Teil 30

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"Er will sich heute mit dir treffen?", fragt Alex durch meinen kleinen iPhonehörer.
Ich lache und zucke mit den Schultern. "Ja, zumindest hat er das so geschrieben, aber ich habe keine Ahnung, was ich anziehen soll", stöhne ich frustriert.
„Ich bin in fünfzehn Minuten bei dir." Mit diesem Satz legt er auf und ich muss lachen. Alex ist echt der allerbeste Freund, den man sich wünschen kann.

Wie versprochen, steht Alex fünfzehn Minuten später vor meiner Wohnungstür. Er geht selbstverständlich zu meinem Kleiderschrank und öffnet ihn. "Hm", kramt er darin herum und zieht anschließend einen grauen engen Rock heraus und ein weißes Croptop.
Er hält mir die Sachen hin und deutet mir schweigend an, mich umzuziehen. Ich tue ihm den Gefallen und schlüpfe in das von ihm gewählte Outfit. Es sieht zugegeben super aus. Der Rock betont meinen Arsch, ist aber nicht zu aufdringlich, und der kleine Ausschnitt des Croptops zeigt meine Brust, aber gibt auch nicht zu viel Preis.
Ich blicke mit offenem Mund im Spiegel an mir herab. "Wow." Ich drehe mich noch ein paar Mal.
Alex hat mir währenddessen meine schwarzen Pumps und ein schwarze Lederjacke geholt.
Ich ziehe beides an und betrachte mich erneut im Spiegel. "Warum..wie", setze ich an, doch Alex unterbricht mir. "Dank mir später, Süße", lacht er und sieht mich prüfend an.
"Hm, was machen wir jetzt mit deinen Haaren", stellt er sich eher selbst die Frage und hebt einen Finger. "Wo ist dein Glätteisen?", geht er selbstverständlich in Richtung des Badezimmers.
"Im unteren Schub im Bad", rufe ich ihm hinterher.
"Schon gefunden." Alex platziert mich auf einem der Küchenstühle und glättet mir die Haare, bevor er mir mein Make-up etwas auffrischt.
"Sag mal, kann es sein, dass du deinen Job verfehlt hast, Darling?"
Alex verteilt etwas Blush auf meine Wangen. Er lacht und legt den Pinsel wieder weg. "Naja, das kommt davon, wenn man mit drei Schwestern groß wird, schätze ich."
Er betrachtet mein Gesicht. "Bist du ready?", fragt er und zieht eine Augenbraue nach oben. Er gibt mir die Hand und führt mich zu dem großen Spiegel in meinem Flur. Ich trete näher heran und kann es nicht glauben, dass ich das hier gerade bin.
"Verdammt", flüstere ich und drehe meinen Kopf zur Seite. Alex hat wirklich Alles rausgeholt.
Er hat mir leicht glitzernden Lidschatten auf meine Augen gelegt, der meine blauen Augen zum Strahlen bringt, und meine Wangen ziert ein zarter Rotton.
"Wie findest du es?" Er setzt sich in die Küche.
Ich laufe ihm hinterher und stemme meine Hände in die Hüften. "Ich liebe es", springe ich auf und ab und Alex lacht.
"Freut mich und jetzt gehe ich aber mal lieber, weil es ist fast 20 Uhr. Dein Schätzchen sollte jeden Moment vor deiner Tür stehen", zwinkert er mir zu und ich strecke ihm die Zunge heraus.
An der Tür drücke ich ihn nochmal kurz an mich und bedanke mich bei ihm.

Sobald er weg ist, werde ich schon wieder nervös. Zum Glück rettet mich die Klingel aus der Nervosität und ich öffne langsam die Tür, nachdem ich nochmal tief durchgeatmet habe.
"Hey." Amir steht in einer schwarzen engeren Jeans und einem dunkelblauen Hemd vor meiner Tür und lächelt mich mit strahlend weißen Zähnen an. Ich erwidere sein Lächeln und presse ein nervöses "Hey" heraus.
Schnell schnappe ich mir meinen graue Clutch und wir gehen gemeinsam zu seinem Wagen heraus.

Wir bleiben vor einer schwarzen G-Klasse stehen und er öffnet mir die Tür, bevor er mir eine Hand reicht, sodass ich leichter einsteigen kann. "Sie sehen heute übrigens bezaubernd aus, Ms Koslow", schließt er die Tür.
Er steigt auf der Fahrerseite ein und schnallt sich an.
"Danke, Mr A...", stocke ich und schaue ihn fragend an. Er lacht und biegt in den Verkehr ein. "Aziz. Amir Aziz." Der Name passt einfach perfekt zu ihm. Ich nicke. "Danke, Mr Aziz."
Er hat einen Apfel-Zimt-Duftbaum in seinem Auto hängen und ich liebe den Geruch. Fasziniert schaue ich mich in seinem Auto um. "Gefällt dir mein Baby?", fragt er, ohne mich anzusehen. Ein kleines Lächeln umspielt seine Lippen. Natürlich lieben Männer Komplimente über ihr Auto.
"Ich liebe es. G-Klassen stehen auf jeden Fall auf meiner Lieblingsauto-Liste", lache ich.
Der Rest der Fahrt verläuft schweigend, bis wir vor einer kleinen unscheinbaren Bar zum Stehen kommen.

UnmoralischWo Geschichten leben. Entdecke jetzt