Das Hemd

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Theo:

heute sehe ich Lydia wieder. Wir haben das Treffen vor Wochen ausgemacht, weil ich schon lange wusste das wir in Boston sein werden um Weihnachten herum. Ich habe mit Absicht ein paar meiner Hemden mitgenommen, damit ich das eine wieder zurückbekomme.

Als meine zwei Leibwächter mich abholen steige ich ins Auto und blicke aus dem Fenster und warte einfach ab. Lydia wollte mich in einem Park treffen und als wir dort anhalten wartet Sie schon. Ich lächle und meine Leibwächter öffnen mir die Tür und ich laufe zu ihr, sie lächelt mich an und gibt mir einen Pappbecher. Ich gebe ihr die Tüte und sie schaut rein und grinst breit, ihre Augen fangen das Leuchten an. "Danke. Dein anderes Hemd kriegst du trotzdem nicht wieder, wenn das deine Taktik war." Ich grinse leicht verlegen, "ich brauche es wieder, es gehört zu einem Anzug." Erkläre ich und sie sieht mich an, "das wird schwer, ich trage es gerade. Da musst du es mir wohl ausziehen und glaub mir ich bin schwer zu knacken." Ich lache und sie hakt sich bei mir unter.

"Wie war dein Weihnachten?" fragt Sie, "gut, es war ruhig und mit meiner Familie und der von Audrey. Wir haben gut gegessen und viele Kekse gebacken. Es war lustig und hat gut getan ein wenig abstand auch mal zu bekommen und anderen das Reden zu überlassen." Sie lächelt, "hört sich gut an. Ich habe mit meinem Dad gefeiert und meine Familie kam, es war ganz gut, ein wenig peinlich, weil meine Mom ihren neuen Freund dabeihatte und der ein wenig steif war. Somit war vieles für ihn neu, aber ich bin sicher er bekommt das hin. Er arbeitet viel und feiert eigentlich kein Weihnachten, er hat auch niemanden zum Feiern, was mich voll traurig gemacht hat, aber ich kriege ihn noch weich."

Lächelnd stimme ich ihr zu, "wie läuft es in der Schule?" frage ich nach, "recht gut, ich lerne viel und bin eher für mich und viel allein, weshalb ich mich umso mehr gefreut habe das du mich besuchen kommst und Zeit hast. Das ist bei dir ja immer so ein Faktor."

Ich blicke sie genauer an, ihre dunklen Schatten unter den Augen, die müde Haltung und der verzweifelte Versuch glücklich zu wirken sowie ihre doch eher stummen Gedanken lassen eher darauf schließen, dass sie keine Freunde hat und das nicht, weil sie nicht will, sondern weil niemand mit ihr befreundet sein will. Sie hat hier keinen außer ihrem Dad und der muss auch arbeiten, somit ist sie allein mit dunklen Gedanken und der Verzweiflung irgendetwas positives zu sehen.

"Hey, du musst mir nichts vormachen, ich sehe und merke, wenn es dir schlecht geht. Du bist müde, deine dunklen Augenringe lassen darauf schließen das du wenig oder schlecht schläfst. Deine steife Haltung ist nicht der kälte geschuldet und deine traurige Stimme nicht der wenigen Zeit, die ich habe, sondern weil du niemanden hast außer deinem Dad." Sie sieht mich an, ihr stehen die Tränen in den Augen. "Du kannst echt Gedankenlesen." Ich lächle leicht, "ich kann viel mehr, aber das steht hier nicht zu Debatte, wieso hast du keine Freunde?" frage ich, "keine Ahnung, die mögen mich einfach nicht. Immer wenn ich versuche mich anzunähern gehen sie weg oder tuscheln, ich wurde von Anfang an ausgeschlossen, obwohl ich mich bemühe. Ich habe versucht mit Jungs mich anzufreunden und Mädchen, aber keiner wollte mit mir reden, seit dem ersten Tag in der Schule nicht und ich weiß nicht wieso. Irgendwann sprachen sie über mich oder machten sich über mich lustig und dann habe ich es irgendwann gelassen es zu versuchen. Ich bin einfach immer in die Schule und saß mich allein, bei Gruppenarbeiten nahm ich einfach den letzten der frei wurde und habe dort meist meine Aufgaben auch allein gemacht. Wenn es größere Gruppen waren, habe ich einfach meinen Teil gemacht und abgesendet und die haben Ihren gemacht. Ich habe sowieso nicht mehr lange, dann gehe ich studieren und mein Dad hat sowieso vor wegzuziehen, seine Firma lässt ihn nur noch so lange in Boston, bis ich meinen Abschluss habe, dann wird er nach Europa versetzt, solange nutze ich die Zeit mit ihm, bis ich ihn dann nicht mehr so oft sehe, weil er dann so weit weg ist."

Just a Vampire KingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt