Fire and Gasoline

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Am nächsten Tag war es dann soweit, ich war bereit, einen meiner bis jetzt grössten Pläne überhaupt in die Tat umzusetzen.

Ich würde mich absichtlich entführen lassen.

Klang bescheuert, war es wahrscheinlich auch, da war ich mir nicht ganz sicher.

Aber ich musste daran glauben, dass alles klappen und gut ausgehen würde, ich musste optimistisch sein, denn niemand anderes tat es.

Als ich jedem meinen grossen Plan offenbart hatte, waren meine Freunde ausgerastet. Jeder einzelne von ihnen hatte versucht, mich daran zu hindern, so ein grosses Risiko einzugehen.

Und das war es auch, das war mir bewusst, nur musste ich dieses Risiko eingehen, um die Wahrheit zu erfahren, es gab keine andere Möglichkeit.

Wer auch immer mich entführen wollte, hatte etwas vor, es ging dabei nicht nur um Geld. Es ging um etwas anderes, und ich musste herausfinden, um was.

Colin war nicht umsonst dafür bezahlt worden, mich auszuspionieren und mich zu beobachten, das hatte mit der Entführung an sich nichts zu tun. Diese Leute hatten etwas über mich erfahren wollen.

Die grosse Frage war nur: Was?

Was hatten sie geplant? Was hatten sie vor und vor allem, was hatte das alles mit mir zu tun?

Ich hatte schon lange nichts mehr mit Gang Angelegenheiten am Hut, daran konnte es also nicht liegen.

„Cierra?" hörte ich die Stimme von Candice, als sie mein Zimmer betrat, „ich hab alle Rechnungen bezahlt, wie du es verlangt hast. Obwohl ich immer noch finde, das ist viel zu nett von dir."

„Nein Candice," entgegnete ich selbstsicher und stand von meinem Bett auf, „das ist Taktik. Colin ist somit auf unserer Seite, er ist hier nicht der Böse. Er hat nur Geld gebraucht und das habe ich ihm jetzt gegeben, es gibt keinen Grund mehr für ihn, gegen uns zu arbeiten."

„Trotzdem war das zu nett, es waren über 100'000, die ich von deinem Konto an seines überwiesen habe," meinte Candice besorgt und legte eine Hand auf ihren Bauch, „aber das ist ja deine Sache."

„Genau...und jetzt zu einem anderen Thema, wie geht's dir? Und warum bist du überhaupt hergekommen? Ist das nicht viel zu anstrengend für dich?"

„Xavier brauchte etwas Zeit alleine mit Ashton, jetzt, wo er wieder wach ist. Ich wollte ihnen dabei nicht in die Quere kommen, ausserdem macht mich Xavier wahnsinnig! Er macht sich wegen allem Sorgen und fasst mich mit Samthandschuhen an! Unglaublich, dieser Mann!" Candice schüttelte den Kopf und setzte sich danach auf einen Stuhl, um sich an ihre schmerzenden Füsse zu fassen und sie zu massieren.

„Und ich hab immer Hunger, immer! Ich esse richtig eklige Sachen!" redete sie weiter und ich fing an zu lachen. Das war doch ganz normal während einer Schwangerschaft. Sie musste nun mal für zwei essen.

„Aber du hast doch noch irgendwas anderes auf dem Herzen, ich sehe es dir doch an."

Schon seit gestern Abend war Candice ständig um mich herumgeschlichen, als hätte sie mir etwas mitteilen wollen.

„Du hast mich durchschaut," gab sie zu und lächelte, „ich-ich bin noch aus einem anderen Grund hergekommen. Cierra, ich weiss, du wolltest eigentlich all diese Gang Sachen hinter dir lassen...aber nicht unsere Freundschaft, oder?"

„Natürlich nicht Candice! Du bist und bleibst meine beste Freundin!" versicherte ich der Schwangeren sofort mehrmals und sie schien sich etwas zu beruhigen.

„Gut," sagte Candice dann, „denn...ich wollte dich fragen, ob du vielleicht die Patentante von unserem Kind sein möchtest? Wir haben gedacht, du wärst perfekt dafür."

Gangs 2 - Lost BoysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt