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„PHIL KOMM ZURÜCK!", schreie ich, da Tabea mir absolut nicht gefällt. Phil kommt zurück und legt seine Hand auf Tabeas Gesicht. Sie glüht. „Ich habe Angst Phil. Was hat sie?", frage ich unter Tränen. „Ich weiß es nicht Mäuschen...Hey Tabea jetzt werd mal wach!", sagt er laut und klopft ihr auf die Wange. Tabeas Augenlider flackern und ihre Glieder bewegen sich. „Mhmmm.", brummt sie. Sie ist nicht mehr sie selbst, das steht fest. „Was ist denn hier für ein Krach.", nörgelt Alex, der gerade die Treppe runter kommt. „Sie hat sich betrunken.", erklärt Phil. Alex ist erschrocken. Er und ich haben wahrscheinlich den selben Gesichtsausdruck. Keiner von uns hat Tabea je so erlebt. Sie hat nie getrunken, nie Drogen genommen...irgendwas stimmt da nicht.
Ich sehe, wie Phil auf ihr Brustbein reibt, woraufhin sie die Augen auf macht. „Guten Tag Frau Rohde. Wieder unter den lebenden?", sagt Phil und misst ihren Puls. „Mhmmm lass das.", seufzt sie und zieht ihr Handgelenk weg. „Tabea...", schluchze ich leise. Es tut mir weh sie so zu sehen. Sie ist in der ganzen Zeit wie eine Mutter für mich geworden. Tabea guckt mich mit zusammengekniffenen Augen an. „Liv?", fragt sie verwirrt, woraufhin ich nicke. „Oh Gott...", brummt sie und reibt sich die Stirn. Da hat wohl jemand einen Kater. Ich gehe in die Küche und mache einen Tee, sowie ein Sandwich für sie. Sie nimmt es dankend an und bedient sich. Die Infusion scheint zu wirken, die Phil ihr angehangen hat. Ich setze mich zu ihr und mache ihre Haare zu einem lockeren Zopf, da sie teils mit Alkohol und teils mit Erbrochenen zusammenkleben. „Was war los?", fragt sie und beißt vom Brot ab. „Du warst fast ein Fall für die Intensivstation.", erklärt Phil, woraufhin Tabea sofort die Augen aufreißt. „Bitte was?", erwidert sie erschrocken. „Du warst am zittern, kaltschweissig und total unruhig.", antworte ich, was ich beobachtet habe. Tabea schaut zwischen uns umher. Sie trägt ein recht kurzes Kleid. Ich will nicht hoffen, dass ihr was passiert ist, woran sie sich nicht erinnern kann. Doch leider kommt es, wie es kommen sollte und sie klagt über Unterleibsschmerzen. „Mist, was ist das denn jetzt. Ahhhh tut das weh.", sagt sie unter schmerzen. Phil zieht die Augenbrauen zusammen. „Schmerzen?", fragt er verwirrt und geht auf Tabea zu. Diese nickt und hält sich den Bauch. „Leg dich mal bitte hin.", sagt Phil, woraufhin Tabea sich hinlegt. Er setzt sich neben sie, schiebt ihr Shirt hoch und tastet den Bauch ab. Man sieht, dass sie ihren Bauch verkrampft. „Tabea locker lassen.", befielt Phil, doch sie schüttelt den Kopf. „Du tust mir weh.", seufzt sie und macht Phils Hände weg. Ich kann sie verstehen. Manchmal hat Phil einfach einen festen Griff. „Phil, vllt lassen wir Tabea erstmal in Ruhe.", schlage ich vor. Aus dem Augenwinkel nehme ich ein Nicken von Tabeas Seite war. Sie sieht es genauso wie ich. „Wäre glaube ich das beste oder Tabi.", fragt Phil. Tabea nickt erneut und legt sich auf die Seite. Wir, also Alex, Phil und ich, gehen in die Küche. Alex kocht Kaffee für sich und Phil und mir gibt er einen Kakao. „Ich nehme gleich noch Blut ab und schicke es ins Labor.", sagt Phil entschlossen. „Wieso denn das?", frage ich neugierig. Wenn Phil Blut abnimmt, muss er die Lage sehr sehr ernst sehen, denn für gewöhnlich macht er nie Blutentnahmen. „Ich will schauen ob sie Tabletten geschluckt hat. Drogen usw.", erklärt er. Ich kann mir nicht vorstellen das sie Drogen nimmt. So weit würde Tabea nie gehen. Oder doch?

Nach der kurzen und schmerzlosen Blutentnahme und einigen Infusionen, geht es Tabea besser. Sie steht zwar bis jetzt nur zu Toilettengängen auf und dann auch nur mit Hilfe. Ich hab sie noch nie so schlimm erlebt.
In Pyjama komme ich die Treppe runter. Meine Schwester Paula hat heute frei, ebenso wie Phil und Alex. Miriam ist die einzige, die in den sauren Apfel beißen musste und jz auf der Arbeit ist.
Die drei erwachsenen sitzen am Küchentisch und Tabea liegt auf der Couch. „Steht sie immer noch nicht auf?", frage ich traurig und werfe einen Blick zu ihr. „Guten Morgen. Nein leider mag sie sich nicht bewegen. Aber die Laborergebnisse sind da. Sie hat Ecstasy genommen. Eine starke Droge.", liest Phil es vom Laborbericht ab. „Was? Sie nimmt Drogen? Unsere Tabea???", frage ich ungläubig. Er kann nicht von unserer Tabea sprechen. Sie macht sowas nicht. „Ja Liv. Tabea hat Drogen genommen.", bestätigt Phil es nochmal. Eine Träne rinnt an meiner Wange hinab. Wütend stehe ich auf und gehe zu Tabea. „Steh auf verdammt! Wenn du dir Drogen reinhauen kannst, dann kannst du auch aufstehen du Junkie!!!", brülle ich Tabea an. „LIV! Wie redest du mit ihr? Lass den Mist!", faucht Paula mich an und zieht mich von Tabea weg. „Maus du kannst so nicht mit ihr reden. Ja das mit den Drogen ist Mist aber wir können nichts dran ändern. Es ist, wie es ist. Entschuldige dich bei ihr.", redet Paula auf mich ein. Ich fange an zu weinen. Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, nicht mehr so fies zu sein. Es war ein Impuls, der mich dazu getrieben hat. Ich wische mir die Tränen weg und gehe zu Tabea. „Ich...ich habe keine Drogen genommen.", schluchzt Tabea. „Tabea es ist schwarz auf weiß. Du hast Ecstasy im Blut.", mischt Phil sich ein. Bevor Tabea was erwidern kann, nehme ich sie in den Arm. Sie weint sich an meiner Schulter aus. Irgendwas belastet sie extrem, das spüre ich. „Ich würde nie Drogen nehmen...", höre ich sie leise schluchzen. „Tabea...", antworte ich und nehme ihre Hand. „Komm mit uns an den Küchentisch.", führe ich meinen Satz fort. Sie will den Kopf schütteln, doch ich ziehe sie in den Stand. Phil stellt sich hinter sie, falls sie uns umkippen sollte. „Einen Schritt nach den anderen Tabea.", klingt Paula sich ein und nimmt eine Hand von ihr. Tabea verliert ein paar Tränen, doch wir schaffen es gemeinsam, sie unversehrt zum Küchentisch zu bringen. Dort setzt sie sich hin.

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Ich hoffe ihr habt einen schönen Tag. Hier ist euer neues Kapitel

Man liest sich im nächsten Teil:)

Der Grund zum kämpfen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt