Savannah
Wieder zuhause angekommen erwartet mich die größte Überraschung der Welt. Als ich nämlich die Schuhe ausziehe und in mein Zimmer gehe, liegt eine männliche Person mit ausgestreckten Beinen in meinem Bett. Ich blinzle drei, vier Mal, bis ich realisiere, dass mein großer Bruder wahrhaftig auf meiner Matratze liegt und mich angrinst.
»Und ich dachte schon du würdest nie mehr nach Hause kommen«, beklagt er sich augenrollend. Mein Mund klappt auf, ich lasse den Schlüssel aus meiner Hand fallen.
»Was zur Hölle machst du hier?«, frage ich sichtlich verwirrt und etwas unter Schock.
»Was wohl?« Er setzt sich auf. »Ich warte auf meine kleine Schwester und freue mich schon auf das Essen von Mom.« Endlich setzt mein Körper wieder ein. Ich renne auf mein Bett zu, werfe mich auf meinen Bruder und schlinge meine Arme fest um ihn.
»Du zerdrückst mich!«, säuselt er irgendwo zwischen meinen Haaren.
»Ich wiege so leicht wie eine Feder«, gebe ich belustigt zu. »Das wirst du schon aushalten.« Lenny schlingt seine Arme auch um mich und so verbringen wir die nächste Zeit, bis wir uns lösen. Ich setze mich neben ihn, das Strahlen in meinem Gesicht vergeht nicht.
»Noch einmal zu meiner Frage. Was machst du hier?«
»Da wir die Sache wegen Thanksgiving nicht klären konnten, wollte ich jetzt kommen. Das Spiel heute hat sich perfekt für einen Besuch geeignet. Mom hat mich vorhin vom Flughafen abgeholt. Ich war schon etwas enttäuscht, als du nicht hier warst. Dafür hast du aber eine Sauerei in der Küche hinterlassen.« Ich erinnere mich an meine Backstunde zurück und beiße mir von Innen auf die Lippe. Verdammt, ich habe nicht aufgeräumt. Mom muss außer sich gewesen sein. Aber vielleicht auch nicht, weil ihr Sohn gekommen ist? Hoffen wir es mal.
»Ja, ich war noch kurz im Park. Du bist extra für das Spiel gekommen? Das Spiel ist doch voll unwichtig.« Lenny zuckt mit den Schultern und streift sich durch das blonde Haar. Er hat genau die gleiche Haarfarbe wie ich, nur in kurz.
»Ich wollte Zeit mit meiner Schwester und meiner Mom verbringen. Spiel hin oder her.«
»Essen!«, ruft Mom aus der Küche.
»Ich bin als erstes dort.« Lenny steht auf, drückt mich auf die Matratze zurück und stürmt aus meinem Zimmer.
»Ey!« Lachend erhebe ich mich, renne ihm nach, aber komme zu spät. Als ich in der Küche ankomme, sitzt Lenny bereits am Tisch. »Du hast sie nicht mehr alle«, sage ich zu ihm. Grinsend setze ich mich ebenfalls an den Tisch und merke, wie viel liebe in meinem Herzen steckt. Erst verbringe ich die schönste Zeit mit Tyler, dann komme ich Heim und finde meine komplette Familie vor. Dad hin oder her.
»Okay, ich habe sie nicht mehr alle. Aber weißt du was ich habe?« Lenny grinst mich an. »Hunger.« Augenrollend trinke ich Wasser.
»Bedient euch.« Mom stellt eine Pfanne mit Nudeln auf den Tisch. Wann hat sie geschafft zu kochen? War ich echt so lange mit Tyler unterwegs? Wenn ich mit ihm unterwegs bin, vergeht die Zeit wie im Flug.
»Ich kann nicht fassen, dass du wusstest, dass Lenny kommt. Du hast mir nichts davon erzählt, dabei hasst du Geheimnisse!« Ich sehe Mom vorwurfsvoll an.
»Eine Mutter darf Geheimnisse haben. Wir wollten dich überraschen und das ist uns schließlich gelungen, oder?« Sie sieht glücklich aus. Während Lenny sich essen reinlegt, nimmt Mom am Tisch Platz und beobachtet uns beide. »Was hast du eigentlich aus unserer Küche gemacht? Ist irgendwas explodiert?« Lenny prustet los, sein Mund ist voller Nudeln.
»Ich habe gebacken«, verteidige ich mich ernst und recke das Kinn. Ich habe nicht besonders viel Hunger. Nicht, weil ich nicht möchte, sondern weil ich vor dem Sport ungern viel im Magen habe. Hin und wieder pikse ich eine Nudel auf, die ich lange im Mund kaue.
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A sweet taste of love
RomanceEr versucht alle menschlichen Gefühle zu unterdrücken- Sie wird zu seiner Schwachstelle Liebe kann Wunden heilen, oder sie auch verursachen. Um sich selbst zu schützen, hält Savannah sich bei den Jungs zurück. Nicht ohne Grund haben ihre Eltern eine...