Phils Sicht
Mein Wecker klingelt und ich denke, dass mich der Teufel höchstpersönlich holen kommt.
Ich habe mir die halbe Nacht den Kopf zerbrochen, wie man diese tickendende Zeitbombe namens Cecilia unter Kontrolle bringen könnte.
Mein Ergebnis lautet bis jetzt:
Gar nicht.
Bisher scheint mir ein Rauswurf oder die Verbannung aus Köln am sinnvollsten zu sein, aber durchziehen werde ich das nicht können.
Wobei mir Franco bestimmt als allererster behilflich sein würde.Gähnend werfe ich meine Bettdecke zur Seite und schwinge meine Beine aus dem Bett.
Ich hoffe, dass Madame sich keinen Wecker gestellt hat und somit nicht rechtzeitig wach wird, damit wir uns ihren Prinzen ohne ihre Anwesenheit unter den Nagel reißen können.Als ich den Flur betrete, kommt auch Tristan aus dem Obergeschoss gelaufen und sieht fast so aus wie immer.
Warum er das alles so gelassen sieht, kann verstehen wer will.
"Morgen, Phil. Du hast nicht wirklich gut geschlafen, mh?"
"Morgen. Definiere Schlaf und ich kann dir eventuell eine Antwort geben."
"Wir werden das schon in den Griff bekommen. Mach dir nicht so viele Sorgen. Ein klein bisschen strenge und die Sache läuft in zwei, drei Tagen rund. Immer optimistisch bleiben!"
"Fühlt man sich besser, wenn man optimistisch in sein Verderben rennt?"
Tristan klopft mir grinsend auf den Rücken und animiert mich dazu, die Treppen nach unten zu laufen und im Wohnzimmer auf Alex zu treffen.
Der hat es anscheinend nicht mehr ins Bett geschafft, denn der schläft im Sitzen auf dem Chillmöbel und wird sicherlich nach dem Erwachen einen neuen Nacken brauchen.
Als ich mich dem Sofa nähere, sehe ich, dass Tom entweder immer noch oder schon wieder auf demselben Platz wie gestern Abend liegt.
Bei näherer Betrachtung des Polizisten kann ich eine Wärmflasche, die halb unter ihm liegt, ausfindig machen.
"Da hatte wohl jemand Bauchschmerzen!"
"Ich hätte ihn doch noch wecken und zum Essen antreiben sollen. Bei ihm tritt bestimmt der Nüchternschmerz auf. Dann gibt es nachher auf alle Fälle ein ordentliches Frühstück!"
Diese Ansage kommentiere ich jetzt nicht, da mir bewusst ist, dass Tristan nicht mit sich reden lässt und Tom sicherlich auf stur stellen wird, denn ein Frühstücker ist er nunmal überhaupt nicht.Mein nächster Gang führt mich zur Kaffeemaschine, denn mein Körper schreit schon förmlich nach den unterstützenden Muntermacher.
Wenn ich einigermaßen bei Verstand sein will, wenn Cecilias Freund auftaucht, muss ich mich ranhalten.
Meine Überlegung, während sich die Tasse langsam mit dem braunen Gold füllt, ob ich mir einen kleinen Vorteil verschaffe, indem ich mir ein paar Tassen mittels Trichter zuführe, verwerfe ich lieber schnell wieder, da Herr Ontsheim sicherlich nicht begeistert über das gegebene Bild wäre.Kaum ist meine Tasse gefüllt, krächzt eine verschlafene Stimme aus dem Wohnzimmer:
"Ich will auch. Bitte!"
"Kommt sofort!", antworte ich Alex und befülle ein weiteres mit Henkel versehenes Flüssigkeitsbehältnis mit Kaffee.
"Oh mein Gott. Ich habe das Gefühl, dass ich mir das Genick brechen werde, sobald ich meinen Kopf bewege", jammert der Notarzt vor sich hin und jault kurz darauf schmerzerfüllt auf.
"Du musst locker lassen, Alex. Dir wird es gleich besser gehen!"
Tristans Aussage lässt mich schlussfolgern, dass er Herrn Hetkamp eine Nackenmassage zukommen lässt, oder aber versucht, den Genickbruch so schonend wie möglich durchzuführen.
Wenn das Gemeckere vorzeitig aufhört, wird es Option zwei gewesen sein.Nachdem auch Alex' Tasse gefüllt ist, stelle ich eine weitere Tasse für den Oberarzt unter das Maschinchen und laufe zurück ins Esszimmer, in dem ich zu der Erkenntnis komme, dass Herr Ontsheim sich als Masseur versucht, da der Notarzt immer noch Lebenszeichen von sich gibt.
"Weißt du, was bei Tom los war?" Da Ablenkung manchmal hilft, den Schmerz zu vergessen, versuche ich, ein paar Informationen über den nächtlichen Ablauf aus dem Notarzt heraus zu bekommen.
"Er hatte... Aua... Bauchkrämpfe... und... Tristaaaaan, das tut weh!"
"Bald nicht mehr. Erzähl weiter, wir sind ganz Ohr!"
Unserem Neuzugang scheint es zu gefallen, diese quälenden Tätigkeiten auszuführen, denn der grinst nonstop vor sich hin.
"Er ist, als ich... heimgekommen bin, gekrümmt hin und... Aua... her gelaufen. Bis er mal rausgelassen hat, was.... Aua... los ist, hat es schon seine Zeit gedauert. Nachdem er dann die Wärmflasche hatte, ging es... Aua... bestimmt nochmal eine halbe Stunde, bis die Schmerzen nachgelassen haben! Ich muss dann wohl eingeschlafen sein!"
"Nüchternschmerzen!", wirft Tristan ein und sorgt dafür, dass Alex seinen Kopf in den Nacken zurücklegt:
"Habe ich mir schon fast gedacht. Dann darf er nachher erst einmal ordentlich futtern, bevor er irgendetwas anderes macht!"
Wie es scheint, haben sich da zwei gefunden, die sich unbedingt mit dem Polizisten anlegen wollen.
Ich werde mich auf alle Fälle da raushalten, denn ich habe noch eine ganz andere Baustelle vor mir, die mich einiges an Nerven kosten wird.
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Leben verbocken; Jetzt geht es als "Mayer" weiter
FanfictionWeiter geht es mit Runde drei. Zoey, mittlerweile 17 Jahre alt, ist endlich offiziell die Tochter von Tom Mayer. Fräulein Mayer möchte ihr Leben gerne umkrempeln und Tom somit zeigen, das sie ihm unendlich dankbar ist und zu schätzen weiß, was er fü...