Ich stütze meinen Kopf auf meinen Händen ab, als ich wieder hinter meinem Schreibtisch sitze. Riley ist direkt in seinem Büro verschwunden. Wieso habe ich mich schon wieder darauf eingelassen? Eigentlich war ich sauer auf ihn und was macht er?
Er vögelt mich auf dem Konferenztisch, an dem wir gerade noch über non-existente Probleme gesprochen haben mit meinen Arbeitskollegen.
Wir haben nicht einmal die Tür abgeschlossen. Es hätte also zu jeder Zeit jemand hereinkommen können.
Riley hat seine Hose wieder hochgezogen und ist dann einfach aus dem Raum geflohen. Ich verstehe diesen Typen nicht.
Stöhnend richte ich meinen Blick auf den PC vor mir, obwohl ich mich ohnehin nicht auf die Arbeit konzentrieren kann.
Ich spüre Rileys Hände nach wie vor auf mir und meine Gänsehaut kommt alleine von dem Gedanken an ihn und mich zusammen auf dem Konferenztisch.
Schnell schüttle ich mich aus meinen Gedanken. Ich tippe auf der Tastatur von meinem PC herum.
Nach einer halben Stunde wird die Tür von Rileys Büro aufgerissen und er stürmt an meinem Platz vorbei. "Sagen Sie alle meine Termine für heute ab."
Als ich gereizt schnaube, kommt er rückwärts zurückgelaufen und schaut zur mir.
Mit einem kleinen Lächeln fügt er ein "Bitte" hinzu und ich muss unwillkürlich lächeln und nicke ihm zu.
Jetzt bin ich noch verwirrter als vorher.Riley hat sich den ganzen restlichen Tag nicht mehr im Büro blicken lassen und ich beschließe, für heute Feierabend zu machen.
Alex kommt mit einem strahlenden Lächeln in das Zimmer, gerade als ich meine Jacke anziehe. "Was machst du heute noch?", fragt er mich.
Ich streife mir meinen Mantel über und hebe meine Tasche vom Boden auf. "Ich habe nichts mehr geplant und du?"
"Alexandra, Loren und ich gehen heute in eine angesagte Bar hier um die Ecke. Willst du vielleicht mitkommen?"
Eigentlich habe ich keine Lust, allerdings denke ich mir auch, dass etwas Ablenkung mir vielleicht guttun würde nach meinem wiederholten Techtelmechtel mit dem Boss.
Also nicke ich und wir treffen uns unten im Foyer mit den anderen Mädels.
Nachdem wir uns umarmt haben und Alexandra mir Loren vorgestellt hat, gehen wir einen Block weiter.
Die frische Luft tut meiner nach wie vor erhitzten Haut richtig gut und mit jedem Schritt weg von diesem Gebäude fällt mir das Atmen etwas leichter.
Die Anspannung in meinen Schultern lässt nach und ich bin bereit für einen schönen Abend mit meinen Freunden.Die Bar ist süß eingerichtet. Es ist alles sehr gemütlich mit ein paar Sesseln und ein paar Sofas in den Ecken. Die Wände sind mit Backsteinen geschmückt und überall hängen die buntesten Bilder.
"Wow", sage ich, als wir uns auf eine der wenigen freien Plätze setzen.
"Jeder staunt, wenn er die Bar zum ersten Mal betritt", lacht Alexandra und ich nicke zustimmend. Ich kann verstehen warum.
Wir bestellen uns eine Runde Sex on the Beach und unterhalten uns fröhlich miteinander, bis das Thema aufkommt, von dem ich dachte, dass ich damit heute nicht mehr konfrontiert werde. "Sag mal, was war das eigentlich für eine schräge Sache heute mit Billingsley?", fragt Alex an mich gewandt und nimmt einen weiteren Schluck von seinem Getränk.
Wir haben mittlerweile zu einem Gin Tonic geswitched, der eindeutig mehr meinem Geschmack entspricht.
"Ja, ich hatte das Gefühl, dass er noch bissiger war, als er es sonst schon ist", schaltet sich jetzt auch Alexandra ins Gespräch ein.
Loren sitzt ruhig da und beäugt uns abwechselnd.
Als mein Blick auf Loren fällt, winkt Alexandra ab. "Keine Sorge. Loren weiß Bescheid."
Ich ziehe eine Grimasse. "Ich habe auch keine Ahnung, was heute mit ihm los war." Ich hoffe mein Stottern fällt hier niemandem am Tisch auf.
Alex beäugt mich skeptisch und ich ziehe schnell die Schultern nach oben.
Er zieht eine Augenbraue nach oben und dann fällt bei ihm der Groschen. "Nein, oder", schreit er beinahe und ich blicke ihn erschrocken an. Oh scheiße.
"Was?", frage ich beiläufig und leere im nächsten Augenblick mein halb volles Glas vor mir. Mich dreht es schon ein wenig, aber ich brauche das gerade. Ich will meine Gedanken von Riley wegreißen."Ihr hattet was?"
Ich schüttle schnell mit dem Kopf. Das darf niemals rauskommen. Niemals und unter keinen Umständen.
"Nein", zucke ich mit den Schultern und versuche, dabei überzeugend zu klingen. Alexandra bemerkt die unangenehme Stimmung und sie winkt ab. "Du weißt genau, dass B niemals was mit jemanden aus der Firma anfangen würde."
Alex nickt verständnisvoll. Loren bleibt seltsam ruhig und widmet sich ihrem Getränk. Ich habe das Gefühl, dass da noch mehr ist, was Loren uns nicht erzählt.
Ich schaue sie fragend an. Als sie meinen Blick sieht, rollt sie mit den Augen. "Okay", atmet sie schwer aus, "vielleicht ist das nicht ganz wahr, dass er niemals etwas mit jemanden aus der Firma hatte."
Meine Kehle wird trocken. Ich starre sie mit offenem Mund an.
Alexandra und Alex überhäufen sie mit Fragen über gewisse Dinge, die ich natürlich auch weiß. Ich schaffe es nicht, ein Wort zu sagen. Ich schüttle den Kopf. "Ich muss mal auf die Toilette", sage ich trocken und stehe schnell auf.
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Unmoralisch
RomanceLinas Traum wird wahr: eine der angesehensten Firmen in ganz Los Angeles bietet ihr einen Arbeitsvertrag an. Nach dem Abschluss ihres Studiums wünscht sie sich nichts sehnlicher, als endlich mit ihrem gelernten und hart erarbeiteten Wissens ihr eige...