Teil 12

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"Ich werde nie wieder unter der Woche trinken", sage ich, als ich zu Alexandra in den Aufzug steige.
Sie lacht. "Sag Nichts, was du nicht einhalten kannst."
Wir sind mittlerweile beim Du und ich verstehe mich super mit ihr. Sie und Alex sind so ungefähr die wichtigsten Bezugspersonen auf der Arbeit und ich bin froh, dass ich die beiden kennenlernen durfte.
Mit einem kleinen Winken verabschiede ich mich von ihr und laufe zu meinem Büro, das hinter der vorletzten Tür des Ganges ist.
Die Tür ist geschlossen. Komisch, denn normalerweise steht sie immer offen, wenn ich frühs in die Arbeit komme.
Ich seufze, weil ich in der einen Hand den Kaffeebecher für Mr Billingsley halte und in der anderen einen Ordner mit Papierkram, den mir Sabrina vorhin noch in die Hand gedrückt hat. Alleine bei dem Namen schrillen sämtliche Alarmglocken in meinem Kopf und ich rolle unwillkürlich mit den Augen.

Langsam gehe ich in die Hocke und stelle den Kaffeebecher auf dem Boden ab, dass ich die Tür öffnen kann.
Als ich die Tür einen Spalt aufgemacht habe, hebe ich den Kaffeebecher vom Boden auf und stoße sie mit meinem Hintern ganz auf.
Aus dem Büro von Mr Billingsley höre ich seine Stimme. Er scheint mal wieder wütend zu sein. Na toll. Das verspricht ja einen super Arbeitstag.
Ich stelle den Becher mit dem schwarzen Kaffee auf meinen Schreibtisch und lege den Ordner sorgfältig vor meinen PC, den ich direkt anschalte.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich gerade in Rileys Büro gehen soll oder ob er mich nicht sofort wieder rausschmeißt. Ich verstehe sowieso nicht, warum er heute schon eine halbe Stunde eher im Büro ist, denn normalerweise ist er so ungefähr der Letzte, der das Gebäude betritt. Natürlich kann er sich das auch erlauben, er ist immerhin der Chef hier.

Als ich seine dunkle Stimme nicht mehr höre, riskiere ich es und klopfe an der schweren Tür meines Bosses.
"Hm", höre ich von innen und öffne die Tür nur soweit, dass ich meinen Kopf hereinstecken kann.
"Entschuldigung, Mr Billingsley", setze ich an. "Ich habe Ihren Kaffee dabei."
"Stellen Sie ihn einfach auf meinem Tisch ab."
Er rauft sich die Haare und atmet schwer aus. Das Blatt Papier vor ihm muss ihn ganz schön aus der Fassung bringen.
Ich ertappe mich dabei, wie ich kurz darauf schaue. Es handelt sich um die Verkaufszahlen der Produkte vom vergangenen Jahr. "Da ist ein Fehler drinnen", murmle ich vor mich hin und halte mir direkt den Mund zu.
Riley schaut mich endlich an und legt seine Stirn in Falten. "Wie bitte?", fragt er etwas gereizt. "Nichts", erwidere ich und wende mich gerade zum Gehen.
"Ms Koslow", ruft er mir hinterher, "ich habe Ihnen doch schon mal gesagt, dass es verdammt unhöflich ist, nicht zu antworten."
Langsam drehe ich mich um und laufe zu ihm zurück.
Sobald ich neben ihm an seinem Schreibtisch stehe, rieche ich sein Cologne. Es ist ein leicht herber und männlicher Duft. Sein Duft bringt mich so aus dem Konzept, dass ich nicht einmal mehr weiß, warum ich eigentlich hier stehe.
"Also?", reißt mich seine Frage aus meinen Gedanken.
Ich schüttle schnell den Kopf und widme mich dann den Papieren, die vor ihm liegen.
Ich lehne mich etwas über seinen Platz, um eine bessere Sicht darauf zu bekommen.
Als ich mich nach vorne bewege, bemerke ich, wie sich seine Atmung beschleunigt und ich muss zugeben, dass mich das etwas anmacht.
Sein Atem streift meinen Hals und ich muss mich sehr beherrschen, mich nicht einfach umzudrehen und meine Lippen auf seine zu pressen.
"Die Zahlen hier stimmen nicht", deute ich auf eine unterirdische Summe. "Es fehlen genau 8.350 Dollar", zucke ich mit den Schultern.
"Wie haben Sie das so schnell ausgerechnet?"
"Ich habe einen Abschluss im Wirtschaftswesen und naja ich bin ziemlich gut mit Zahlen, schätze ich." Ich will mich gerade aufrichten, da merke ich eine kalte Hand, die langsam an meinem Bein hochfährt.
Sofort ziert meine Arme eine angenehme Gänsehaut und ich muss für einen kurzen Moment meine Augen schließen.
"Wa-s tu-n..." Ich schaffe es nicht, den Satz zu beenden, da seine Hand jetzt noch weiter nach oben geht.

"Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Sie hier bei mir falsch aufgehoben sind, wenn Sie so eine Zahlenmaus sind", sagt er, während seine Finger jetzt über meinen Slip streichen.
"Ich glaube nicht, dass ich bei Ihnen.." Ich muss kurz unterbrechen, da er nun meine Knospe mit seinen langen Fingern massiert und ich keinen klaren Gedanken mehr fassen kann.
"Was wollten Sie sagen, Ms Koslow?"
Ich versuche, mich zu beherrschen, um nicht gleich einen Orgasmus zu bekommen alleine durch seine Stimme und selbstverständlich seine Finger, die mich sanft massieren.
"Ich glaube, dass ich bei Ihnen genau richtig bin", atme ich schwer aus.
Ich merke, wie sich mein Körper verkrampft und ein warmes Gefühl meinen Körper durchströmt und ich mich nach vorne beuge, um meinen Orgasmus voll und ganz auszukosten.
Ich lege meinen Kopf in den Nacken und komme langsam wieder zu Atem.
Riley kommt nahe an mein Ohr. "Unterschreiben Sie die Erklärung", raunt er in mein Ohr.
Ich nicke nur nach wie vor berauscht von meinem schnellen aber intensiven Hochgefühl.

UnmoralischWo Geschichten leben. Entdecke jetzt