"Herrgott..", grummelt es über mir, während es unter meinem Kopf unangenehm wackelt.
Ohne meine Augen zu öffnen forsche ich stimmlich nach dem Grund des Gemotze nach:
"Was ist denn?"
"Mir sind meine Beine abgestorben!", höre ich Stephan gequält aufjammern.Liegen wir immer noch in derselben Position?
Ich öffne langsam meine Augen und versuche vorsichtig meinen Körper aufzurichten.
Als ich mich jedoch fast in der sitzenden Position befinde, verkündet mein Magen, dass er das nicht so witzig findet und lässt mich wieder würgen.
"In dir ist doch gar nichts mehr drin, oder?" Stephan versucht nebenher Herrn Mayers Kopf von seinen Beinen zu schieben, um die Durchblutung seiner Extremitäten wieder zu gewährleisten.Gerne würde ich dem Polizisten antworten, doch eine brennende Flüssigkeit bahnt sich ihren Weg meine Speiseröhre hinauf und verhindert die Mundöffnung meinerseits.
Da ich ungern das Sofa mit den Grüßen meines Magens beglücken will, schiebe ich die Decke zur Seite, drücke mich mit Schwung von dem Polstermöbel ab und verursache eine unschöne Karussellfahrt in meinem Kopf, worauf ich gefährlich umher schwanke.
Herr Sindera springt aus Reflex heldenhaft auf, nur um mir zu helfen, vergisst dabei aber leider, dass sein Körper unterhalb der Gürtellinie zur Zeit nicht existiert.
So schnell, wie Stephan frontal auf den Wohnzimmertisch aufschlägt, kann ich gar nicht reagieren und schaue deshalb nur geschockt auf das Unfallopfer, das auf der Tischplatte liegt.Toms Ohren scheinen keinen Defekt zu haben, denn der dreht sich erschrocken um und rollt sofort, aufgrund einer Platz Fehleinschätzung, seinen Körper vom Sofa.
Sein Gesicht landet in der Ferse von Stephan, während seine Körperanhängsel, die für das Laufen zuständig sind, zielsicher in meine Kniekehlen einschlagen und somit auch mich zu Fall bringen.
Mein Sturz wird durch einen lauthalsen Schmerzensschrei, der dem Besitzer des blauen kleinen Zeh zuzuordnen ist, dramatisch untermalt.Durch den Druck auf den organischen Speisebreiaufbewahrer beglücke ich den Teppichboden mit der Botschaft, dass meine Kotzerei noch nicht überstanden ist und auch Toms seltsame Laute lassen mich erahnen, das der Teppich von mehreren Seiten bearbeitet wird.
Ich bemühe mich erst gar nicht, irgendetwas zu unternehmen, denn einer der anwesenden Ärzte wird schon gehört haben, dass hier unten etwas falsch läuft und uns sicherlich bald mit fachkundiger Anwesenheit beglücken.Während die Männer schmerzerfüllte Laute und auch anderes von sich geben, schließe ich die Augen, um mich auf meine Atmung zu konzentrieren.
Warum kommt denn keiner?
Sind die alle tot, oder was?"Haaaallloooooo?", schreie ich so laut ich kann und würde gerne meine Ohren spitzen, damit ich die Retter im Vorfeld hören kann, jedoch ist mein erneutes Würgen nicht gerade förderlich für diese Aktion.
Unter grausam lauten Stöhnen richtet sich Tom auf und kotzt sich erstmal selber voll, bevor er seinem Drang als Retter überhaupt ansatzweise nachkommen kann.
"Leute? Was macht ihr denn?", eine schwache Stimme, die von Treppenknarren begleitet wird, dringt an mein Ohr.
Schwer durchatmend richte ich meinen Blick auf einen total blassen und schlecht aussehenden Herrn Funke.Ne jetzt, oder?
"Ist außer dir niemand mehr hier?" Es ist wirklich nicht beabsichtigt, dass ich mich dermaßen Vorwurfsvoll anhöre, aber etwas Verstand sollte doch auch bei Herrn Funke noch übrig sein.
"Doch, Alex müsste da sein!", murmelt Phil vor sich hin, worauf ich ihn verwundert anschaue:
"Warum reagiert der dann nicht? Normalerweise hört der einen Regenwurm furzen!"
Ohne zu antworten, kehrt der Notarzt um und läuft die Treppen wieder nach oben."Tom? Stephan? Lebt ihr noch?"
Auf meine Frage wird im Duett gebrummt und somit weiß ich wenigstens, dass sie sich nicht gegenseitig das Leben ausgehaucht haben.
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Leben verbocken; Jetzt geht es als "Mayer" weiter
FanfictionWeiter geht es mit Runde drei. Zoey, mittlerweile 17 Jahre alt, ist endlich offiziell die Tochter von Tom Mayer. Fräulein Mayer möchte ihr Leben gerne umkrempeln und Tom somit zeigen, das sie ihm unendlich dankbar ist und zu schätzen weiß, was er fü...