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Nach der Untersuchung wurde mir ein Rezept ausgestellt für ein Medikament, welches ich für mehrere Wochen ausprobieren soll. Außerdem hat Phil meinen Zugang entfernt, den Alex mir gelegt hat. Das war kein leichtes Spiel, denn wie man mich kennt, habe ich erst gezickt und dann fast eine Panikattacke bekommen, doch er ist raus und das ist doch die Hauptsache.
Ich gehe gerade wieder an mein Bett, um meine Sachen zu packen, denn ich gehe heute mit zu Phil. Ja heute schon. Das geht mir viel zu schnell aber alles ist besser, als wieder ins Heim zu müssen. Außerdem konnte ich die Ärzte überreden, nicht in eine Psychiatrie zu müssen. Das wäre jetzt die größte Folter, die man mir noch bereiten könnte.
Während Phil und Paula draußen warten, um was mit Tabea zu besprechen sieht Laura von ihrem Handy auf und fragt mich, ob wir Nummern austauschen wollen. Ich nicke und tippe meine Handynummer in ihr Handy ein. „Danke und noch alles gute.", sagt sie und winkt mir zu, als ich mit meiner Tasche Richtung Tür laufe. „Danke und dir auch.", antworte ich und verlasse das Zimmer. Im Flur finde ich die drei Ärzte auf einem Haufen und gehe langsam zu ihnen. „Ich wäre dann soweit.", flüstere ich, weil ich mich nicht großartig in ihren Gesprächen einmischen möchte. „Ah schön, dann lass uns eben zur Apotheke und dann zu dir nach Hause, um einige Sachen zu holen.", sagt Phil, legt seinen Arm um mich und schiebt mich Richtung Fahrstuhl. Immer und immer wieder beobachtet Paula mich minutenlang. Als wir im Fahrstuhl sind und Phil den Knopf drückt, nutze ich die Gelegenheit, um Paula anzusprechen. „Warum guckst du mich immer so an?", frage ich sie verwirrt, woraufhin Phil noch irritierter guckt. „Ähm tue ich das? Tut mir leid, habe ich gar nicht bemerkt.", sagt sie schüchtern und dreht sich dann um. Sehr seltsam.

