A sweet taste of love

Kapitel 12

Savannah

Der erste Schultag nach den Ferien. An dem Tag sind meistens alle motiviert, da es die Möglichkeit für einen Neustart bietet. Am ersten Tag nach den Ferien habe ich mir schon am Vorabend die Klamotten rausgelegt, meinen Rucksack gepackt und überlegt, was ich zum lunsch mitnehmen könnte. Außerdem gab ich mir beim Schreiben besonders Mühe, da ich mir eingeredet habe, ab diesen Moment ordentliche Hefte zu führen. Tja, dieser Vorsatz hielt meistens nur eine Woche an, dann war alles beim Alten.

Aus diesem Grund habe ich mir vorgenommen diesen Tag wie jeden anderen anzusehen. Nur, dass ich jetzt wieder an der Schule bin, an der ich ein Jahr nicht war. Ich legte mir keine Klamotten raus, sondern fischte heute Morgen das erste hinaus, was in meine Finger glitt. Ich trage eine helle Boyfriend- Jeans und ein weißes Top mit V-Ausschnitt. Meine Haare sind zu einem hohen Zopf gebunden, vorne habe ich einige Strähnen rausgezogen. Meine Lesebrille liegt bereits in meinem Ranzen, die benötige ich im Unterricht, wenn ich die Sachen an der Tafel nicht richtig erkennen kann.

Mom hat mir eine Brotdose gepackt, die ich im Kühlschrank gefunden habe. Sie ist bereits auf die Arbeit gefahren und war somit vor mir aufgestanden. Nun befinde ich mich mit Paige im Auto, die mich abgeholt hat. So fällt für mich eine Fahrt im überfüllten Bus aus. Das erinnert mich daran mich möglichst bald bei einer Fahrschule anzumelden.

»Wie kann man am ersten Schultag gleich am Anfang zwei Stunden Mathe haben? Das ist pure Folter und sollte verboten werden!« Paige stöhnt genervt auf und quetscht ihren kleinen Polo in eine enge Parklücke. Mit großen Augen starre ich aus dem Fenster, da mir alles so gewohnt und fremd zugleich vorkommt. Der Parkplatz ist brechend voll, die Schüler fangen wahrscheinlich erst ab Morgen mit Schwänzen an.

»Also Lenny hätte sich gefreut.«

»Dein Bruder hätte sogar Taschenrechner für die ganze Klasse eingesteckt, damit diese Stunden ja nicht ausfallen«, merkt Paige trocken an und bringt mich somit zum Lachen.

»Da hast du auch wieder recht.« Ich kurble das Fenster hoch, stoße die Tür auf und quetsche mich mit Vorsicht raus, damit ich das Auto neben mir nicht anstoße. Gelächter, Unterhaltungen und die Motoren der weiteren Autos hallen über den Platz, an sich scheint sich nicht sonderlich viel verändert zu haben. Unsere Schule besteht aus grauen Backsteinen, der große Sportplatz und die Halle befinden sich dahinter. Viel Grün bietet unsere Schule nicht, da alles aus Pflastersteinen besteht.

»Wann habt ihr die erste Trainingsstunde?« Wir haben vor zwei Wochen unseren Stundenplan per E-Mail geschickt bekommen, damit wir uns rechtzeitig vorbereiten können. Darin waren jedoch keine individuellen Kurse oder Trainingsstunden enthalten, die neben dem regulären Unterricht stattfinden.

»Morgen. Möchtest du heute mit Mrs McKellar sprechen? Du findest sie sicherlich im Lehrerzimmer.« Paige schließt ihren Polo ab und zusammen machen wir uns auf den Weg zu unserer Clique. Damals haben wir uns immer vor dem Eingang rechts getroffen, da dort ein gemütlicher Steinkreis ist. Es wurde schnell zu unserem Stammplatz und laut Paige besteht diese Tradition noch.

»Ich denke schon. Nach dem Unterricht suche ich sie mal und wenn ich Glück habe, muss ich nicht lange mit ihr diskutieren.« Paige legt ihren Arm um mich, lächelnd lehne ich mich gegen meine beste Freundin und genieße das unbeschwerte Gefühl in meiner Brust. Ein seltenes Gefühl, welches ich nur bekomme, wenn ich glücklich mit meiner Entscheidnung bin wieder hier zu sein.

»Sie wird dich ohne zu zögern wieder ins Team aufnehmen, Sava. Seit du weg bist fehlt etwas.«

»Wird Regina mich ewig ignorieren? Ich habe das Gefühl ich mache es nur schlimmer, wenn ich wieder ins Team komme.« Paige löst ihren Arm von mir. Ich hebe meinen Kopf und sehe schon unsere Freunde auf den Steinen sitzen. Zusammen erklimmen wir die Treppenstufen, die bis zum Eingangsbereich führen. Wir haben noch mindestens zehn Minuten Zeit, bis wir in den Unterricht müssen.