second chance | JUDE BELLINGHAM

Teil 47

Amelia
,,Ich freu' mich so!'' kreischte sie. Das Gekreische kommt von der lieben Valentina. Sie hat sich schon lange, sowie ich auch, einen Hund gewünscht. Nun hat sie ihren Traum erfüllt und sich eine Bulldogge geholt. ,,Ich will auch einen Hund.'' schwärmte ich. Asya musste lachen. ,,Was denn? Hätte ich einen Hund, wärst du die erste, die ihn mir klauen würde.'' zickte ich sie ironisch an. ,,Morgen bei dir, oder?'' fragte Emilio nach, als er aus seiner Capri Sonne, die er von der Mensa gekauft hatte, trank. ,,Ja, bei ihr zuhause.'' bestätigte Tina ihm. Asya stöhnte auf. ,,Können wir wirklich nicht in den Club? Du hast sogar an einem Samstag Geburtstag! Oder wir feiern heute rein?'' bettelte sie. Asya möchte unbedingt feiern gehen, ich aber nicht.

Ich starre in die leere. Was würde Jude mit mir machen, wenn er bei mir wäre? ,,Hallo? Erde an Via?'' Asya schwenkte ihre Arme vor mir. Ich schüttelte schnell meinen Kopf. ,,Was hast du gefragt?'' fragte ich nochmal nach. ,,Ob wir feiern gehen.'' fragte sie nochmal. ,,Heute geht nicht, ich habe einen Termin und mein Papa kommt zu mir.'' Wenn ich sage, dass ich einen Termin habe, dann wissen Asya und Tina Bescheid. Ich möchte nicht so gerne, dass Emilio, Leila und Magda wissen, dass ich zur Therapie gehe. Sie wissen nur, dass ich einfach Social Media gelöscht habe, weil ich es weiterhin privat halten möchte. Sie glauben mir. ,,Wir machen uns morgen bei mir einen schönen Tag.'' motivierte ich die anderen, als gerade die Glocke klingelte und unsere Wege sich trennten.

Jude
Heute ist Samstag. Viana's Geburtstag. Meine Freundin hat Geburtstag.

Morgens stehe ich wie an jedem Spieltag früh auf. Das erste was ich tue, ist an mein Handy zu gehen und Viana zum Geburtstag zu gratulieren.

Ich weiß, dass sie so früh nicht wach ist und noch schläft. An meinem Geburtstag würde ich auch gerne ausschlafen.

Ich stehe endlich vom Bett auf und betrete den stillen Flur. Mama besorgt gerade Viana's Geburtstagsgeschenk. Ich habe sie drum gebeten es zu holen, nachdem ich es quasi bestellt habe. Bestellen kann man da glaube ich nicht sagen. Jedenfalls gehe ich ins Bad und auf die Toilette. Danach natürlich Gesicht und Hände waschen. Ich fühle mich gleich wacher.

In der Küche steht schon Frühstück für mich bereit. Es ist sogar noch warm, was heißt das Mama nicht lange weg ist. Ich nehme mir den Teller und setzte mich auf unsere schwarze Couch. Gleich darauf öffne ich die Balkontür, um zu lüften. Wahrscheinlich hat Mama schon die Tür geöffnet, aber ich mag die frische Luft. In letzter Zeit schaue ich auch nichts zum Frühstück. Eigentlich schaue ich immer eine Serie oder einen Film, aber in letzter Zeit denke ich lieber morgens beim Frühstück nach.

Ich stelle mir gerade vor, wie süß Viana wohl beim schlafen gerade aussieht. Okay, der Gedanke klang ekelig. Aber ich bin nicht ekelig! Ich vermisse nur meine Freundin. Ich würde sie gerne heute anrufen, an ihrem internationalen Tag. Der Gedanke bringt mich zum Lachen. Sie sagt immer, dass ihr Geburtstag, ihr internationaler Tag ist. Sie ist echt ein Goldstück.

Bei ihrem Geburtstagsgeschenk bin ich schnell auf eine Idee gekommen. Erstmal habe ich überlegt, ob das Geschenk überhaupt möglich wäre. Ich habe auch mit Asya geschrieben oder auch manchmal telefoniert. Sie sagte mir, dass das eine tolle Idee wäre, weil sie sich auch darüber freuen würde und, weil sie sich das schon so lange gewünscht hatte. Asya wird das Geschenk auch abholen. Ich hoffe, dass es ihr gefällt.

Als ich fertig gefrühstückt hatte, legte ich mein Besteck in die Spülmaschine und zog mich um. Wie an jedem Spieltag zog ich mir die Sachen von meinem Verein an. Meine Haare richtete ich noch einmal, ich parfümierte mich ein, putze meine Zähne und zog mir dann auch meine Schuhe an, weil meine Mutter mir Bescheid gab, dass sie unten stehen würde. Ich schnappte mir meine Tasche und schloss die Tür.