Leben verbocken; Jetzt geht es als "Mayer" weiter

Part 2

Auf dem Revier steht direkt Marc am Empfang.
Dieser stöhnt theatralisch auf und verdreht die Augen:
"Was hat denn Frau Mayer wieder schönes angestellt?"
"Nichts...." schulterzuckend und mit einem Lächeln bleibe ich vor Marc stehen.
"Das ich nicht lache!" Herr Westerhoven nimmt jetzt Cedric genau ins Visier, der plötzlich einen versteinerten Gesichtsausdruck ans Tageslicht bringt.
Nachdem Marc dann mich nochmal angeschaut hat, wendet er sich wieder Cedric zu und hält ihm lachend seine flache Hand hin.
Dieser grummelt irgendetwas vor sich hin und zückt plötzlich seinen Geldbeutel.

Nachdem er seinem Kollegen ein paar Geldscheine auf die Handfläche gedrückt hat, ziehe ich die Augenbrauen zusammen:
"Ähm, was läuft da?"
"Tja... Wettschulden. Weist du, Cedric wurde von Tom geimpft, das er sich ja nicht von dir bestechen lassen soll, da seine restlichen Kollegen schon nicht so vertrauenswürdig sind. Der Herr hatte darauf eine große Klappe, das er sich doch niemals auf irgendeinen Deal von dir einlassen würde. Tadaaaa, das Niemals ist gerade eingetreten. Hahahaa" Marc hält mir die andere Hand hin, um mit mir einzuschlagen.

Ich lenke meinen Blick zu Cedric:
"Das mit dem neutralen Gesichtsausdruck üben wir nochmal. Wenn du das bei Tom vermasselst, sind wir alle fällig. Und Sie Herr Westerhoven, drücken mal schön was von ihrem Gewinn ab, denn schließlich gebührt die meiste Ehre mir!"
Auf meine ausgestreckte Hand werden mir motzend zwanzig Euro gelegt, die ich dankend einstecke.
"So, die Herrschaften. Könnte jetzt wieder jeder seiner eigentlichen Arbeit nachkommen? Nicht dass das hier noch zu auffällig wird!" meine Ansage bringt Marc zum Lachen, aber er widmet sich sofort wieder seiner Arbeit, denn der weiß schließlich wie heikel die Situation werden kann.

"Dann kommt mal mit in mein Büro!" Cedric winkt uns auffordernd an sich vorbei und zeigt auf eine Türe, die direkt neben Tom's Reich liegt.
Ich halte extra die Klappe, damit wir den Herr Mayer nicht aufscheuchen und eventuell gar nicht erst bemerkt werden.

Als ich fast an der Gefahrenzone vorbeigelaufen bin, öffnet sich ruckartig die Türe und ein Polizist kommt herausgeschossen.
Dieser nietet mich fast um, bekommt mich aber noch am Arm zu fassen, damit ich nicht auf dem Boden lande:
"Sorry! Cedric, wir sind dann mal weg. Einsatz!"
Jaron versucht Tom unauffällig seinen Rücken zuzudrehen und fast schon denke ich, das Herrn Mayer vor lauter Hektik entgeht, das wir beiden hier vor ihm stehen.
Doch kaum hat er meinen Arm losgelassen, wirft er doch einen Blick in mein Gesicht:
"Zoey?"
"Hi Tom! Ach, musst du auf einen Einsatz? Schade, wir wollten dich gerade besuchen. Weist du, uns war verdammt langweilig..." mein mega breites Grinsen und die Tatsache, das Cedric und Jonas direkt hinter uns stehen, scheint doch verdächtiger als gedacht.
"Was habt ihr ausgefressen?" Papilein zieht beide Augenbrauen nach oben und wechselt mit seinen Blicken zwischen uns allen hin und her.

Früher oder später wird er heraus bekommen, das Jaron's Auto gegen diese Statue gebrettert ist....
Halbwahrheit!

Ich verziehe mein Gesicht zu einer traurigen Fratze und versuche es einfach mal auf die Mitleidsschiene:
"Jaron und ich haben uns während der Autofahrt gestritten und dann... Da stand plötzlich ganz unerwartet eine Statue vor uns und da sind wir ein klein bisschen dagegen gefahren. Pflichtbewusst wie wir sind, haben wir natürlich sofort hier angerufen und dann haben uns Cedric und Jonas abgeholt!"
Tom weitet seine Augen und dreht mich einmal musternd im Kreis.
Anschließend wird auch Jaron dem prüfenden Blick unterzogen:
"Alles okay? Habt ihr euch verletzt?"
"Mach dir keine Sorgen! Die Airbags haben uns jeglichen Gesichtsschaden erspart!"
"Ihr seid so schnell dagegengedonnert, das die Airbags ausgelöst haben?" anscheinend hätte ich mir den Teil sparen sollen.
"So schnell war das gar nicht. Cedric hat sich auch schon gewundert warum die Dinger so überreagieren" schulterzuckend wende ich mich dem genannten Polizisten zu, der stocksteif dasteht und wie automatisiert vor sich hinnickt.