Pokerface

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„P-P-P-Pokerface, P-P-Pokerface, I wanna roll with him a hard pair we will be, a little gambling is fun when-"

„Eric! Das hilft mir gerade nicht! Sei leise, sonst kann ich mich nachher nicht konzentrieren!" zischte ich und hoffte einfach, dass mein Mitbewohner mich hören konnte. Ich hatte eines dieser nervigen Dinger im Ohr, mit denen ich kommunizieren konnte, oder besser gesagt...konnte ich hören wie Eric nervige Lieder von Lady Gaga vor sich hin summte.

Ich streifte mein sexy, rotes Kleid glatt und warf einen letzten, zaghaften Blick in den Seitenspiegel von Alessandros Auto. Mein, naja, Bruder, wie ich von nun an wohl sagen konnte, sass neben mir und hatte sich seinen besten Anzug übergestreift.

Er sah wirklich gut aus, und um einige Jahre älter, als wenn er seine Sportklamotten im Fitnesscenter trug, aber das war bei mir gleich – ich hätte mich glatt auf über 21 eingestuft, so, wie ich im ausgeborgten Kleid von Adriana aussah.

Falls ihr es noch nicht gecheckt habt – ich und Alessandro waren kurz davor, den angesagtesten Pokerschuppen des gesamten Landes zu betreten, nach einer einstündigen Fahrt in dem Auto meines Bruder waren wir endlich angekommen.

Ich und Flavio hatten gestern bei ihm übernachtet, was extrem merkwürdig gewesen war, vor allem weil Alessandro von Flavio verlangt hatte, auf der Couch zu pennen, während ich das hinterste Zimmer im Flur zugesprochen bekam, weil mein Bruder möglichst viel Abstand zwischen uns bringen wollte.

Am nächsten Tag, also heute Morgen, hatte er mich über alle Briefe, die er von unserem Vater erhalten hatte, aufgeklärt und mir gesagt, was der nächste Schritt sei um das Spiel zu gewinnen und somit meinen Vater zu finden.

Wie ich diese Spielchen doch hasste, sie führten nie zu etwas und waren pure Zeitverschwendung....aber mein Vater hatte schon immer einen Hang zum überdramatisieren gehabt.

Und jetzt – jetzt sassen wir hier und waren kurz davor, die wichtigste Pokerpartie unseres Lebens zu spielen.

Denn, einem Brief meines Vaters nach zu urteilen, würden alle Gewinner der grossen Pokerrunde zu einem privaten Treffen mit dem Besitzer des Schuppens eingeladen, der zufällig ein sehr guter Freund meines Vaters gewesen war.

Dieser würde uns, soweit der Plan, irgendetwas überreichen, um dem Aufenthaltsorts unseres Erzeugers näher zu kommen, glaubte ich zumindest.

Alessandro hatte davon noch mehr Ahnung, als ich. Er hatte sich schliesslich seit Wochen mit all diesen Briefen beschäftigt und auch die Zettel an mich verfasst, um mich zu kontaktieren.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wir mussten dieses riesige, landesweit bekannte Pokerspiel gewinnen, um dem Besitzer begegnen zu können.

Klang schwierig und war es mit ziemlicher Sicherheit auch, weshalb ich mir beinahe in die Hosen machte. Ich war nicht mehr an dieses ganze Missions-Zeugs aus meinen Gangzeiten gewöhnt, ich liebte das ruhige Leben.

Und das hier, war alles, aber ganz sicher nicht ruhig und sicher.

Denn ich und Alessandro hatten vor, zu schummeln. Das hiess also, falls wir erwischt werden würden, wäre es möglich, dass wir ins Gefängnis wanderten – oder ganz einfach aus dem Casino flogen, je nach dem.

Um zu betrügen erforderte es natürlich einige...Hilfen, um es nett auszudrücken.

Da ich am meisten von Poker verstand, Dank meinem Vater, würde ich heute versuchen, zu gewinnen. Alessandro wäre mein Komplize im Spiel und würde mir helfen, es zu manipulieren, wenn es nötig war.

Eric, den ich über mein Ohr hören konnte, hatte sich mit mir vorhin in die Sicherheitssysteme gehackt und hatte nun Zugang zu allen Sicherheitskameras, das hiess, er konnte mir sagen, was andere für Karten hatte.

Gangs 2 - Lost BoysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt