Tom's Sicht
Mit einem ziemlich unguten Gefühl fahre ich zu meiner Nachtschicht.
Als ich vor rund zwei Stunden aufgewacht bin, habe ich versucht Zoey auf ihrem Handy zu erreichen, da ich wissen wollte, wie ihr erster Praktikumstag verlaufen ist.
Anstatt meinem Mädchen, hatte ich allerdings Leo an der Strippe und der konnte mir lediglich sagen, dass sie schon seit seiner Ankunft zuhause geschlafen hat.
Ziemlich untypisch für meine Prinzessin.
Entweder war der Tag einfach ziemlich anstrengend, da das schon ein anderer Tagesablauf als ihr Schulalltag ist, oder es ist irgendetwas vorgefallen.Am liebsten wäre ich noch schnell in der WG vorbeigefahren und hätte nach ihr gesehen, aber Rebekka meinte, dass das auch noch Zeit bis morgen hätte und ich Stephan fragen könnte, da wir eh zusammen Schicht haben.
Das ist wiedermal so ein Punkt der erleichtert werden würde, wenn wir mit Rebekka zusammen ziehen würden.
Leider hat sich Zoey bisher zu keiner Entscheidung durchringen können und ich werde noch etwas Geduld dafür aufbringen müssen.
Drängen möchte ich sie auf keinen Fall, da sie sich aus freien Stücken entscheiden soll.Zeitgleich mit Stephan parke auch ich mein Auto vor dem Revier.
"Hey! Du siehst aber müde aus!", stelle ich fest und mustere Herrn Sindera etwas genauer, während ich die Fahrertüre schließe.
"Hi! Ja, konnte nicht besonders gut schlafen. Alles klar?", mein Kumpel gähnt herzhaft auf und läuft mit mir zusammen die Treppen zum Eingang des Reviers nach oben.
"Alles gut. Sag mal, hast du Zoey heute gesehen?"
"Ja. Die kam ziemlich früh von ihrem Praktikum zurück und hat mit mir eine Kuschelstunde eingelegt!"
"Okay... Gab es Probleme?", ich öffne die Türe und lasse Stephan den Vortritt.
"Danke. Ich bin mir nicht sicher. Sie hat sich zu mir aufs Sofa gekuschelt und hatte ganz verheulte Augen. Auf meine Nachfragen wollte Sie nicht wirklich eingehen. Zoey meinte nur, dass sie einen Fehler gemacht und dadurch ein paar Leute verärgert hätte!", diese Worte versetzen mir sofort einen Stich ins Herz.
Dass der erste Tag gleich so dermaßen schief läuft, hätte auch nicht sein müssen.
Ich frage mich, was genau passiert ist, dass meine Prinzessin sogar geweint hat, denn normalerweise ist sie ja im Vertuschen und Ausreden finden nicht gerade verlegen."Vielleicht sollte ich herausfinden, wo sie das Praktikum macht und den Leuten dort mal ordentlich den Kopf waschen. Wenn sie einen Fehler gemacht hat, hat man ihr ja anscheinend etwas nicht richtig erklärt. Kann doch nicht sein, dass sie so zur Schnecke gemacht wird, dass sie weinen muss!", ich steigere mich voll und ganz in meinen Zorn hinein und würde am liebsten sofort nach Hause fahren und jedes noch so kleine Detail aus Zoey herausquetschen, damit ich die Verantwortlichen zur Rede stellen kann.
Stephan bleibt kurz vor der Umkleide stehen und legt mir eine Hand auf die Schulter:
"Jetzt reg dich nicht so auf. Zoey bekommt das sicherlich hin. Ich glaube nicht, dass das so einen guten Eindruck machen würde, wenn der Papa dort erscheint und seinem Ärger Luft macht. Das würde sie auch wieder zu spüren bekommen, sei es nur durch Sticheleien!"
Ich brumme genervt auf und nicke meinem Kollegen zu, da er ja schon irgendwie recht hat.Nachdem wir die Umkleide betreten haben, öffne ich seufzend meinen Spind, den ich aber auch genauso schnell wieder schließe.
Ein kleiner Hustenreiz überkommt mich, während Stephan an meine Seite tritt:
"Boah, was hast du mit deinem Spind gemacht?"
Als ich wieder zu Luft komme, schüttel ich meinen Kopf und werfe ihm ein "Gar nichts!" entgegen.
"Riecht aber nicht unbedingt nach 'gar nichts'!"
"Ne, das ist mein Deo...", ich öffne nochmals die Türe und greife nach der Dose, "die ist fast leer. Wer sprüht mir denn bitte schön meine halbe Dose Deo in den Spind?"
"Wen hast du geärgert?", fragt Stephan todernst, worauf ich nur die Augen verdrehe und ihm ein lautes "Tzzzz!" zukommen lasse.Völlig genervt ziehe ich mein Hemd vom Bügel und schließe wieder die Metalltüre, da mir mittlerweile schon ganz übel wird.
Genau in diesem Moment betritt Robin den Umkleideraum und rümpft die Nase:
"Boah Tom. Es gibt auch eine Erfindung namens Dusche!"
"Ha ha ha, du Witzbold. Das war ich nicht!", schnauze ich in seine Richtung, worauf der Herr die Arme vor der Brust verschränkt:
"Das ist ganz eindeutig deine Marke! Ich kann euch alle mit verbundenen Augen am Geruch erkennen!"
Stephan lacht sich neben mir zu Tode und wischt eine Träne aus seinem Augenwinkel:
"Dann kannst du dich doch auch als Spürhund bewerben, wenn du so ein feines Näschen hast!"
Jetzt verdreht Herr Sturm seine Augen und macht sich auf den Weg zu seinem Platz, um sich umzuziehen.
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Leben verbocken; Jetzt geht es als "Mayer" weiter
FanfictionWeiter geht es mit Runde drei. Zoey, mittlerweile 17 Jahre alt, ist endlich offiziell die Tochter von Tom Mayer. Fräulein Mayer möchte ihr Leben gerne umkrempeln und Tom somit zeigen, das sie ihm unendlich dankbar ist und zu schätzen weiß, was er fü...