Kapitel 48

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Savannah

Heute ist der Tag, an dem ich meine Freunde um Verzeihung bitten werde. Ich kann nicht weiter so tun, als wäre nichts gewesen. Und ich halte es nicht mehr aus von ihnen getrennt zu sein. Paige steht zwischen uns allen, obwohl es Veronica, Regina und Lexi schlichtweg nichts angeht. Es ist eine Sache zwischen Chiara und mir, schließlich habe ich ihr Herz gebrochen und nicht das der anderen. Höchstens Veronica könnte noch Grund haben um sauer auf mich zu sein. Sie war am Abend des Autokinos dabei und hat alles mitbekommen.

Paige und ich haben die Mädels am Sonntagmorgen ins Diner eingeladen. Es befindet sich am Rande der Stadt. Kurz bevor man hineinfährt. Es bietet einen großen Parkplatz und viele Sitzmöglichkeiten. Hier kommen vor allem die Pendler, oder Lastwagenfahrer zum Essen, weil es in der Nähe vom Highway ist. Hier im Diner gibt es leckere Bananen Pancakes, die man einmal im Leben probiert haben muss. Mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen, während ich hin und wieder auf sie Karte schiele. Die anderen sind noch nicht aufgetaucht und Paige und ich haben festgelegt, dass wir erst bestellen, wenn sie da sind. Der starke Geruch nach frischen Waffeln und Pancakes ist nicht besonders hilfreich.

»Sie haben zugesagt, Savannah. Sie werden gleich da sein.« Paige sitzt mir gegenüber. Wir haben uns einen Platz in der Ecke ausgesucht, der etwas von den anderen Tischen entfernt steht. Wenn es zu einem lautstarken Gespräch kommen sollte, muss gesamte Aufmerksamkeit des Diners nicht unbedingt auf uns liegen. Nervös wippe ich mit meinen Füßen unter dem Tisch. Die Hände habe ich in meinem Schoß gefaltet, damit ich mich so ablenken kann. Immer wieder verhake ich meine Finger miteinander.

»Das weiß du doch gar nicht«, widerspreche ich. »Wenn sie nämlich nicht auftauchen, wars das mit unserer Freundschaft. Wenn sie mir nicht zuhören wollen, dann werden sie es auch nicht.« Paige nimmt sich die Karte und liest sich die Getränke durch.

»Du übertreibst maßlos und ich hoffe sehr, dass dir das bewusst ist. Du tust ja echt so, als hättest du absichtlich die Schule in Brand gesteckt und müsstest dich jetzt rechtfertigen. So etwas unverzeihliches hast du nicht getan.«

»Nein, gar nicht.« Ich verdrehe die Augen. »Ich habe Chiara nur ihren Schwarm ausgespannt.« Meine beste Freundin lässt geräuschvoll die Karte auf den Tisch sinken und sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

»Das haben wir doch schon mehrmals durchgekaut. Du hast ihn Chiara nicht ausgespannt, Tyler hat ihr nie gehört. Sie hat sich eine menge eingebildet und muss einsehen, dass er ihr nie Hoffnungen gemacht hat.« Sie hebt die Karte vor ihr Gesicht. »Aber dir hat er welche gemacht.«

»Ich habe keine Hoffnungen«, verteidige ich mich schnell. »Du solltest mich eigentlich besser kennen. Du weißt doch, dass ich keinen Freund haben möchte.«

»Das war, bevor du ihn getroffen hast. Wenn der richtige kommt, kannst du dich nicht dagegen wehren, Mäuschen. Auch wenn deine Wahl nicht besonders klug ist.«

Ich habe Paige nicht erzählt, dass Tyler am Donnerstag bei mir zuhause war. Ich hielt es für klüger es erst einmal für mich zu behalten. Zumindest so lange, bis Tyler und mir klar wird, was das eigentlich zwischen uns ist. Am Freitag vor der Schule war mir so schlecht, ich dachte wirklich, ich müsse mich übergeben. Ich war so aufgeregt und nervös ihn wiederzusehen, dass mein Körper verrückt spielte. Das war alles total unnötig, weil Tyler und ich uns so gut wie komplett ignoriert haben. Hin und wieder warfen wir uns Blicke zu. Immer dann, wenn niemand hinsah. Oder wenn wir dachten, dass wir ungestört sind. In den Pausen verschwand er aus dem Raum, während ich mit Pause geredet habe. Es war reine Folter mit ihm im gleichen Klassenraum zu sein, aber nicht bei ihm zu sein. Meine Beherrschung wurde ziemlich auf die Probe gestellt, aber solange ich die Sache nicht mit Chiara geklärt habe, möchte ich keine Aufmerksamkeit auf Tyler und mich ziehen. Außerdem scheint er es ziemlich ähnlich zu sehen, denn er hat in der Schule nie versucht auf mich zuzugehen. Es war ziemlich frustrierend, aber den Mist habe ich mir selbst eingebrockt.

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