Part 125

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"ZOOOOEEEEEEYYYYY!", lauthals schreiend, stürmen zwei Kerle das Wohnzimmer und stürzen sich mit vollem Körpereinsatz auf Leo und mich.
Dass mir fast mein Herz stehen bleibt und mich die volle Wucht der männlichen Körper fast zu Matsch verarbeitet, ist den beiden scheißegal.
"Na, du göttliche Schönheit meiner heterosexuellen Träume", raunt mir Jaron zu und drückt mir unzählige Küsse auf die Wange.
"Boah, Jaron! Hat euch Fritz eine Gehirnwäsche verpasst oder hast du gesoffen?"
Shane lacht laut auf, drückt Jaron zur Seite, überhäuft mich ebenfalls mit freundschaftlichen Küssen und flüstert mir zwischendurch "beides" zu.
"Alter, du kastriert mich gerade mit deinem Knie. Ich wollte dann schon nochmal irgendwann Kinder zeugen können", quengelt Leo neben mir und versucht, Shanes Knie von seinen Kronjuwelen zu schieben.
Dadurch, dass Mr. Models Knie verdrängt wird und keinen Halt mehr findet, fällt er mit seinem Gesicht direkt auf meinen Oberkörper.

"Hättest du vielleicht die Güte, dein Gesicht aus dem Krater meiner kaum vorhandenen Brüste zu entfernen?", frage ich schwer aufatmend, denn auch wenn ich ihn mittlerweile mag, muss er nicht unbedingt an solchen Körperstellen haften bleiben.
"Außerdem gehört sie mir!" Jaron legt seine Arme um meinen Hals und reißt mich zur Seite weg.
Wir fallen beide wie nasse Säcke auf die Sitzfläche des Sofas.
Jetzt liegt mein Gesicht ebenfalls auf einer sehr ungünstigen Stelle, weshalb ich mich auch gar nicht traue, irgendeine Bewegung auszuführen.
"Hoppala!", schneller als ich gucken kann, greift mir mein Blondi unter die Arme und zieht mich ein Stück höher, damit mein Gesicht auf seinem Bauch liegt.
"Was geht denn bei euch?", kommt es heißer von Leo, der anscheinend mit seinen zerquetschten Eiern zu kämpfen hat.

Shane hebt meine Beine an, setzt sich ohne Rücksicht auf Verluste auf Jarons Körperstelzen und lässt meine wieder auf seinem Schoß ab.
"Haha. Wir sind geflüchtet. Das heißt leider auch, dass wir uns einen anderen Aufenthaltsort suchen müssen. Unter Umständen kommt sonst Satan persönlich zur Türe hereingeschneit!", giggelt der Schwarzhaarige vor sich hin und lässt seinen Hinterkopf gegen die Sofalehne fallen.
"Wisst ihr denn was von Sam? Wir können erst gehen, wenn er auch da ist!" Leo wirft einen kurzen Blick auf sein Handydisplay, scheint aber keine Nachrichten bekommen zu haben.
"Der kommt erst Montag raus. Alex hatte Bedenken zwecks vorzeitiger Entlassung und wollte nicht, dass er alleine in seiner Wohnung rum gammelt. Somit hat er eine Verlängerung bekommen, haha", klärt uns Jaron auf und stibitzt sich eine Haarsträhne von mir, um sie um seinen Zeigefinger zu wickeln.

"ZOOOOEY!", schreit Shane plötzlich los und richtet sich kerzengerade auf.
Ich zucke kurz zusammen und werfe einen unbegeisterten Blick zu dem Herrn:
"Was schreist du denn so? Ich bin hier, direkt neben dir!"
"Der Griemer tötet dich am Montag. Der hat die halbe Klasse zusammen geschrien!"
"Warum denn?", ich bin mir wirklich keiner Schuld bewusst, schließlich war ich die ganze Woche nicht anwesend.
"Wegen deinem Praktikumsbericht! Er hat rumgemeckert, dass die Abgabefrist gestern war und du dich hättest auch bemühen können, ihm dein Zeug zukommen zu lassen!"
"Hallo? Ich war krank!"
"Hab ich auch gesagt! Aaaaber, er hat gemeint, ich hätte das auch abholen und bei ihm vorbeibringen können. Der war voll auf Streit aus!"
Mir entgleisen jegliche Gesichtszüge, da ich schon damit rechne, dass er sich nicht mehr umstimmen lässt und ich somit eine sechs kassiere.
Mein Launenlevel sinkt gerade unter Null:
"Und dann?"
"Bin ich rausgeflogen!"
Jetzt erschließt sich mir nicht, wie diese Situation zustande gekommen ist und frage nach dem warum.
Ein kehliges Lachen durchströmt den Raum, worauf Shane sich mit einer Hand durch die Haare fährt und danach einen mehr als ernsten Gesichtsausdruck auflegt:
"Eventuell habe ich ein paar Mal gebellt!"
Jetzt richtet sich Leo ebenfalls auf und scheint die schmerzenden Eier vergessen zu haben:
"Was hast du gemacht?"
"WAU-WAU, WAU-WAU. Grrrrrrrrr!" Shane fletscht nebenher noch die Zähne, setzt seine dunkelste Stimme ein und knurrt letztendlich, als er seine Vorführung beendet.

Leben verbocken; Jetzt geht es als "Mayer" weiterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt