Kapitel 49

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Savannah

Eine halbe Stunde später sitzen wir immer noch an unserem Tisch im Diner und unterhalten uns über alles Mögliche. Gott, ich bin so erleichtert, dass ich mich wieder mit Chiara vertragen konnte und merke, wie ruhig es in meinem Herzen wurde. Nach meinen Pancakes bestellte ich mir noch eine Waffel, genau wie die anderen. Es fällt mir nicht schwer zu essen, was ich anscheinend echt Tyler zu verdanken habe. Obwohl er sich nicht bei mir meldet, scheinen meine Alarmglocken nicht zu läuten. Mir geht es gut und ich fühle mich auch so.

»Aber jetzt erzähl doch mal, Savannah.« Lexi redet noch mit vollem Mund, wartet aber vor dem Weitersprechen, bis sie alles gekaut hat. »Was läuft da jetzt zwischen Tyler und dir? Ich war leider beim Autokino nicht dabei. Seid ihr jetzt sowas wie Freunde?«

»Ehm.« Ich zögere, stochere mit meiner Gabel in der Waffel und werfe Chiara einen unsicheren Blick zu. »Ist es nicht zu früh darüber zu sprechen? Die Wunden sind doch noch nicht verheilt.«

»Mir macht es nichts mehr aus.« Chiara scheint ehrlich zu sein. »Wirklich, du kannst über ihn reden. Ich werde euch keine Steine in den Weg legen, außerdem bin ich eh damit beschäftigt meinem geheimen Schwarm zu schreiben.« Das ist uns allen nicht entgangen. Immer wieder verschwinden ihre Hände unter dem Tisch und ihr grinsen war kaum zu übersehen. Sie scheint mehr eher in der Unterhaltung an ihrem Handy verwickelt zu sein, als unsere hier am Tisch. Trotzdem freue ich mich für sie, nur würde ich gerne wissen, mit wem sie schreibt. Allerdings kann ich es ihr niemals böse nehmen, dass sie es vor allem mir verheimlicht. Wahrscheinlich hat sie bedenken, dass ich ihr auch die nächste Lovestory zerstören könnte.

»Ich möchte alles wissen!« Lexi sieht mich strahlend an. »Endlich sind wir aus der Zicken Nummer raus und können wie erwachsene darüber sprechen.«

»Du meinst eher wie pubertierende Mädels«, wirft Regina besserwisserisch ein.

»Wer oder was ist denn für deine miese Laune verantwortlich? Wenn hier jemand pubertierend ist, dann du.« Lexi wirft eitel ihre Haare nach hinten. Regina verdreht die Augen und nippt an ihrer fast leeren Tasse.

»Ist was passiert?«, frage ich vorsichtig nach. »Hattest du vielleicht streit mit Brandon?« Mir bleiben die Worte fast im Hals stecken, weil ich eigentlich die letzte sein sollte, die sie wegen Brandon ansprechen sollte. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber seitdem ich zurück bin, scheint Regina etwas gegen mich zu haben.

»Stimmt. Daran könnte was dran sein«, überlegt Paige laut.

»Ich habe keinen streit mit meinem Freund!«, verteidigt Regina sich gereizt. »Und auch wenn, würde es dich freuen, nicht wahr?« Sie hat sich vollkommen mir zugewandt, ich runzle die Stirn.

»Wie bitte?« Meine Stimme ist viel zu hoch. »Was hat das denn mit mir zu tun?«

»Tu bloß nicht so, als würdest du es nicht wissen. Du hast doch nicht nur ein Auge auf Tyler geworfen, sondern auch auf Brandon. Allein am Donnerstag im Kunstunterricht habt ihr ewig vor der Kammer miteinander gesprochen. Denkst du mir fällt es nicht auf?« Sie hat lautstark ihre Ellenbogen auf den Tisch gelegt und sich etwas vorgebeugt. Mir ist der Appetit vergangen, also lasse ich meine Gabel sinken.

»Savannah möchte doch nichts von Brandon! So ein Schwachsinn!« Paige schüttelt ungläubig den Kopf.

»Das wäre mir auch Neu«, wirft Veronica ein. »Du musst in Savannah nicht deinen Sündenbock suchen.«

»Ich hatte nie Interesse an deinem Freund, Regina. Und das im Kunstunterricht war gar nichts. Wir sind schon seit der ersten Klasse befreundet, hast du das etwa vergessen? Du kannst mir doch nicht verbieten mit ihm zu sprechen!« Die Worte blubbern nur aus mir raus, meine Zunge kommt gar nicht richtig hinterher. Reginas Augenbrauen ziehen sich zusammen, sie scheint noch aufgebrachter zu sein. Wow, muss ich mich jetzt echt immer rechtfertigen? Wegen jedem Jungen? Was zur Hölle geht hier vor sich?

A sweet taste of loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt