"Nein", entgegnet er trocken und lehnt sich entspannt zurück.
Jetzt reicht es mir. "Ich weiß nicht, was Sie für ein Spiel spielen, aber ich habe keine Lust darauf."
Ich stehe auf und wende mich zum Gehen.
Er hält mich nicht auf und sagt auch nichts mehr, was mich darin bestärkt, dass ich gerade genau richtig handle, indem ich gehe.Als ich aus dem Gebäude trete, fängt es gerade das Regnen an und ich beschließe, mir noch schnell einen Kaffee zu holen, bevor ich mich zuhause in mein Bett kuschle und meine Serie weiterschaue.
Auf dem Weg in das kleine Café rufe ich Kelly an, die im nächsten Moment vor dem Café steht und mit zu mir in meine Wohnung geht. Einen Mädelsabend. Das ist genau das, was ich heute brauche.
"Lass uns doch was trinken gehen", setzt meine beste Freundin ihren gelernten Hundeblick ein. Ich schüttle genervt den Kopf. "Mir ist heute nicht so nach feiern", sage ich abgehakt.
Kelly lässt nicht locker.
Sie geht zu meinem Kleiderschrank und zieht einen schwarzen langen Hosenanzug heraus. Sie zeigt erst auf den Hosenanzug und dann auf mich. "Anziehen. Los", sagt sie mit Nachdruck und ich gebe mir gar keine Mühe, ihr zu widersprechen.
Wenn Kelly sich etwas in den Kopf gesetzt hat, kann man sie eh schlecht davon abbringen. Aber ich muss zugeben, dass das auch eine Eigenschaft von ihr ist, die ich am meisten an ihr liebe.
Ich rolle mit den Augen und quetsche mich in den Hosenanzug rein.
Kelly schminkt mir die Augen und zieht einen kleinen Eyeliner-Strich über meinen Augen. Ich wünschte, ich könnte mich genauso gut schminken, wie sie es kann.
Ich glätte mir noch schnell über meine Haare und im nächsten Augenblick sitzen wir in einem Taxi.
"Wo fahren wir überhaupt hin?"
Kelly zieht gerade ihren Lippenstift nach und packt ihren kleinen Spiegel wieder weg. "In einen Club, der neu aufgemacht hat. Es soll der Wahnsinn sein. Das habe ich zumindest von meinen Arbeitskollegen gehört."Gerade als wir vor der Tür aussteigen wollen, vibriert mein Handy. Eine Nachricht von Unbekannt. Ich tippe auf die Nachricht.
Bringen Sie mir die unterschriebene Verschwiegenheitserklärung bitte morgen in meinem Büro vorbei.
Mehr steht da nicht. Ich schüttle den Kopf.
Woher haben Sie meine Nummer?
Ich tippe die Nachricht nervös ein. Kelly zieht mich direkt weiter und ich drücke noch schnell auf Senden. Ein paar Sekunden später vibriert mein Handy erneut.
Ich behalte eben über Alles die Kontrolle, Ms Koslow.
Ich kann sein dämliches Grinsen gerade bildlich vor mir sehen und beiße meine Zähne so hart aufeinander, dass ich knirsche.
Kelly sieht mich verwirrt an. Aber ich winke schnell ab, bevor sie mich zum Eingang zerrt.Am Eingang werden unsere Ausweise kontrolliert und wir gehen durch einen langen Flur, in dem sich direkt rechts die Garderobe befindet, wo wir unsere Jacken abgeben.
Sobald wir weiterlaufen, spüre ich schon den Bass in meinem Körper dröhnen. Sie spielen gerade ein spanisches Lied, das ich aus meinem Lieblingsfilm Culpa Mia kenne.
Ich fange direkt an, zu tanzen, als wir die Tanzfläche betreten.
Kelly kommt mit zwei Drinks zu mir herüber gelaufen und hält mir einen Becher Gin Tonic hin. Sie weiß, dass das mein Lieblingsgetränk ist, seit wir achtzehn Jahre alt sind.
Wir bewegen uns rhythmisch zu den unterschiedlichen Songs und gerade als Britney anfängt, zu singen, vibriert mein Handy erneut.Hat Ihnen schon mal Jemand gesagt, dass es unhöflich ist, nicht zu antworten.
Was bildet er sich ein?
Wir sind nicht im Büro. Sie dringen in meine Privatsphäre ein. Das ist Ihnen hoffentlich bewusst.
Es vergehen ein paar Minuten, in denen ich weiter tanze und er nicht antwortet.
Oh, Ms Koslow, Ihnen ist anscheinend nicht bewusst, wo ich überall bei Ihnen eindringen werde.
Seine geschriebenen Worte lassen meine Kehle trocken werden und ich exe mein Glas in einem Zug. Kelly schaut mich mit großen Augen an, nickt mir dann aber zu.
Langsam spüre ich das dritte Glas Gin Tonic und ich muss pinkeln.
Ich rufe Kelly schnell zu, dass ich auf die Toilette gehe und quetsche mich dann durch die verschwitzten Menschenmassen. Ein paar Typen streichen mir über meinen Arsch, aber das ist mir egal.
Anstatt auf die Toilette zu gehen, gehe ich nach draußen an die frische Luft und zücke mein Handy.
Ohne weiter nachzudenken, habe ich auch schon Rileys Nummer gewählt.
"Ms Koslow", ertönt seine tiefe und maskuline Stimme am anderen Ende des Hörers.
Ich schlucke und versuche, einen klaren Gedanken zu fassen. "Wo werden Sie eindringen?" Wow ich habe so lange nach den richtigen Worten gesucht, nur dass das dabei rauskommt? Wahnsinn.
"Das erkläre ich Ihnen, sobald Sie die Erklärung unterschrieben haben."
Ich rolle mit den Augen. "Ich will es aber jetzt wissen", lache ich und werde plötzlich sauer. Kann er nicht einmal das tun, was man von ihm verlangt?
Gerade als er zum Weiterreden ansetzen will, unterbreche ich ihn. "Wissen Sie, eigentlich ist es mir vollkommen egal. Sie sind mir egal, Ihr Techtelmechtel mit Sabrina ist mir egal und einfach Alles ist mir egal."
Ich will gerade auflegen, da meldet er sich zu Wort. "Unterschreiben Sie es einfach und dann werde ich all Ihre Fragen beantworten", sagt er. "Denken Sie darüber nach."
Ich stoße nur ein "Mhm" heraus und lege dann auf.
Meine Beine zittern und ich weiß nicht, ob es an der kalten Luft hier draußen liegt oder eher an dem Telefonat von gerade.
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Unmoralisch
RomanceLinas Traum wird wahr: eine der angesehensten Firmen in ganz Los Angeles bietet ihr einen Arbeitsvertrag an. Nach dem Abschluss ihres Studiums wünscht sie sich nichts sehnlicher, als endlich mit ihrem gelernten und hart erarbeiteten Wissens ihr eige...