Des Rätsels Lösung

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Das war doch alles völlig absurd und surreal.

Mein Vater und am Leben? Pah, ja natürlich, und Schweine konnten fliegen!

Egal, was dieser komische Boss zu sich genommen hatte, es mussten echt heftige Drogen sein, wenn sie solch starke Halluzinationen verursachen konnten. Also ehrlich, ein Toter, der wieder aufersteht? Das kannte ich nur aus der Bibel.

„Nein, mein Vater ist im Gefängnis gestorben. Der Staat hat meine Mutter darüber informiert. Da kann keine Verwechslung vorliegen." Für mich bestand kein Zweifel, das war alles ein grosser Fehler.

„Bist du dir da so sicher, liebste Cierra?" hakte der Mann nach und beobachtete jede meiner Reaktionen auf seine Worte.

Ich fand das Ganze immer noch lächerlich, das war alles doch gar nicht möglich.

„Natürlich bin ich mir sicher!" schrie ich fast, weil ich überfordert war, „er starb im Gefängnis, Ende der Geschichte!"

„Denkst du es ist nicht möglich, den eigenen Tod vorzutäuschen? Die Leiche deines Vaters wurde im Gefängnis bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt, wusstest du das? Die Polizei konnte nicht mehr feststellen, wessen Leichnam es war, aber da dein Vater nicht mehr in seiner Zelle war, hat man logischerweise angenommen, dass er es sei. Es war ein Kinderspiel."

„Unsinn!" rief ich erneut und schüttelte den Kopf, „das – das ist unmöglich! Völliger Blödsinn, mein Vater ist tot! Genauso wie meine Mutter!"

„Cierra, ich dachte, du seist ein schlaues Mädchen? Hast du denn nicht schon gelernt, dass nicht alle Tote wirklich tot sind? Schau dir nur Dimitri an," meinte der Boss und zeigte auf seinen Handlanger, der frech vor sich hin grinste und die Show zu geniessen schien.

Ich stand auf und lief aufgeregt im Zimmer hin und her, während ich versuchte, die ganze Angelegenheit irgendwie zu verstehen.

Ja, bei Dimitri hatte ich angenommen, dass er tot war – da hatte ich definitiv falsch gelegen.

Aber bei meinem Vater? Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass da etwas Wahres dran sein könnte. Er war schon so lange tot, er konnte nicht plötzlich lebendig sein.

Ausserdem, hätte er mir doch dann nicht sein ganzes Geld vererbt, oder? Oder war da ein spezieller Zweck dahinter, den ich nicht erkennen konnte?

Was wurde hier für ein Spiel gespielt, dessen Regeln ich nicht kannte?

Was noch hinzu kam, und das war noch viel wichtiger, war die Tatsache, dass mein Vater mich sicherlich nie im Ungewissen gelassen hätte, würde er noch leben.

Wenn er noch da war, hätte er mich Sicherheit vom Tod seiner Ex-Frau gehört und sich mit mir in Verbindung gesetzt...

Oh mein Gott!

OH MEIN GOTT!

Heilige Scheisse, wie hatte ich nur so blind sein können?! Wie hatte ich das nicht bemerken können?!

Jetzt war alles klar, jetzt schien plötzlich das Licht in die dunkeln Ecken meiner Gedanken, jetzt sah ich deutlich, was schon so lange vor mir gelegen hatte.

Die Zettel, die Nachrichten des Unbekannten, in denen er mich Prinzessin genannt hatte.

Es gab nur zwei Menschen, denen ich diesen Spitznamen verdankte. Der Eine davon war offensichtlich Flavio, den ich verdächtigt hatte...der andere war mein Vater.

Mein Vater, der sich mit mir in Kontakt gesetzt hatte, ohne, dass ich es merkte. Er hatte mir mit all diesen Zetteln irgendetwas sagen wollen.

Und ich – ich hatte es nicht gesehen, nicht bemerkt, nicht wahrgenommen.

Gangs 2 - Lost BoysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt