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Nachdem wir noch eine Weile im Zimmer verbracht haben, nimmt mich eine Schwester zur Untersuchung. Phil legt beruhigend seine Hand auf meine Schulter, während wir zum Behandlungsraum gehen. „Du schaffst das.", flüstert er mir ins Ohr. Ich nicke und atme einmal tief durch.
„Guten Morgen. Wir machen heute ein Belastungs-EKG, sowie einen Ultraschall ist das richtig?", fragt Tabea, was ich durch ein Nicken beantworte. „Jetzt sind ja fast alle WG-Bewohner versammelt.", Scherze ich, um meine Nervosität zu überspielen. „Ja fast.", antwortet Phil schmunzelnd.
Nun ist es soweit. Ich habe echt Angst vor den Untersuchungen aber Phil ist bei mir und er gibt mir die nötige Sicherheit. „Dann steige mal hier aufs Fahrrad und ziehe dein Pullover aus.", sagt Tabea und deutet auf ein Fahrrad, welches in der Ecke des Raumes steht. Mit zitternden Händen streife ich mir meinen Pullover über den Kopf und steige auf das Fahrrad. Phil und Paula stehen in meiner Nähe und lächeln mir zu, da sie meine Anspannung bemerken. ‚Tabea ist eine Freundin von Phil. Sie ist nett' rede ich mir die ganze Zeit ein, damit meine Panik zurückgeht. „Alles klar, ich klebe dir nun diese Elektroden auf und dann strampelst du mal solange, bis du irgendwas mit deinem Herzen bemerkst oder du nicht mehr kannst.", erklärt sie und klebt mir die Elektroden auf den Körper. Es fällt mir unheimlich schwer, das zuzulassen aber sie wird mir nichts tun. Phil vertraut ihr, also tue ich das auch. Dann, als alle Elektroden dran sind, macht sie ein besorgtes Gesicht. „Hey kleine, beruhige dich mal ein bisschen. Dein Herz ist viel zu schnell.", spricht sie dann beruhigend auf mich ein. Phil jedoch bemerkt, dass das überhaupt nichts bringt und kommt zu mir, um meine Hand zu halten. „Beruhige dich. Dir passiert nichts.", sagt er sanft. Es dauert einige Zeit, doch irgendwann wird mein Herz ruhiger. „Sehr schön, jetzt haben wir einen guten Rhythmus. Dann kannst du jetzt anfangen, in die Pedale zu treten.", sagt Tabea und betätigt einige Knöpfe. Ich tue, was sie sagt und beginne die Pedalen des Fahrrads zu benutzen. Schon nach zwei Minuten merke ich, dass ich schlechter Luft bekomme und mein Herz ultra schnell wird. „Mein...Herz...ist...zu...schnell.", keuche ich. Tabea nickt und sagt, dass ich aufhören kann. Plötzlich kommt wieder dieses eklige Gefühl in der Brust, nur schlimmer als sonst, weswegen meine Hand zu meinem Brustkorb wandert. „Phil...ich glaube...ich...", beginne ich, doch dann falle ich zur Seite und es wird alles schwarz.

Durch einen Schmerz am Brustbein werde ich wach und sehe in drei besorgte aber auch erleichterte Gesichter. „Mensch Liv. Da bist du ja endlich wieder.", seufzt Phil erleichtert und hilft mir auf, da ich auf dem Boden liege. „Mein Herz, das hat wieder so ein komisches Gefühl gemacht, nur schlimmer als sonst und dann wurde alles schwarz.", erkläre ich, was er durch ein Nicken beantwortet. „Ja, das wissen wir. Wie gehts dir jetzt? Du warst relativ lange weg.", sagt Phil und legt mich auf der Liege ab. „Jetzt gehts mir wieder gut.", antworte ich ehrlich. „Das ist gut.", sagt er. Nun kommt Tabea zu mir an die liege und Phil geht wieder zu Paula, die neben der Tür steht. „Wir machen jetzt noch ein Ultraschall okay. Dafür müsstest du aber auch den BH ausziehen, damit ich überall hinkomme.", sagt sie und sieht dann zu Phil und Paula. „Ihr könnt ja solange draußen warten.", fügt sie hinzu, wobei ich mich aber einmische. „Nein! Ich will nicht alleine sein.", sage ich panisch. Phil und Paula sehen sich gegenseitig an und dann mich. „Soll Paula bei dir bleiben?", fragt er vorsichtig. Obwohl mir das nicht zu 100% recht ist, nicke ich. Dann geht Phil raus und lässt uns Frauen alleine. „Danke.", flüstere ich Paula zu, die mich nur anlächelt und ihre Hand hebt, als wenn sie mir die Schulter streicheln will, doch dann zögert sie und zieht die Hand wieder zurück. „Ist schon okay.", antworte ich und nehme ihre Hand, die sie fest drückt.
Einige Sekunden später liege ich schon Oberkörperfrei auf der Liege und beobachte jeden Schritt von Tabea. „Jetzt wird es etwas kalt, nicht erschrecken.", sagt sie und drückt eine Flüssigkeit auf mein Brustkorb. Als Nächstes nimmt sie einen Schallkopf und setzt ihn auf mein Brustbein. Die Untersuchung an sich dauert nicht lange, denn plötzlich sagt Tabea, dass sie fertig ist und ich mich wieder anziehen kann. Dies tue ich auch sehr schnell und hole dann Phil wieder rein. In seiner Gegenwart fühle ich mich doch viel wohler. „Und? Was ist los?", fragt Phil besorgt, als er durch die Tür tritt. „Liv, du hast definitiv einen Herzfehler in der rechten Herzkammer. Das kann man medikamentös behandeln aber wir müssen noch die Ursache finden. Das kann angeboren sein oder auch durch verschiedene Medikamente hervorgerufen werden. Hast du irgendwann mal bestimmte Medikamente genommen?", fragt Tabea nun neugierig. Ich sehe zu Phil und weiß ganz genau, was er denkt. Der spanische Arzt. „Was für Medikamente können sowas denn auslösen?", frage ich und hoffe, dass das nicht von den Spritzen kommt, die der spanische Arzt mir damals regelmäßig gegeben hat. Doch ich glaube, dass das genau deswegen ist, da die Herzprobleme ja erst danach anfingen. „Blutdrucksenker und Beruhigungsmittel, sowie Narkosemittel aber nur, wenn sie regelmäßig und in großen Mengen verabreicht werden.", erklärt Tabea. Hilfesuchend gucke ich zu Phil und Paula, die über mein Geheimnis Bescheid wissen und sich gegenseitig besorgt anschauen. Dann wendet sich Phil an mich. „Liv, du denkst doch bestimmt das, was ich auch denke. Darf Tabea davon erfahren? Das könnte helfen.", sagt er. Ich überlege einige Zeit und nicke dann vorsichtig.
Während Phil Tabea alles erklärt, bemerke ich, dass Paula öfters zu mir guckt. „Alles gut?", flüstere ich verwirrt, weil ich mir nicht erklären kann, wieso sie mich so beobachtet. „Äh...ja klar.", winkt sie ab und schaut dann zu Phil und Tabea. Sehr seltsam.
„Okay Liv. Phil sagt gerade, dass du die Herzprobleme seit drei Jahren hast und das der Vorfall in Spanien auch drei Jahre zurückliegt. Wenn der Arzt dir regelmäßig sowas gespritzt hat, wird das die Ursache sein. Es tut mir leid aber du wirst damit dein Leben lang zutun haben. Die Medikamente, die du bekommst, lindern nur die Symptome aber die Krankheit behältst du.", erklärt Tabea, nachdem sie und Phil fertig sind mit ihrem Gespräch. Ein Leben lang muss ich damit rumrennen? Immer Angst haben, dass sich alles in meiner Brust zusammenschnürt? Schlimmer kann es gar nicht kommen. „Wie hast du dich genau gefühlt, als du die Spritzen bekommen hast?", fragt Phil nun. „Meistens total müde und kaputt.", antworte ich. Die drei Ärzte im Raum tauschen blicke untereinander aus, wobei Tabea Notizen macht. „Dann wird das wahrscheinlich was zur Beruhigung gewesen sein. Auf Dauer und in großen Mengen kann das das Herz kaputt machen.", sagt sie traurig.

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Ich melde mich auch mal wieder...Sorry, dass ich so inaktiv geworden bin. Ich werde versuchen, morgen mehrere Kapitel zu schreiben und vielleicht auch zu veröffentlichen.

Man liest sich im nächsten Teil:)

Der Grund zum kämpfen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt