil ich nicht weiß, wie er auf das Mittel reagiert. Als der Motor ansprang, bewegte ich mich vorsichtig zu Nathan. Der Lieferwagen machte eine abrupte Wendung und warf mich quer über Nathans Oberkörper. Ich war überrascht. Unterbewusst fühlte ich mich auch zu ihm hingezogen, obwohl er mich über seine Vergangenheit angelogen und mir verschwiegen hatte, dass er mit meinem Schöpfer verwandt war im Vampir-Sinne. Ich erinnerte mich dran, was ich zu seinen Gunsten aufgegeben hatte. Ich öffnete die kleine Flasche und kippe ihm den Inhalt in sein halb geöffneten Mund. Ich hoffe, es schmeckt widerlich, dachte ich mit einem verdrießlichen Gesichtsausdruck. Dann setzte ich mich zurück und wartete. Warum hatte ich das nur alles getan? Als ich seinetwegen zurück zu Cyrus gegangen war, dachte ich, ich würde es für einen Freund tun. Und auch als ich feststellen musste, dass ich Nathan kaum kannte, verfolgte ich meinen Plan weiter. Ich wollte mir nicht eingestehen, dass Cyrus vielleicht recht hatte. Nathan-oder-Nolens-Rettung hätte vielleicht auch die Bewegung bewerkstelligen können, aber ich bin als Erstes zu meinem Meister gerannt. Ich kniete mich über Nathan und fühlte seine Puls. Nichts. Keine Atmung. keine Reflexe. Enttäuscht lege ich mich neben ihn, mehr aus Notwendigkeit als aus einem anderen Grund. Ich war so müde, dass meine Knochen wehtaten. In meinen Kopf ging es drunter und drüber. Die eine Person, der ich vertraute hatte, na, vielleicht war vertrauen nicht das richtige Wort, war nicht der Mensch, der er zu sein vorgab. Dass er nun tot war, war nur die Krönung der ganzen Geschichte. Mir rannen Tränen über mein Gesicht, aber ich bemühte mich, so leise wie möglich zu weinen, damit Jan mich nicht hören konnte. Dann geschah ein Wunder. Nathan stöhnte und grummelte etwas wie ,,geh runter'', als er nach mir schlug. Er hustete und würgte, sodass ei wenig Gegengift auf seinem Hemd landete. Aber er hatte genügend geschluckt. Er lebte. Ich setzte mich überrascht auf. Ich dachte, du seist tot!'' ,,Ich wünschte, es wäre so'', brachte er hervor, als er endlich sprechen konnte. Er stützte sich auf die Ellenbogen und griff sich an den Kopf. Was ist passiert?'' ,,Wir waren.....'', ich spreche nicht weiter. Hm, an was kannst du dich noch erinnern?''

Meint ihr Nathan erinnert sich was davor passiert ist?

Meine erste Verwandlung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt