Savannah
Mein Sportsgeist sitzt tief, als wir mit dem Spiel beginnen. Das andere Team hat den ersten Aufschlag, ich begebe mich in Position, verschränke meine Hände und strecke sie aus. Vor dem Spiel habe ich mir das Kleid ausgezogen, es liegt irgendwo neben dem Netz. Dabei sind mir die Blicke der anderen aufgefallen, doch ich versuche mir nicht anzumerken, dass es mir unangenehm ist.
Maxwell schlägt auf, der Ball landet erst bei Brandon und fliegt dann über das Netz. Paige rennt zum Punkt, kriegt den Ball gefangen und passt ihn zu mir. Ächzend schmeiße ich mich zu dem Ball, damit ich ihn hochpassen kann und er fliegt mit einer rasenden Geschwindigkeit über das Netz. Genau zu dem Neuen Typen, der mich mit seinem öden Spitznamen für mich mächtig auf die Palme geht. Zuckerpuppe? Ernsthaft? Ich mache so viel Sport, an mir ist kein Gramm Fett. Dabei würde ich liebend gerne zunehmen um etwas mehr an den Knochen zu haben.
Wie sehr ich mich sowas gewünscht habe, ist niemanden so richtig bewusst.
Der Neue fängt den Ball mit einer beeindruckenden Leichtigkeit auf, bevor er bei Brandon landet, der den Aufprall jedoch verpasst. Der Ball fällt zu Boden, Brandon hinterher, da er ihn noch auffangen wollte.
»Ha! Wir haben einen Punkt!«
»Schlag ein!« Jasper taucht hinter mir auf und ich schlage ein, genau wie bei Paige, Chiara und Jonathan.
»Das war nur Glück«, ruft Brandon mir zu und ich kann nicht aufhören zu grinsen. Mir geht es nicht um den Sieg und ein Punkt reicht noch lange nicht um zu gewinnen. Eigentlich geht es mir hierbei nur um Brandon, da ich ihn an meinem ersten Tag hier wieder daran erinnern möchte, dass Mädchen genau so viel drauf haben wie Jungs. Leider ist er oftmals der Ansicht Sport sei nur etwas für Männer. Und egal, wie viele Jahre ich schon versuche auf ihn einzureden, er hört nicht auf damit. Deswegen kann ich nicht verstehen, was Regina so toll an ihn findet. Er ist ein typischer Footballspieler mit falschen Werten. Nicht falsch verstehen, ich mag Brandon. Er ist einer meiner besten Freunde, aber deswegen muss ich nicht alles, was er tut gutheißen. Ich bilde mir immer ein ihm eine Lektion erteilen zu können, wenn ich bei einem Sport gewinne und nicht er.
»Das war können«, rufe ich also zurück und ernte dafür einen Mittelfinger, doch Brandon lacht in sich hinein. Es wird nie zu einem ersten Streit zwischen ihn und mir kommen.
»Hochmut kommt vor den Fall. Hat dir das mal jemand beigebracht?« Der Neue, dessen Name Asshole ist, funkelt mich durch das Netz hindurch an. Ich lege den Kopf schief, meine Atmung geht schnell wegen dem Adrenalin. Eigentlich wollte ich nur Brandon besiegen, weil wir uns schon seit Jahren wegen sportlichen Aktivitäten duellieren. Aber inzwischen gefällt mir der Gedanke Asshole auch in seine Schranken zu weisen.
Nicht, dass er es nötig hätte. Dieser Typ ist ein einziger Schrank. Seine breiten Schultern lassen ihn größer wirken, als er eigentlich ist. Er ist einen halben Kopf größer als Brandon, aber im Vergleich wirkt Brandon wie ein Teenager und Asshole wie ein erwachsener. Er war mir von den vier neuen als erstes aufgefallen, aber nur, weil er der Einzige war, der mir wirklich fremd ist. Jonathan, Maxwell und Parker kenne ich noch aus der Schule, sie sind ein Jahrgang über uns. Maxwell ist im Footballteam, ich kenne ihn von den Spielen und habe ihn öfters zu Gesicht bekommen, wenn wir Cheerleader Training haben. Die anderen zwei kenne ich auch vom Sehen, nur die Namen waren mir Neu.
»Wenn du uns schlagen willst, dann streng dich lieber mehr an, als hier mit Worten um dich zu schlagen.« Ich verschränke meine Arme bissig vor der Brust und durch das Netz sehe ich, wie Asshole seine Augen auf meine üppige Oberweite senkt. Schnaubend wende ich mich ab und fange den Ball auf, den Maxwell rüber wirft.
»Es geht hier um Spaß, Leute«, versucht Chiara die Situation aufzuhellen.
»Beim Sport geht es ums gewinnen«, stellt Brandon klar und erhebt sich endlich aus dem Sand. Regina streckte ihm ihre Hand hin, die er angenommen hat.

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A sweet taste of love
RomantikEr versucht alle menschlichen Gefühle zu unterdrücken- Sie wird zu seiner Schwachstelle Liebe kann Wunden heilen, oder sie auch verursachen. Um sich selbst zu schützen, hält Savannah sich bei den Jungs zurück. Nicht ohne Grund haben ihre Eltern eine...