Hey! Das nächste Kapitel kommt schon jetzt, weil es mein persönliches Lieblingskapitel ist und ich es euch nicht länger vorenthalten wollte! Viel Spass! <3<3<3
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Um die Jungs nicht zu beunruhigen, sagte ich ihnen nichts von dem erneuten Zettel, den ich gefunden hatte. Schon gar nicht, wenn noch ein Gast wie Colin bei uns war. Morgen würde ich das Problem sicherlich auch noch ansprechen können, ausserdem konnte ich heute Abend sowieso nichts mehr daran ändern.
Was aber nicht hiess, dass ich es mit der Angst zu tun bekam. Dieser Unbekannte, der diese Zettel in meine Sporttasche gestopft hatte, musste wissen, wo ich arbeitete.
Er wusste höchstwahrscheinlich, oder sogar mit ziemlicher Sicherheit, wer ich war.
Und, was am meisten Panik in mir verursachte...er war mir unglaublich nahe. Bedrohlich nahe, um es genauer auszudrücken.
Er war da gewesen, als ich geduscht hatte. Ganze Zweimal.
Er hätte mich mit Leichtigkeit erledigen können, wäre das sein Ziel gewesen. Da er das aber noch nicht getan hatte, hiess für mich, dass er etwas anderes mit mir vorhatte. Was nicht gerade besser war.
Wenn ich sein Ziel nicht kannte, konnte ich auch nicht dagegen vorgehen, was die Situation für mich miserabel und undurchschaubar machte.
Ich musste nun jederzeit damit rechnen, dass er, oder vielleicht auch sie, wieder auftauchen und ein krummes Ding abziehen würde.
Und solange ich diesen Unbekannten nicht geschnappt hatte, würde ich ganz sicher keine einzige Nacht mehr ruhig schlafen können, was noch mehr Stress für mich und die Jungs bedeutete.
Ich wollte ihnen mit meiner Schlaflosigkeit und den Alpträumen keine Sorgen bereiten, gewiss nicht, aber ich konnte meinen Verstand nicht kontrollieren, wenn ich schlief.
Im Schlaf erinnerte sich mein verletztes Herz an all die Dinge, die ich im letzten Jahr hatte ertragen müssen. Im Schlaf holte mich die Vergangenheit wieder ein und war erbarmungslos, wie schon so viele Male zuvor.
Als ich schon über eine Stunde, es war bereits halb 1, keine Geräusche mehr von unten gehört hatte, schien es für mich sicher zu sein, runter in die Küche zu gehen.
Um zu putzen, versteht sich, was für eine Überraschung...
Wenn ich schon nicht schlafen konnte, dann wollte ich wenigstens etwas Sinnvolles mit meiner Zeit anfangen. Ausserdem war ich mir sicher, dass meine Lost Boys ein völliges Chaos hinterlassen hatten, so, wie ich das mitbekommen hatte. Es würde also viel zu tun geben.
Schon in meinem Pyjama bekleidet schlich ich leise die grosse Treppe hinab, den Flur entlang, direkt in die Küche, wo mich tatsächlich ein wortwörtliches Schlachtfeld erwartete.
Die nicht abgewaschenen Teller lagen in der Spüle, Gläser und eklige Essenreste auf dem Tisch, wenn nicht sogar auf dem Boden.
Es war kein schöner Anblick.
Ich schnappte mir sofort einen Lappen und machte mich an die Arbeit, nachdem ich das Licht eingeschaltet hatte.
Nach nicht einmal einer Dreiviertelstunde war ich fertig, was mich selbst überrascht hatte. Es war wohl doch nicht so ein grosses Chaos gewesen, wie ich zuerst gedacht hatte. Jedenfalls war ich schnell Herrin darüber geworden.
Das war jedoch schlecht für mich - denn nun, als ich nichts mehr zu tun hatte, was mich ablenkte, wanderten meine Gedanken wieder zu den Zetteln zurück, die Oben in meinem Zimmer auf meinem Nachttischlein lagen.
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Gangs 2 - Lost Boys
Teen FictionCierra Foster hat vieles hinter sich, das sie lieber vergessen möchte. Aber selbst mit neuem Namen und neuem Wohnort muss sie lernen, dass man seiner Vergangenheit nicht so einfach aus dem Weg gehen kann...