Nachdem wir bei mir zuhause, im Heim und bei der Apotheke waren, sind wir nun auf den Weg zu Phil's zuhause. Meine Panik wird immer größer, denn die Vorstellung gleich mit ein Haufen Ärzte zusammen zu sein, macht mir extrem Angst. Paula und Phil unterhalten sich seelenruhig, während ich auf dem Rücksitz vor lauter Angst an meinem Verband spiele, der mein linkes Handgelenk verdeckt. „Wir sind gleich da.", sagt Phil und guckt in den Rückspiegel. Ich lächle ihn einmal zu und schaue dann wieder aus dem Fenster. Plötzlich hält er an und ich denke wir sind da, doch um uns herum sind keine Häuser, sondern nur Felder und Bäume. Er dreht sich zu mir um und legt seine Hand auf mein Knie. „Ist alles in Ordnung?", fragt er besorgt. Ich bin erst einige Sekunden still, doch dann entscheide ich mich für die Wahrheit. „Ich hab Angst Phil.", sage ich ehrlich. Dann steigt er aus und öffnet meine Tür, um mich ebenfalls aus dem Auto zu ziehen. Paula tut es uns gleich und schon stehen wir alle auf der kaum befahrenen Straße und schauen über die Felder. „Du brauchst keine Angst zu haben.", seufzt er und nimmt mich kräftig in den Arm. Ich schlinge meine Arme auch so fest ich kann um seinen Oberkörper, da ich mich mittlerweile bei ihm echt wohl fühle. Doch dieses Gefühl wird schnell durchbrochen, als ich was an meinem Handgelenk spüre. Ein Blick dahin verrät mir, dass Paula ungefragt an meinen Handgelenk spielt. „Was soll das?", frage ich wütend und reiße meine Hand aus ihrer. Phil drückt mich etwas von sich und guckt besorgt zu mir. „Ihr Verband Phil.", seufzt Paula und zeigt auf meinen Arm, wo sich der Verband gelöst hat. Wollte sie den etwa wieder festmachen und ich war so fies und entreiße ihr den? Ich muss echt mal einen Gang runter schalten. „Ich nehme an, du wolltest ihn nur befestigen?", frage ich Paula, die traurig nickt. „Aber Phil kann das sonst gerne machen, tut mir leid, dass ich einfach so dabei gegangen bin.", seufzt sie enttäuscht und setzt sich ins Auto. Phil nimmt mich mit zum Kofferraum, wo er den Verbandskasten rausholt und mich in den offenen Kofferraum setzt. „Du solltest ihr echt eine Chance geben Liv. Paula mag dich so gerne und du blockst immer ab. Sie wird dir nichts tun.", sagt Phil leise, während er mich neu verbindet. Er hat ja recht. Ich habe mich echt daneben benommen und gebe ihr nicht mal die Chance, die sie verdient. „Es tut mir leid. Ich werde es versuchen aber es braucht Zeit. Im Krankenhaus dachte ich zwischen durch auch, dass es klappen könnte aber manchmal kommen dann Impulse, die ich nicht kontrollieren kann, wie als ich eben meine Hand weggezogen habe oder als ich vorhin beim Zugang entfernen gezickt habe.", erkläre ich ihm meine Situation. Als er fertig ist mit dem verbinden, legt er alles ordentlich weg und hilft mir dann aus dem Kofferraum raus, um diesen zu schließen. „Das ist auch alles nicht schlimm und du kriegst die Zeit, die du brauchst. Ich werde nochmal in Ruhe mit Paula reden und ihr das erklären.", sagt er und führt mich dann zur Autotür. „Danke.", seufze ich und setze mich rein. Dann fahren wir weiter.
Wir fahren in eine Siedlung, die sehr nobel aussieht. Die meisten Häuser sind in einem modernen Stil gebaut und haben ordentliche Gärten. Kein Wunder, bei fünf Ärzten kann man sich sowas ja leisten. Vor einem grauen Haus halten wir. Es stehen noch zwei weitere Autos davor, was darauf schließen lässt, dass einige Bewohner zuhause sind. Da Tabea arbeiten ist, kann das nur Alex oder diese Miriam sein. „Wem gehören die Autos?", frage ich verwirrt und zeige auf die Wagen. „Das weiße ist Paulas und das schwarze gehört Alex. Der ist jetzt auch schon zuhause. Miriam muss gleich noch ins Krankenhaus. Kann sein, dass sie schon los ist. Ihr Auto steht sonst immer hier.", sagt Phil und zeigt auf den leeren Parkplatz, gegenüber von dem Haus. „Alex ist da?", stottere ich ängstlich. Ich habe nicht damit gerechnet, ihn so schnell kennenzulernen. „Ja er ist da. Wenn was ist, helfe ich dir Liv.", antwortet Phil und steigt aus.
Zusammen mit Paula und Phil betreten wir das noble Haus und stehen in einem großen Flur, wo Schuhe und Jacken gelagert sind. „Du kannst deine Schuhe und Jacke hier irgendwo hin tun.", sagt Paula freundlich. Ich nicke und ziehe meine Sachen aus. Dann gehen wir weiter und stehen in einem offenen Wohnbereich. Rechts von uns ist ein großes Wohnzimmer, woran eine Treppe angrenzt, die nach oben führt und links von uns ist eine offene Küche mit einer Riesen Kochinsel und einem Küchentisch mit vielen Stühlen. Angrenzend zur Küche ist eine große Glastür die in den Garten führt. „Wow.", seufze ich überrascht, was Phil und Paula zum Lächeln bringt. „Ich nehme an, es gefällt dir?", fragt Phil, woraufhin ich kräftig nicke. Plötzlich hört man eine Tür zu gehen und kurze Zeit später läuft ein Mann-nein Alex-die Treppe runter und kommt direkt auf mich zu. „Liv.", stellt er begeistert fest und will mir die Hand geben, doch ich weiche einen Schritt zur Seite und kralle mich an Phil's Arm fest. „Nachher in Ruhe.", sagt Phil an Alex gewandt, woraufhin letzterer nickt und wieder nach oben geht.

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Man liest sich im nächsten Teil:)

Der Grund zum kämpfen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt