Just a Vampire King

Die Zwillinge

Theo:

Der Frühling ist in seiner vollen Blüte. Draußen bläst ein leichter Wind und man riecht das Gras und die verschiedenen Blumen auf den Wiesen rund um den Palast. Man hört das Geflüster von den Angestellten, während mein Großvater auf dem Thron sitzt und dem Parlament zuhört.

Ich sitze ebenfalls hier, aber auch nur weil ich das Alleinsein gerade nicht ertrage. Ich lerne für die Abschlussprüfungen, die in wenigen Tagen anstehen. Mom ist langsam auf dem Weg der Besserung und Dad ist bei ihr. Sie sind für sich und halten sich bedeckt.

Rosi kommt auch täglich vorbei und entweder sitzt sie einfach bei Mom, während sie lernt oder die beiden sitzen im Garten und Rosi liest Mom etwas vor. Dr. Dracula hat den Palast für eine Zeit verlassen, er hat das Ganze nicht so gut verkraftet wie Lydia oder Abby. Auch Lewis hat sich stark zurückgezogen als er sicher war, dass Mom über den Berg war.

Bis jetzt wurden viele Vampire des Amtes erhoben, andere wurden nach England zurückgeschickt. Heute kommt uns der Hof aus Frankreich besuchen. Dabei ist auch eine sehr junge Herzogin, die wohl jedem schöne Augen machen soll, ich bin gespannt.

Es ist das erste Mal, das wir wirklich Gäste empfangen. Opa sieht mich kurz an, aber er scheint in Gedanken zu sein. "Deine Mutter sitzt hinter Dir im Garten." sagt er und ich schaue aus dem Fenster, stimmt, Mom sitzt dort. Ihre Haare fallen in Wellen über ihren Rücken und sie hat Sonnengelbes Kleid an und steht barfuß im Gras.

Sie sieht hübsch aus, Philipp der ebenfalls hier sitzt, schaut auch zu ihr und lächelt. Abby liegt im Bett, sie ist oft sehr müde wegen dem Baby. Weshalb Cathy bei ihr ist und die beiden zusammen lernen oder über alles Mögliche sprechen.

Seit dem Vorfall hat sich einiges geändert. Das Parlament wurde teilweise entlassen und Opa hat alle Entscheidungen vorerst nur mit ausgewählten Mitgliedern des Parlaments getroffen. Nur selten sprach er mit Dad über Angelegenheiten, aber da konnte Dad ihm einen guten Ratschlag geben.

"Sie hat wohl heute einen guten Tag." sagt Philipp und dreht sich wieder um. Ich drehe mich ebenfalls um und genau in diesem Moment geht die Tür auf und die Adeligen aus Frankreich treten ein. Opa und Oma lächeln, doch ich blicke jeden nur kurz an. Ich weiß, warum alle diese Herzogin schön finden, die Perfekte Frau, doch ich verziehe das Gesicht. Ich habe auf sowas keine Lust, die letzte die so aussah, hat am Ende meine Mutter umbringen wollen. Danke, ich verzichte.

Alle verneigen sich, aber ich blicke bloß auf meine Zettel und frage Philipp etwas, wobei er mir nochmals die Aufgabe erklärt. "Eure Königlichen Hoheiten, vielen Dank dass sie uns empfangen." höre ich einen Mann sagen, Großvater wird das schon klären.

Während ich weiterlese und lerne, blende ich am Ende alles aus, bis mich jemand antippt. Ich schaue auf, "man hat dich was gefragt." sagt Philipp und ich schaue fragend in die Runde, "und was wurde ich gefragt?" frage ich nach, "ob du eine Runde spazieren möchtest mit der Herzogin." erklärt meine Großmutter, "Warum?" frage ich und blicke meine Großmutter mit einem leicht entsetzten Blick an, "sie hatte gefragt." Ich nicke, "aha, nein will ich nicht." Damit lerne ich weiter, bis ich keine Lust mehr habe und aufstehe.

Ich laufe barfuß an der Herzogin vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen. Bevor ich die Tür erreichen kann, geht diese auf, "Sir, ein Verwandter von Ms. Marshall ist hier." erklärt der Butler und ich gebe meinem Großvater ein Zeichen, das ich mich darum kümmere.

Ich laufe dem Butler nach und sehe Oskar. Er lächelt mich an und ich sehe auf den Boden, wo zwei Babyschalen stehen, "das wird Mom mehr als Freuen." Sage ich und umarme Oskar, "danke." sagt er und ich sehe die Zwillinge an, die in ihren Babyschalen schlafen. "Die sind so klein. Komm, Mom ist im Garten und Dad ist im Wintergarten." Damit nehme ich eine Babyschale und er nimmt die andere.