Stille Zweisamkeit

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Dion:

Ich bin über den Berg, aber Audrey braucht noch Zeit. Die hat es hart getroffen und leidet still vor sich hin. Zwar lernt sie für den Abschluss, aber bis zu den Prüfungen ist sie krankgeschrieben.

Abby und Lydia haben schon mit ihr gesprochen und Abby ist seitdem angespannt. Sie hat stundenlang mit Audrey gesprochen und Abby hat sich danach verändert. Philipp hat sie in den ersten Tagen nicht aus den Augen gelassen, der Arzt konnte uns auch mitteilen, dass es dem Baby gut geht und wir nichts zu befürchten haben. Daraufhin sind allen die Lasten ein wenig genommen worden, die noch auf unseren Schultern haften.

Während meine Jungs entweder in der Uni oder Schule sind, ist Lydia zurück in Boston bei ihrem Vater und die Damen sind ebenfalls in der Schule. Ich liege noch im Bett und starre die Decke an. Dadurch das Dad vorerst die Krone wieder hat, fühle ich mich leer. Ich habe gern regiert zumindest eine Zeitlang, doch die letzten Jahre war es unerträglich geworden sich auf diesen Thron zu setzen und Entscheidungen zu treffen.

Durch ein zartes Klopfen hebe ich den Kopf, "Herein." Die Tür geht auf und meine älteste Hofdame kommt leise rein. Sie neigt den Kopf und ich lächle leicht, "Guten Morgen." Ich nicke und sie zieht die Vorhänge auf und bindet sie zusammen, legt mir ein paar Kleider raus uns kurz darauf kommt meine Mutter mit Frühstück.

"Das habe ich selbst gemacht." erklärt sie stolz und ich lächle und gehe ins Bad. Umgezogen und gewaschen sitze ich mit meiner Mutter auf der Couch und Frühstücke unter Argusaugen alles auf. Durch ein erneutes Klopfen öffnet die Hofdame die Tür und lässt den Arzt rein, "Haben sie gut geschlafen?" fragt er nach und misst meine Vitalwerte und notiert sich alles. "Ja, ein wenig unruhig." erkläre ich und er nickt, "sie sind auf einem guten weg. Ihre Eltern halten sich strikt an die Essensvorgaben, so dass es ihnen bald besser gehen sollte. Das Blut wird ihnen ihr Vater bringen." Ich nicke und damit kommt er rein und hat zwei Blutbeutel bei sich.

Ich ramme meine Zähne in den Beutel und sauge ihn aus. Die Hofdame lächelt zaghaft, was sie immer getan hat, man mag es kaum glauben, aber früher war sie meine Nanny, dann auch meine Lehrerin und sie hat mir das Backen beigebracht.

Als das Blut leer ist putze ich mir die Zähne, "gut, dann komme ich in drei Tagen nochmal wieder." Erklärt der Arzt und verschwindet, "wie geht es dir mein Junge?" fragt Dad und setzt sich auf die Lehne des Sofas. "Ich komme zurecht, ein wenig ungewohnt ist es das man morgens nicht von einer Horde Butler erschlagen wird und sofort einen vollen Terminplan hat." Mom lächelt, "ja, das ist ungewohnt, aber es tut dir gut. In der letzten Zeit hast du schlimm ausgehen. Deine Haut war eingefallen, deine Stimmung eher aggressiv und nichts konnte dich wirklich beruhigen abgesehen von Audrey. Sie ist bereits aus der Krankenstation entlassen worden und ihre Großmutter ist bei ihr. Diese freut sich endlich mal sich um ihre Enkelin kümmern zu können und bringt ihr immer etwas zu essen mit. Ihre Familie ist zurück nach Portland oder Bosten." Ich nicke und damit verlasse ich meine Gemächer.

"Wieso bist du eigentlich wieder zurück?" frage ich Constance. Sie lächelt, "deine Eltern baten darum das ich zurückkomme und ein wenig dir und Audrey helfe. Mein Mann ist ebenfalls hier, er war überrascht das man ihn ebenfalls eingeladen hat, da er nicht viel von der Krone hält." Ich nicke und suche Audrey, welche ich mit Rosi im Wintergarten vorfinde. Rosi hat ein Buch bei sich und liest Audrey daraus vor.

Leicht lächle ich und Constance klopft sanft an den Türrahmen des Wintergartens. Rosi dreht sich um und lächelt leicht. Audrey blickt nicht nachhinten, ich laufe zu ihr und küsse ihren Kopf, "hast du gut geschlafen?" frage ich und sie brummt einen zustimmenden Ton. "Das ist Constance, sie ist meine älteste Hofdame und wohnt eigentlich nicht mehr hier, wurde aber wegen der Umstände hierhergebeten. Sie war meine Nanny, Lehrerin und die Dame, die mir das Backen beigebracht hat." Ich winke Constance zu mir und sie neigt den Kopf, "es ist mir eine Ehre sie kennenzulernen Mrs. Marshall." Constance hält ihr die Hand hin und Audrey schüttelt sie leicht.

Just a Vampire KingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt