Eine schwere Stille lag über uns Losern. Vielleicht, hätte ich es anders kundgeben sollen, doch so war es nun.
"Das ist eigentlich der Grund warum ich heute hier bin", erklärte ich. Mike stand auf und kam auf mich zu. Sanft legte er seine Hand auf meine Schulter und sah mir in die Augen. "Du weißt, dass du mit uns über alles reden kannst, oder?"
Ich schluckte, dann nickte ich. Lächelnd klopfte mir Mike auf die Schulter und setzte sich wieder auf den alten Klappstuhl."Was ist wirklich los?", fragte mich Ben. "Es ist nicht's", log ich.
"Das stimmt nicht. Allie, ich finde, die Jungs sollten auch wissen, was du mir erzählt hast", entgegnete Beverly, die gerade dabei war, sich eine weitere Zigarette anzuzünden. "Mike hat es doch gerade gesa-sagt", warf Bill ein. "Du k-kannst mit uns über alles re-reden".
"Also sag schon", bohrte Ben weiter nach. "Es muss schließlich einen Grund geben, warum du in dieser verfluchten Stadt bleiben willst".
Und dann brach auf einmal alles aus mir heraus. Wirklich alles. Ich erzählte vom Verlust meines Vaters und was dies mit mir gemacht hatte. Ich erzählte von den Schwierigkeiten, die ich seit dem mit meiner Mutter hatte, von den Selbstzweifeln und der Verwirrung, die ich in mir trug. Aber nicht nur das. Ich erzählte auch von den Begegnungen mit Bowers und seiner Gang. Die Situation mit Patrick ließ ich auch nicht außen vor. Jedenfalls so halb..."Ich verstehe immernoch nicht ganz, was da jetzt mit Patrick läuft", meinte Eddie, als ich kurz Luft holte. Ich sah ihn an und lächelte mitleidig. "Glaub mir, Eddie. Ich verstehe das auch nicht". Davon, dass er mich geküsst hatte, erzählte ich nicht's, da dies für noch mehr Verwirrung sorgen würde. Beverly schien das bemerkt zu haben, denn als ich diese Stelle übersprungen hatte, hatte sie mich leicht vorwurfsvoll angesehen, blieb aber still, weshalb ich ihr dankbar war.
Das Piepsen von Eddies Armbanduhr durchbrach die kurze Stille. Hastig wühlte er in seiner Bauchtasche nach seinen Medikamenten.
"Wie viel Uhr ist es eigentlich?", fragte Mike ihn. Eddie bedeutete ihm, kurz zu warten, bis er seine Tabletten genommen hatte. Dann sah er erneut auf seine Armbanduhr. "Viertel vor Sieben".
Ben fasste sich geschockt an die Stirn."Oh shit, gleich ist Ausgangssperre".
"Das wird doch aber gar nicht mehr so streng überwacht", entgegnete Beverly. "Außerdem, wer hält sich schon da dran?"
"V-vor vier Tagen ist wieder ein kleiner Ju-junge verschwunden. Seit dem sind die wie-wieder strenger", erklärte Bill und stand auf, um als erster die Leiter hinauf zu steigen.
Nach und nach verließen wir alle das Clubhaus, bis wieder nur noch Richie, Eddie und ich da waren.
"Geh du schonmal raus!", sagte Richie dann. "Wir kommen gleich nach". Ein amüsiertes schnauben entwich mir, als ich ihnen zunickte und aus dem Holzbunker verschwand. Ich hatte irgendwie geahnt, dass da was war.Am Waldrand verabschiedeten wir uns alle voneinander und gingen unsere Wege. Enttäuscht stellte ich fest, dass mein Fahrrad nicht mehr an dem Stein lehnte, an dem ich es zuletzt vor ein paar Wochen gesehen hatte. Ich hoffte wirklich, dass es vielleicht bei irgendeinem Fundbüro abgegeben wurde, was ich aber eigentlich nicht glaubte. Vermutlich hatte es jemand gefunden und einfach für sich behalten. Eigentlich würde ich ja sagen, dass es meine Schuld war, aber das war es nicht. Es war die Schuld der Bowers-Gang.
Seufzend ging ich also zu Fuß den Weg entlang zu mir Nachhause. Der Himmel wurde langsam dunkler und die untergehende Sonne färbte den Horizont orange.×××
In den letzten vier Tagen hatte meine Mutter noch zwei Mal hier angerufen und erzählte, wie toll es doch in New York war und, dass es mir gefallen würde.
Sicher, dachte ich jedes mal und verdrehte dabei die Augen. Sie kündigte an, am Sonntag zurück zu fahren. Heute war Dienstag, also würde es noch ein paar Tage dauern.
Vorgestern hatte ich mich noch einmal mit Stan alleine getroffen und ihm alles erzählt, was ich am Freitag auch den anderen Verlierern erzählt hatte. Wir sind einfach durch die Straßen von Derry gelaufen und haben geredet. Es hat sich so befreiend angefühlt. Zwischendurch hat Stan hin und wieder meine Hand gehalten, und ich habe ihn gelassen, einfach, weil es sich richtig angefühlt hatte.
Jedoch hatten wir am Stadtpark eine seltsame Begegnung mit Victor Criss gehabt. Es war nicht wirklich eine Begegnung gewesen. Er hat da einfach gestanden und eine geraucht, und als Stan und ich voller unbehagen an ihm vorbei gelaufen waren, hatte er uns freundlich angelächelt und gewunken. Schon als ich bei ihm Zuhause gewesen war, um nach Patrick zu fragen, ist mir aufgefallen, dass er ohne Gesellschaft von Henry Bowers wirklich nett sein konnte.×××
Es war spät am Abend, die Dunkelheit umhüllte Derry, während ich alleine im Wohnzimmer saß. Die Uhr, welche 23:19 Uhr anzeigte, tickte leise und ich versank in meinen Gedanken. Plötzlich durchzuckte mich das Geräusch der Klingel, das durch die Stille schnitt. Ich zögerte einen Moment, bevor ich aufstand und zur Tür ging.
Als ich diese öffnete, stand Patrick dort, sein Gesicht von den Schatten der Nacht umrahmt. Ein Lächeln huschte über seine Lippen, aber seine Augen verrieten die Anspannung des Verborgenen.
"Allison", sagte er leise, als wäre seine Anwesenheit ein gut gehütetes Geheimnis. "Kann ich reinkommen?"
Verwirrt nickte ich und ließ ihn herein. Die Atmosphäre war geladen mit dem Geheimnis seiner nächtlichen Eskapade.Wieder im Wohnzimmer, fanden unsere Blicke zueinander, und zwischen uns schien ein unsichtbarer Faden der Verbindung zu schwingen. Patrick hatte sich aus seinem Hausarrest geschlichen, um diesen Augenblick zu teilen, der von einer Mischung aus Sehnsucht und Verbotenem durchzogen war.
Die Stille umgab uns, als er näher trat. Seine Augen suchten die Meinen, und in diesem Moment schien die Welt draussen stillzustehen. Ich spürte, wie mein Herz schneller pochte, und die Spannung zwischen uns war greifbar.
"Ohne dich war es unerträglich", gestand Patrick leise. "Ich konnte nicht länger warten, um dich wiederzusehen".
Ich atmete tief ein, als ein Wirrwarr aus Gefühlen in mir hochstieg. Ein Hauch von Freiheit und Gefahr lag in der Luft. "Was, wenn deine Eltern merken, dass du wieder weg bist?", flüsterte ich. Patrick lächelte leicht. "Machen wir einfach das Beste aus diesem gestohlenen Augenblick".Das Wohnzimmer wurde zu unserem geheimen Ort, abgeschirmt von der Welt draussen. Die Zeit schien sich zu drehen, während wir uns näher kamen und unsere Gefühle miteinander verschmolzen. Patrick zögerte nicht mehr, seine Hände fanden den Weg zu meiner Taille, zog mich fest an sich, als könne er so die Distanz zwischen unseren Herzen verringern. Unsere Körper pressten sich eng aneinander. Das Gefühl unserer Nähe ließ uns beide erzittern. Seine Hände glitten über meinen Rücken, fanden den Saum meines Kleides und hoben es leicht an. Das Gefühl seiner Finger auf meiner Haut ließ meinen Atem stocken. Meine Hände krallten sich fest in Patrick's Haar, während seine Finger meine Wirbelsäule entlangglitten, eine Spur von prickelnder Hitze hinterlassend.
"Ich kann nicht glauben, dass das gerade passiert", flüsterte Patrick, seine Stimme rau vor Emotionen. Ich hob mein Gesicht zu ihm und unsere Lippen trafen sich in einem leidenschaftlichen Kuss. Es war ein Kuss, der die Intensität unserer Gefühle widerspiegelte, ein Versprechen von Verbindung und Verständnis. Unsere Herzen schlugen im selben Rhythmus, und für einen Moment schienen alle Sorgen und Konflikte zu verschwinden.Als wir uns schließlich voneinander lösten, atmeten wir beide schwer. Patrick legte seine Stirn gegen die Meine und schloss die Augen, während ich mich eng an ihn schmiegte, die Wärme und Sicherheit seiner Umarmung genießend.
Meine Finger glitten über Patrick's Rücken, spürten die Anspannung seiner Muskeln, die Hitze seiner Haut. Ich konnte seinen Herzschlag spüren, wild und unregelmäßig, wie mein Eigener.
Unsere Lippen trafen sich erneut, hungrig und fordernd, während wir uns weiter in den Kuss vertieften.
Mit jeder Berührung, jedem Kuss, schien die Luft um uns herum dicker zu werden, geladen mit einer elektrischen Spannung, die uns beide erfüllte. Patrick's Hand strich durch mein Haar, zog sanft daran, um meinen Kopf leicht zurückzuneigen, vertiefte den Kuss noch mehr, bis wir beide den Atem verloren. Nach einem Moment, der sich wie eine Ewigkeit angefühlt hatte, lösten wir uns erneut voneinander.
Mein Herz schlug wie Wild, mein Atem kam in hastigen Stößen. Ich spürte, wie Patrick noch näher rückte, seine Hände fordernder wurden, seine Küsse gieriger. Ich keuchte, als ich spürte, wie Patrick's Lippen den Weg zu meiner Halsbeuge fanden und sanft küsste, während seine Hand den Saum meines Kleides weiter hochschob, die Wärme meiner Haut enthüllte.
"Ich kann nicht genug von dir bekommen", flüsterte Patrick, seine Stimme rauchig vor Verlangen. "Ich bin besessen von dir". Sein Atem schlug heiß gegen meine Haut.
"Ich habe dich so vermisst", hauchte ich zitternd vor Emotionen. Patrick drückte mich fester an sich und flüsterte mir in mein Ohr: "Ich werde dich nie wieder loslassen". Seine Worte hallten in der Stille des Raumes nach."Das sollte nicht passieren", flüsterte ich, meine Augen noch immer auf Patrick's Lippen fixiert.
"Es fühlt sich richtig an", erwiederte Patrick leise. "Auch, wenn es das vielleicht nicht sollte".
Wir sahen uns tief in die Augen, und in diesem Moment wussten wir beide, dass nicht's mehr so sein würde, wie es einmal war.🎈
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I wanna be real || Patrick Hockstetter {ES}
Fanfiction𝙷𝚎 𝚜𝚎𝚝 𝚏𝚒𝚛𝚎 𝚝𝚘 𝚝𝚑𝚎 𝚠𝚘𝚛𝚕𝚍 𝚊𝚛𝚘𝚞𝚗𝚍 𝚑𝚒𝚖 𝚋𝚞𝚝 𝚗𝚎𝚟𝚎𝚛 𝚕𝚎𝚝 𝚊 𝚏𝚕𝚊𝚖𝚎 𝚝𝚘𝚞𝚌𝚑 𝚑𝚎𝚛. Angst. Jedes Mal, wenn er sie berührte, ihr an den Haaren zog, ihr hinterherlief. Angst, wenn er sie auch nur ansah und grinste...