Kapitel 11

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Savannah

Leider konnte uns Brandon nicht zeigen, wie man ein Feuer macht, er hätte dabei fast die Hütte abgebrannt. Keiner der anderen Jungs konnte ihm helfen, sie kennen sich damit einfach nicht aus. Und Tyler, der eindeutig Ahnung davon hat, weigert sich einzuschreiten um sich darum zu kümmern. Er steht viel lieber mit seinem Bier in einer dunklen Ecke und amüsiert sich über das Versagen der anderen. Ich hatte so die Nase voll, dass ich kurz selbst mit dem Gedanken spielte mich um ein Feuer zu kümmern. Da Dad und Lenny gerne Sendungen schauen, in der irgendwelche Menschen für einige Tage auf eine Insel geschickt werden und dort ums Überleben kämpfen müssen, habe ich mehr Wissen als der Rest der Jungs hier. Außerdem würde ich Tylers Visage nur zu gerne in die glühenden Kohlen stoßen.

»Er ist doch so ein Trottel. Wie konntet ihr das ein Jahr lang mit ihm aushalten, ohne ihn aus dem Fenster zu schmeißen?« Ich trinke einen großen Schluck von meiner Limonade. Zusammen mit Paige, Regina und Veronica, die ebenfalls im Cheerleading Team ist, sitze ich auf einer Holzbank vor der Hütte. Die meisten haben sich inzwischen in den Steinkreis gesetzt, in der Mitte sollte das Feuer brennen, doch Tyler weigert sich noch immer. Er sitzt neben Jasper und schaut teuflisch drein.

»Wen meinst du?«, fragt Veronica irritiert.

»Wen kann sie schon meinen? Natürlich Tyler, sie schaut ihn doch schon den ganzen Abend böse an«, erklärt Paige leichthin.

»Tu ich gar nicht!«

»Tust du doch«, gibt Regina trocken von sich. Mein Kopf dreht sich zu ihr, sie und Paige sitzen neben mir. Regina sieht es nicht für nötig mich anzuschauen, ihre Augen kleben an Brandon, der in der Mitte des Steinkreises steht und einen auf Tarzan macht. Anscheinend kommt sein Ego nicht damit klar, dass es dieses verfluchte Feuer nicht ankriegt.

»Sag mal, hast du etwas gegen mich?«, traue ich mich dann mit fester Stimme zu sagen. Ich sehe, wie sich etwas in ihren Gesichtszügen verändert. Regina hebt den Kopf, schaut mich an und die Kälte darin lässt mich beinahe erschaudern.

»Wie kommst du den darauf?« Man merkt direkt, dass sie lügt. »Ich habe doch nur Paiges Tatsache gestärkt. Auch wenn ich dich nicht oft anschaue, fällt jedem auf, dass du ihn mit deinen Augen am liebsten erdolchen würdest.«

»So wie du mich?«, frage ich herausfordernd und schlucke. Ich sehe nicht weg, doch sie schüttelt bloß den Kopf und sucht erneut nach Brandon. Ich erhalte keine Antwort mehr, was mich nicht überrascht. Augenrollend sehe ich weg. Doch als ich meinen Blick so über die Jungs am Steinkreis wandern lasse, verfange ich mich schnell in Tylers Augen, der mich bereits beobachtet. Seine Miene ist hart, doch es steht außer Frage, dass er jemand anderen anschaut als mich. Eine Falte erscheint erneut an meiner Stirn, schnell schaue ich weg. Allerdings spüre ich seinen Blick dauerhaft auf mir ruhen. So wie ein Ausschlag, den man schnell los werden möchte.

»Mädels!« Chiara kommt auf uns zu gerannt und quetscht sich neben Paige und mich.

»Hey, ist alles in Ordnung?« Paige tätschelt ihren Arm. »Du siehst aus als wärst du betrunken, dabei gibt es hier keinen Alkohol, außer das Bier.«

»Und davon habe ich zwei getrunken«, gibt sie lallend von sich. Okay, es ist klar, dass Chiara hier etwas vorspielt. Von zwei Dosen Bier kann man unmöglich drauf sein. Aber es ist ihr Geburtstag, sie kann tun und lassen, was sie will.

»Dann bleib sitzen«, ruft ihr Veronica von der Seite aus zu.

»Einer von euch muss mir helfen. Ich habe meinen Rock irgendwo zerrissen, ich will nicht so rumlaufen. Das Auto meiner Mom steht auf dem Parkplatz, sie hat es dagelassen, damit ich da alles reinlegen kann, was hier nicht rumliegen sollte. Kann einer von euch meine Tasche mit neuen Klamotten holen? Sie liegt hinten im Kofferraum.«

A sweet taste of loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt