Teil 43

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Amelia TW❗️
Heute kommt Asya vorbei, um mit mir gemeinsame zu lernen. Da unsere Klausurenphase wieder begonnen hat, verbringe ich wieder sehr viel Zeit damit, zu lernen.

In den letzten Tagen habe ich sehr viel über die Worte meiner Mutter nachgedacht. Ich habe lange in Ruhe überlegt und glaube, dass sie recht hat. Ich bin mir sicher, dass mir eine Pause guttun würde und ich diese Pause auch brauche. Wie ich das ganze nun zum Schluss anstellen will und wie ich das Jude erzählen werde, ist mir noch nicht klar. Jedoch ist mir klar, dass es mit diesen Kommentaren und Gedanken, die ich dadurch bekomme, nicht mehr so gehen kann und ich etwas dagegen tun will.

Ich gehe in die Küche, wo ich mir ein Messer nehme. Haben die Leute recht? Habe ich es nicht verdient auf der Welt zu sein? Ich setze das Messer an meinen Puls an. Ein kleiner Stoß, und ich würde bluten. Bluten und sterben? Ist dass das, was ich will und was ich verdient habe? Das, was meine Familie verdient hat? Was Jude verdient hat? Das Freundin stirbt durch Selbstmord?

Durch das Klingeln der Haustür, werde ich unterbrochen. Mir fällt das Messer auf den Boden, wo es nur fast auf meinen Fuß fällt. Ich erschreckte mich und schrie kurz auf. Schnell hob ich das Messer wieder auf und laufe zur Tür, wo ich erstmal kurz ein und aus atmete aber dann die Tür für Asya öffnete.

,,Hi Schatzi!'' begrüßte sie mich strahlend, als sie mich in den Arm nahm, und ihre Schuhe danach auszog. ,,Warum hast du geschrien?'' fragte sie, als sie in den Wohnbereich lief. ,,Mir ist das Messer auf den Boden gefallen, hab' mich erschrocken.'' erklärte ich ihr, als sie ihre Schulsachen auf den Tisch verteilte. Sie nickte verständlich. ,,Ich hole auch meine Sachen.'' gab ich ihr Bescheid. Ich laufe in mein Zimmer und nehme mir meine Schultasche vom Boden. Anschließend laufe ich wieder zurück zu Asya.

,,Du musst mir auf jeden Fall Biologie noch mal erklären.'' betonte sie, als ich mich hinsetzte. Lachend legte ich meine Tasche auf meinen Schoß und packte mein iPad aus. ,,Wir schreiben Biologie erst nach meinem Geburtstag.'' lachte ich. ,,Dein Geburtstag ist schon in zwei Monaten!'' fiel ihr auf, weshalb sie aufschreckte. ,,Was hast du geplant?'' fragte sie neugierig. ,,Wird das hier eine Lernstunde oder ein Teekränzchen?'' lachte ich. ,,Also gegen Tee hätte ich nichts.'' meinte sie und hob ihre Augenbrauen hoch.

Nachdem ich uns wirklich Tee gemacht hatte, fingen wir auch an zu lernen. Da wir erst frisch in der Phase sind, schreiben wir momentan nur Tests und haben auch Präsentationen. Leider kann ich mich nicht konzentrieren. Meine Gedanken gehen die ganze Zeit zurück. Ich will nicht daran denken, aber ich kann nicht aufhören daran zu denken.

,,Via?'' Asya suchte nach meiner Aufmerksamkeit. ,,Ja?'' Ich schüttelte meinen Kopf leicht und schenkte ihr dann meine Aufmerksamkeit. ,,Was ist los? Ich merke doch, dass du dich nicht konzentrieren kannst.'' Sie biss sich leicht in die Unterlippe. Ich schaue sie kurz an und schaue dann direkt wieder weg, weil sie mich so ansieht wie, ach, keine Ahnung wie sie mich ansieht. ,,Du weißt, dass du mir alles sagen kannst.'' ließ sie mich Bescheid wissen. ,,Ich'' fing ich an. Bevor ich meinen Satz zu Ende brachte, trank ich einen Schluck von meinem Tee. ,,Ich will eine Pause.'' teilte ich ihr mit. ,,Vom lernen?'' fragte sie verwirrt. ,,Von allem.'' verkündete ich. ,,Was meinst du mit allem? Was ist los?'' fragte sie nochmal nur diesmal besorgter.

,,Ich kriege zur Zeit sehr viel Hass.'' ,,Ich weiß.'' kommentierte sie. ,,Ich hab mit meiner Mutter darüber gesprochen. Sie meinte, dass wenn es mir so schlecht geht damit, ich eine Pause von dem machen soll, was mich stresst.'' zitterte ich meiner Mutter nach. ,,Wie meinst du das? Geht es dir nicht gut?'' Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen. Ich seufzte einmal aus. ,,Ich habe Selbstmord Gedanken.'' Eine Träne floss von meinen Augen herunter. ,,Du hast was?'' rief sie schockiert. ,,Ich wusste gar nicht, dass dich das alles so stresst.'' Sie starrte auf den Tisch und dann hoch zu mir. Ich hatte keine Worte mehr. Was sollte ich noch sagen?

,,Du musst in die Therapie, Viana.'' meinte sie vollkommen ernst. Ich seufzte noch einmal aus. ,,Dir geht es physisch nicht gut, wenn du schon bei Selbstmord Gedanken bist.'' Ihre Worte brachten mich noch mehr zum weinen. Sofort stand sie auf und nahm mich in den Arm. ,,Was ist mit Judy?'' fragte sie, während sie mich umarmte. ,,Wie willst du ihm das sagen?'' fragte sie nochmal. ,,Ich weiß es nicht.'' sprach ich schlunzend. Sie setzte sich wieder auf ihren Platz. ,,Du willst dich aber nicht trennen?'' fragte sie. ,,Natürlich nicht. Ich muss deswegen überlegen wie ich das mache.'' erklärte ich ihr. ,,Ich stehe zu dir, egal wie du dich entscheidest.'' hielt sie zu mir, als sie meine Hand griff und sie einmal drückte. Ich lächelte schief.

Nachdem Gespräch konnten wir nicht mehr lernen. Wir waren beide zu aufgewühlt, weshalb wir uns es auf der Couch gemütlich machten. Asya packte unsere Schulsachen wieder weg und kochte uns warmes Wasser, damit wir einen neuen Tee trinken konnten. ,,Jude hat gerade ein Spiel. Wollen wir das schauen?'' schlug ich Asya vor, als sie eine Decke auf uns schmiss. ,,Lenkt dich das ab?'' fragte sie, woraufhin ich nickte als Bestätigung.

,,Jude kommt nach dem Spiel zu mir.'' teilte ich ihr mit, als die Spieler einliefen. ,,Er kann nach Spielen nicht gut schlafen. Er sagt, ihm hilft es, wenn er bei mir ist.'' fügte ich hinzu. ,,Wirklich süß.'' kommentierte sie, was mich zum Schmunzeln bringt.

...

Das Spiel geht 2:5 für Leverkusen aus. Ich bin leicht schockiert, weil sie zuhause gespielt haben und trotzdem verloren haben. Die Jungs spielen sonst wirklich gut im Stadion. ,,Ich gehe.'' verkündete Asya, als das Spiel vorbei war. ,,Wieso?'' fragte ich verwirrt. ,,Gleich kommt sowieso Jude, und es ist schon spät ich vermisse AJ.'' gestand sie, weshalb ich auflachte. Sie nahm sich ihre Tasche und verabschiedete sich auch schon von mir.

Nach ein paar Minuten klingelte es auch schon wieder. Ich sah durch das kleine Loch in der Haustür und erkannte Jude. Ich öffnete ihm die Tür. Sofort nahm ich ihn in den Arm und zog ihn in die Wohnung. ,,Hi Amore.'' Schon wieder begrüßte er mich auf Spanisch, was mich zum grinsen brachte. ,,Hi Amore.'' sprach ich ihm nach, bevor unsere Lippen aufeinander lagen.

Er ist das, was mich glücklich macht. Wie werde ich eine Pause übers Herz bringen?

...
TIKTOK: livingyn

hoffe euch hat das Kapitel gefallen:)

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