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Seokjin

"Du hast wohl recht", sage ich und presse die Lippen aufeinander, "Dann schlafen wir an einem anderen Ort. Ich wollte eh sehen, was es mit diesen Tempeln so auf sich hat, und dort gibt es sicher Tee und Seife." Wir kleiden uns beide an und tatsächlich sind wir fast die einzigen hier. Es gibt noch ein Paar, das auf einem der Stühle wild knutscht, und eines, das auch ohne Musik weiter tanzt. Ich lege meinen Arm um Yoongi und führe ihn nach draußen in die dunkle Gasse. Er vertraut mir und drückt sich an mich in seinem rosa Hanfu, während ich ihn zu einem der Tempel führe.

Ein älterer Omega begrüßt uns, als wir eintreten und bereits ein buntes Gemisch an Düften auf uns einwirkt. "Seid gegrüßt", sagt er und lächelt, "Seid ihr gekommen, um der Mondgöttin zu huldigen?" Ich grinse schief und sehe zu Yoongi. "Das haben wir bereits, doch wir wollen den Tempel sehen und vielleicht hier einen Ort zum Schlafen finden", sage ich und er nickt. "Legt eure Kleider ab und nehmt euch eine Spinnenwebrobe. Es ist hier sehr warm und so werdet ihr euch am wohlsten fühlen", sagt er und weist uns zu einer Garderobe, wo eine hübsche junge Frau begrüßt.

Spinnenwebroben sind nur durch einen Gürtel geschlossen und so dünn, dass man fast alles wie durch einen weißen Nebel sehen kann. Nur auf Höhe der Scham sind sie fester gewebt und verdecken die Blöße. Yoongi sieht unglaublich schön aus und ich strahle ihn an. "Na komm, wir schauen was diese Tempel so besonders macht", sage ich und nehme seine Hand in meine. Nach kurzer Zeit fällt mir auf, dass es friedlich ist und sehr körperlich. Es gibt hier drinnen Feuer, Bäder, Meere von Kissen und Decken, aber vorallem Menschen, die einander berühren.

Es ist nicht so wie in dem Teehaus, wo es immer einen unangenehmen Beigeschmack hatte oder das offensive der Mondschenke. Sie kuscheln, streicheln und küssen einander, aber sprechen auch, trinken Tee oder sprechen gemeinsam Gebete an die Mondgöttin. "Ein faszinierender Ort. Schade dass ich damals zu jung war, um hier herzukommen", sage ich und sehe fasziniert zu einem Mädchen und einen Omega, die sie küssen, während der Omega von einem Alpha geleckt wird, "Wenn du möchtest, frage ich gleich nach einem Zimmer. Wir können aber auch etwas Tee trinken, der scheint umsonst zu sein."


Yoongi

Jin scheint sich wohl zu fühlen, doch mir behagt es hier bei weitem nicht. Zu sehr erinnert es mich an die Häuser des Untergrunds in denen man gezwungen wurde Dinge zu tun. Auch wenn hier alle freiwillig sind. Mein Körper steht unter Spannung und ich lächel einfach nur. "Lass uns doch einen Tee im Zimmer trinken?" frage ich mehr als das ich es sage. "Es sei denn du willst hier bleiben und weiter den anderen zusehen." gebe ich etwas gepresster von mir. Als dann auch noch ein riesiger Alpha auf uns zukommt und uns anlächelt, möchte ich fliehen. Ich löse meine Hand und schiebe mich hinter Seokjin. Mit meinen Finger kralle ich mich in seinen Spinnenwebrobe, während mein Gesicht sich feste an seinen Rücken drückt. Ich fühle mich entblößt und das dieser Kerl so gierig geschaut hat, macht es nicht besser. "Hallo ihr zwei." spricht er leise und freundlich. "Mein Name ist Minjae und als ihr beide hier so hereingeschlendert seid, da seid ihr mir gleich aufgefallen. Wollt ihr euch zu mir und meinem Freund dem Beta da drüben Seungmin setzen und einen Tee mit uns trinken?" fragt er und ich schiebe mich leicht hinter Seokjin heraus und blicke zu eben jenem hoch. Will er? Will ich? "Ich weiß nicht.." hauche ich und klammere mich an Jins Arm.


Seokjin

Ich spüre wie viel Angst Yoongi hat und beschließe ihm höflich klarzumachen, dass wir nicht mehr mit ihm tun werden als Tee zu trinken. Sollte er auf mehr aus sein, wird er gleich wissen, dass wir nicht dafür zu haben sind. "Mein Omega und ich sind nicht hier, um anderen nahe zu sein", sage ich klar und sehe zwar Enttäuschungen in den Augen des Mannes, aber keine Wut oder ein Auflehnen dagegen, "Wenn euer Anliegen sich also auf den Tee beschränken lässt, dann wären wir einem Schälchen nicht abgeneigt." Er nickt und lächelt, dieses Mal weniger anzüglich. "Natürlich, wir sind dort drüben, falls ihr euch dafür entscheidet", sagt er und als er fort ist, drehe ich mich zu Yoongi, der mehr als unsicher wirkt. "Du musst dich nicht fürchten", sage ich sanft und streichel seine Wange, "Ich passe auf dich auf und wenn du es nicht willst, gehen wir jetzt einfach und lassen die beiden dort drüben mit ihrem Tee allein. Dich wird nie wieder jemand berühren von dem du es nicht willst. Ich verspreche es dir, Yoongi." Ich lehne mich zu ihm und küsse seine weichen Lippen. "Du riechst nach mir und ich mag es sehr", flüster ich und lächel, "Das werde ich nicht aufgeben."

Cherryblossoms and snowflakes //BTS Fanfiction RPG feat. MCNDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt