Tyler
Ich folge ihr.
Verdammt, warum folge ich ihr? Ich könnte einfach zurück zum Schuppen gehen um mich vor der Menschheit zu verstecken, oder mich auf mein Motorrad schwingen und nach Hause fahren. Aber Savannah hat vermutlich recht. Ich sollte in diesem Zustand nicht fahren. Jedenfalls noch nicht. Wenn die ersten Sonnenstrahlen am Himmel sind, werde ich meinen Rausch ausgelebt haben. Heute Nacht habe ich keinen Alkohol getrunken, aber den ein oder anderen Joint geraucht. Und wer zur Hölle kann mir das bitte verübeln? Diese Party ist Müll gewesen. Genau wie die Leute. Ohne irgendwelche Rauschmittel erträgt man so viel Dummheit gar nicht. Nennt mich eingebildet, aber ich verschwende meine Zeit lieber mit nützlichen Momenten. Und zu sehen wie kleine Kinder Bier Pong spielen und feierlich am Bier nippen, als hätten sie das Zeig noch nie probiert, gehrt nicht dazu. Sie benehmen sich, als wäre es das tollste überhaupt. Sie fühlen sich cool, wenn sie mal an Alkohol kommen. Aber zu wissen zu was für eine Sucht es führen kann und was für Auswirkungen es mit sich bringt, ist alles andere als cool.
Ich war überrascht, als Savannah hinter dem Schuppen auftauchte. Ihre Augen trafen direkt auf mich, da war ich mir sicher, dass sie nach mir gesucht hat. Nur wieso verdammt? Erst am Fitnessstudio machte sie mir eine Szene, wir beide können uns nicht normal unterhalten. Es scheint nicht in unserer Natur zu liegen. Wenn wir beide uns über den Weg laufen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis einer, oder auch beide von uns wütend werden. Daran ist aber auch etwas gut. So haben wir beide die Gelegenheit angestauten Frust rauszulassen. Sie erinnert mich an ein Boxkissen. Indem ich ihr blöde Sätze gegen den Kopf werfe, schwirren sie nicht mehr in meinen herum. Andersherum ist es genauso. Ich fühle mich fast schon geehrt ihr Boxkissen zu sein.
»Wohin gehen wir, Zuckerpuppe? Falls es dir nicht aufgefallen ist. Hier stehen überall Häuser und alle haben ein Dach. Warum bist du so pingelig?« Ich trotte neben ihr her, wir laufen sicherlich schon zehn Minuten in den dunklen Straßen herum. Mit einem kleinen Abstand bin ich hinter ihr, so gehe ich möglichen Gesprächen aus dem Weg und habe dazu noch eine Aussicht auf ihren prallen Hintern, der in diesem weißen Zweiteiler perfekt aussieht. Ganz ohne Frage, Savannah sieht wieder einmal blendend und viel zu schön für diese Welt aus. Es ist schon schlimm genug, dass ich diese Gedanken in meinem Kopf höre. Sie laut ausspreche ist keine Option. Niemals.
»Wir sind gleich da. Und verhalte dich bitte nicht wie ein kleines Kind.«
»Ich dachte ich bin der Grinch.« Ich muss selbst die Augenverdrehen, als ich an ihren unnötigen Kommentar vorhin denke. Wir führen ein Gespräch und auf einmal kommt sie mittendrin auf Weihnachten? Sie hat doch einen Schaden.
Und trotzdem bin ich hier und laufe ihr wie ein Hund hinterher. Anscheinend habe ich auch einen Schaden, der immer schlimmer wird.
»Ja. Die Ähnlichkeit ist beängstigend.« Seufzend schüttle ich mit dem Kopf und erspare mir eine weitere Diskussion, indem ich einfach meine Fresse halte. Sie kann sagen, was sie will, aber sie hasst mich nicht. Wäre es so, dann würde sie jetzt in diesem Moment nicht mit mir durch die schwarzen Straßen laufen. Aber sie sollte mich hassen. Dafür kann ich ohne Probleme sorgen, wenn es so weit ist.
»Wir sind da!«, verkündet sie viel zu gut gelaunt. Wir haben mitten in der Nacht und sie zeigt keine Anzeichen von Müdigkeit. Savannah drückt ein dunkles, niedriges Tor auf und wir schlüpfen gemeinsam durch den Zaun. Will sie mich verarschen? Wir befinden uns allen Ernstes auf einem Spielplatz? Ich bleibe stehen, verschränke die Arme vor der Brust und mustere sie, bis sie sich endlich zu mir umdreht. Der Spielplatz ist nur schwach beleuchtet, trotzdem erkenne ich das Funkeln in ihren Augen.
»Was ist?«
»Ein Spielplatz, Zuckerpuppe? Wie alt bist du? Fünf?« Sie tut es mir mit den Armen gleich. »So wie du mich nennst, ja. Glaub mir, das wird cool.« Naserümpfend gehe ich auf sie zu und schaue mir das Gebiet eindringlicher an. Es ist ein ziemlich großer Spielplatz, mit vielen Rutschen und Schaukeln. In der Ferne erkenne ich einen hohen Turm, an dem eine Röhrenrutsche abführt.
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A sweet taste of love
RomanceEr versucht alle menschlichen Gefühle zu unterdrücken- Sie wird zu seiner Schwachstelle Liebe kann Wunden heilen, oder sie auch verursachen. Um sich selbst zu schützen, hält Savannah sich bei den Jungs zurück. Nicht ohne Grund haben ihre Eltern eine...